Detroit (USA), 14. Januar 2015
Das Imperium schlägt zurück. So könnte man den Auftritt von General Motors auf der diesjährigen Automesse in Detroit (12. bis 25. Januar 2015) bezeichnen. Beim Heimspiel wird im Bereich der Elektromobilität zur Attacke geblasen. Fast genauso wichtig wie die Neuauflage des Chevrolet Volt ist dessen ähnlich klingender Markenkollege, die Studie Bolt.
Seitenhiebe auf Tesla und BMW
Die akustische Ähnlichkeit dürfte Absicht sein, “Bolt” steht im Englischen für Blitz oder Pfeil. In diesem Sinne wird der Chevrolet Bolt zum Pfeilvorrat im Köcher von GM-Chefin Mary Barra. Das erste Ziel ist Tesla. Der derzeit angesagtesten Marke im Bereich der Elektroautos möchte Barra mit dem Bolt das Wasser abgraben, wie sie durch die Blume mitteilt. Die Studie sei wegweisend, denn sie sei nicht in Richtung Exklusivität, sondern auf Bezahlbarkeit hin gestaltet, so Barra. Ein weiterer Rivale, den GM anscheinend im Blick hat, ist der BMW i3. Für diesen wurde erst kürzlich auf der CES in Las Vegas ein System vorgestellt, mit dem der Wagen ohne Fahrer einen Platz in Tiefgaragen und Parkhäusern sucht. Zufall oder nicht – auch der Chevrolet Bolt weist solch eine Technik auf.
Nachfolger des Spark EV
Sicher ist schon, dass die Serienversion des Bolt in absehbarer Zeit den Chevrolet Spark EV ablösen wird. Der kostet in den USA um die 27.000 Dollar und kommt etwa 130 Kilometer weit. Für den Bolt sind 30.000 Dollar (rund 25.000 Euro) im Gespräch, die Reichweite soll bei sehr ordentlichen 320 Kilometern liegen. Der Fahrer kann aus verschiedenen Fahrmodi wählen, die entweder für das Pendeln zur Arbeit oder die Spritztour am Wochenende ausgelegt sind. Leichte Materialien wie Aluminium, Magnesium und Kohlefaser senken das Gewicht. Angesichts des Preisziels dürfte es aber wohl keinen massenweisen Einsatz geben wie etwa beim BMW i3 und dessen Kohlefaser-Karosserie. Innen soll ein flacher, durchgehender Boden für gute Platzverhältnisse sorgen, im Cockpit wird ein Zehn-Zoll-Touchscreen mit Apps verbunden.
Der Steckdosen-Karl
Zum Blitz könnte der Chevrolet Bolt nicht nur im Wortsinne werden. Mary Barra sagt, das Serienmodell soll auch in vielen globalen Märkten auf den Markt kommen. Betrachtet man besonders die Seitenansicht des Bolt, so erkennt man gewisse Gemeinsamkeiten zum Opel Karl. Dieser basiert auf der Plattform des nächsten Spark, die sehr wahrscheinlich auch der Bolt nutzt. Da es keinen neuen Opel Ampera geben wird, ist ein Elektro-Karl durchaus im Bereich des Möglichen. Bereits im Juli 2014 hatte Opel-Chef Neumann getwittert, dass man ein Nachfolgeprodukt im Elektro-Segment bringen werde.
(rh)
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