Haar, 16. Oktober 2015
Alle lieben den Qashqai: Auch in seiner aktuellen Auflage ist das SUV ein Bestseller, der der Marke Nissan zu neuem Glanz verholfen hat. Besonders den Dieselmotoren wird viel Liebe entgegengebracht. Aber in Zeiten von Abgasskandalen und Schummelmotoren fragen wir uns natürlich: Kann ein aufgeladener Benziner es genauso gut? Wie praktisch, dass es den Qashqai inzwischen auch mit einem 1,6-Liter-Otto gibt, der 163 PS bereitstellt.
Willkommen an Bord
Doch bevor ich mich dem Aggregat widme, zeigt sich, warum der Qashqai so beliebt ist: Sein Design ist gefällig, das Platzangebot überzeugend. Ein Kofferraumvolumen von 430 bis 1.585 Liter lässt keine Not aufkommen, obwohl der Nissan mit gut 4,38 Meter nicht allzu protzig geraten ist. Auf dem Fahrersessel angekommen, blicke ich durch die große Scheibe auf eine konturierte Motorhaube. Nach vorne ist die Sicht gut, nach hinten hingegen eher mittelprächtig.
Der hat einen Vogel
Nur gut, dass der 1.6 DIG-T, wie der große Benziner ganz offiziell heißt, stets mit Parkpiepsern vorne und hinten ausgeliefert wird. Als besonderen Clou bieten die höheren Ausstattungen eine 360-Grad-Perspektive auf den Wagen. Gerade in engen Tiefgaragen ist das exzellent, weil der Qashqai mit 1,81 Meter ohne Außenspiegel nicht eben schmal ist. Sowohl die Ergonomie als auch die Verarbeitung des Cockpits gehen mit Blick auf den Preis voll in Ordnung.
Leise vorwärts
Und der Motor? Mit 240 Newtonmeter steht er genau zwischen dem 1,2-Liter-Basisbenziner und dem 1,6-Liter-Topdiesel. Pluspunkte gibt es für die Laufruhe und das breit nutzbare Drehzahlband: Zwischen 2.000 und 4.000 Touren steht das maximale Drehmoment bereit. Erst oberhalb von 160 km/h geht dem Aggregat die Puste aus. Allerdings ist der Qashqai sowieso das falsche Auto für Raser: Bei 200 Sachen ist Schluss. Wie steht es mit dem Verbrauch? Wir ermittelten einen Durchschnitt von 8,8 Liter, allerdings mit viel Stadtverkehr. Bei Überlandfahrten sind sieben Liter keine Hexerei.
Weder Allrad noch Automatik
In Anbetracht des Ritts auf der Newtonmeter-Welle würde ein Automatikgetriebe gut zum Charakter des Wagens passen, zumal die Sechsgang-Schaltung mit langen Wegen stört. Andererseits sollte man der fehlenden Option nicht nachtrauern, solange Nissan nur CVT-Getriebe verbaut. Schon eher ist das Fehlen eines Allradantriebs zu bemängeln, ihn gibt es nur für den starken Diesel.
Preislich ein Schnäppchen
Bloß kostet der schon ohne 4×4 exakt 1.800 Euro mehr als der Qashqai 1.6 DIG-T. Er startet als “Acenta” bei 25.790 Euro. Das klingt auf den ersten Blick viel, jedoch gibt es als Gegenwert eine üppige Serienausstattung mit 17-Zoll-Alus, Verkehrszeichenerkennung, einem Spurhalte-Assistenten, einer Zwei-Zonen-Klimaautomatik und einer Sitzheizung vorne. Mein Tipp: Investieren Sie die preisliche Differenz zum Diesel in die sogenannte “360-Grad”-Ausstattung. Hier bekommen Sie neben 18-Zöllern ein Navi und die namensgebende Vogelperspektive auf das Auto. Noch kurz ein Blick auf des Deutschen liebstes SUV, das jüngst erneuert wurde: den VW Tiguan. Für die ab April 2016 startende zweite Generation gibt es noch keine Preise, aber die knapp 27.000 Euro des bisherigen 150-PS-Benziners dürften kaum unterboten werden.
(rh)
- Zur Bildergalerie (29 Bilder)
- Immer informiert mit AutoNEWS: Mit einem Klick zum Newsletter
Leave a Reply