VW Touareg 2014 im Test: Technische Daten, Abmessungen, Preise, Ausstattung

September 17, 2014

Der VW Touareg hat ein Facelift bekommen.  Erkennbar ist es vor allem an der geänderten Frontschürze

Schräger stehende Streben und mehr Chromlamellen lassen den Großen breiter wirken

Wer das Chrom&Style-Paket ordert, bekommt nun eine umlaufende Chromleiste

München, 17. September 2014
Mit einem breiten Grinsen startet der aktuelle VW Touareg in die zweite Halbzeit seines Modell-Lebens. Der freundlichere Gesichtsausdruck kommt durch die geänderte Schürze zustande, die mit schräg stehenden Streben und mehr Chromlamellen optisch für mehr Breite sorgt. Neu gestylt wurden auch die Bi-Xenonscheinwerfer, die nun immer ab Werk dabei sind. Am Heck hat sich im Wesentlichen nur das Innenleben der Leuchten geändert. Bei VW haben dezente Liftings jedoch Tradition: Getreu dem Sprichwort, dass man ein siegendes Rennpferd nicht austauschen soll, ändert der Hersteller auch beim Bestseller Golf das Design seit Jahren nur behutsam – und der Erfolg gibt ihm Recht.

Drei Diesel, ein Hybrid

Den Touareg gibt es auch im neuen Modelljahr in Deutschland entweder mit einem von zwei V6-Dieseln, einem V8-Selbstzünder oder als Benzinhybriden. Der stärkere der beiden V6 befeuert auch unseren Testwagen. Seine Leistung wuchs im neuen Modelljahr von 245 auf 262 PS, das Drehmoment stieg von 550 auf beachtliche 580 Newtonmeter. Schon aus dem Drehzahlkeller schiebt es das Flaggschiff mit Nachdruck voran. Das Auto beschleunigt in 7,3 Sekunden auf Tempo 100, das sind zwei Zehntel weniger als ein Golf GTD braucht. Geschmeidig absolviert das große SUV Zwischenspurts, die Maschine vermittelt dabei nie das Gefühl, an der Leistungsgrenze zu sein. Dabei ist der Motor mit bulligem Sound im Hintergrund stets präsent, wird aber zu keiner Zeit aufdringlich. Die serienmäßige Achtgang-Automatik sortiert bei Vollgas ihre Stufen mit einem sanften Rucken, bei normaler Fahrt ist sie nicht zu spüren. Das 2,2 Tonnen schwere SUV erreicht immerhin 225 km/h Spitze, allerdings lässt der Vortrieb ab etwa 200 km/h spürbar nach.

Jetzt Euro 6

Diese Maschine ist der in Europa mit Abstand am meisten gewählte Motor fürs VW-SUV, etwa 90 von 100 Touareg werden mit V6-Diesel bestellt und davon die Mehrheit in der stärkeren Variante. Beim Update des Touareg wurde deshalb auch ein besonderes Augenmerk auf die Sauberkeit der beiden V6-TDIs gelegt. Mit Hilfe eines SCR-Katalysators und AdBlue-Harnstoffeinspritzung werden die Stickoxide reduziert, so dass die beiden Maschinen nun die Euro-6-Norm erfüllen. Der V8 und der Otto beim Hybridmodell bringen es nur auf Euro 5.

Motoren sparsamer

Alle Motoren sind sparsamer geworden: Unter anderem Feinschliff-Maßnahmen an der Karosserie haben die Windschlüpfigkeit verbessert und dazu beigetragen, den Durst zu zügeln. Das Start-Stopp-System wurde zudem neu programmiert, es schaltet den Motor nun schon im Ausrollen bei unter sieben km/h ab. Hinzu kommt eine Segelfunktion: Wenn man den Fuß vom Gas nimmt, wird der Motor automatisch vom Getriebe getrennt, das hilft ebenfalls beim Sprit sparen. Die 262-PS-Ausführung soll nun laut VW 6,6 Liter verbrauchen, der etwas schwächere Vorgänger nahm sich 7,2 Liter. Bei unserem Test haben wir, trotz zurückhaltender Fahrweise, um die acht Liter am Bordcomputer abgelesen. Wers gern mal krachen lässt, bekommt den Wert vor dem Komma schnell in den zweistelligen Bereich.

Luftfahrwerk: Komfortabel gebügelt

Unsere Testwagen hatte eine Luftfederung mit adaptiven Dämpfern an Bord. Neben einem Automatikmodus lassen sich noch die Stufen “Comfort” und “Sport einstellen. In der Komforteinstellung werden Querrillen und kleinere Unebenheiten schön glattgebügelt. Im Sportmodus senkt sich der Touareg um 25 Millimeter, kann aber bei schneller Kurvenfahrt seinen hohen Schwerpunkt dennoch nicht ganz verbergen. Um das Schwanken bei Rechts-Links-Wechseln zu reduzieren, kann das SUV auf Wunsch mit Fahrdynamikpaket und adaptivem Wankausgleich bestellt werden. Allerdings erhöht sich dann die Rechnung gleich um 3.140 Euro.

Aufgerüstet ins Gelände

Das Gute am Touareg ist, dass er auch Gelände kann. Schon mit der Luftfederung kann ein spezielles Geländeniveau mit verbesserter Bodenfreiheit angewählt werden. Wer oft schwierige Passagen mit steilen Hängen, Wasserdurchquerungen und hügeligem Untergrund meistern will, sollte das 2.000 Euro teure Geländepaket bestellen – das geht aber nur in Verbindung mit dem starken V6 TDI. Das “Terrain-Tech” genannte Package hat nicht nur eine Geländeuntersetzung und eine Differenzialsperre an der Hinterachse dabei, sondern in Verbindung mit der Luftfederung auch eine üppige Bodenfreiheit von bis zu 300 Millimeter. Ist alles auf “Gelände” eingestellt, schafft der Wolfsburger auch grobe Offroad-Strecken.

Innen kaum Neues

Man sitzt nicht anders als im Vorgänger: Sehr bequem, schön hoch und vorn wie hinten mit ausreichendem Platz für Kopf und Knie. Im Innenraum gibt es bei der Facelift-Variante nur wenige Veränderungen. Das aufgeräumte Cockpit ist wie von VW gewohnt übersichtlich und bedienerfreundlich gestaltet, da gibt’s nicht viel zu optimieren. So wurden auch nur die Aluminiumschalter neu designt und die Hintergrundbeleuchtung von Rot in Weiß geändert. Etwas mehr hat sich bei den Assistenzsystemen getan. So ist jetzt immer ab Werk eine so genannte Multikollisionbremse an Bord. Sie bremst nach einem Crash den Unfallwagen ab und soll so verhindern, dass das Fahrzeug unkontrolliert weiterrutscht und Folgeunfälle verursacht.

Ab 52.125 Euro

Der 204 PS starke Touareg V6 TDI kostet 52.125 Euro, das sind etwa 1.270 Euro mehr als bislang. Der V6 TDI mit 262 PS ist ab 55.625 Euro zu haben, für den V8 TDI werden 74.725 Euro aufgerufen. Serienmäßig bringt der V6 TDI immer eine Klimaautomatik, eine elektrische Parkbremse und wie erwähnt Bi-Xenon-Scheinwerfer mit.
(sh)

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