Shanghai Motor Show 2015: So lief der VW-Konzernabend ohne Martin Winterkorn

April 20, 2015

VW-Entwicklungschef Heinz-Jakob Neusser vor seinem Shanghai-Star C Coupé GTE

Das C Coupé GTE ist 5,07 Meter lang und hat einen Plug-in-Hybrid mit 245 PS an Bord

Die Studie nimmt nicht den neuen Phaeton vorweg. Das Auto soll exklusiv für China gebaut werden

Shanghai, 20. Februar 2015
Nein, VW-Chef Martin Winterkorn war nicht in Shanghai. Nachdem er nun den VW-internen Machtkampf mit Ferdinand Piech ausgestanden hat, heißt es, dass er unter eine Grippe leidet. Aber sonst war alles in Shanghai vertreten, was bei VW Rang und Namen hat. Wir waren für Sie dabei.

VW mit 18 China-Neuheiten
Nicht weniger als 18 Neuheiten hat der Konzern zum Auftakt der Automesse in China (22. bis 29. April 2015) mitgebracht. Der VW Konzern hat ordentlich aufgefahren, da war einiges geboten, vom Ducati-Motorrad bis zum Man-Truck. Für uns in Deutschland nicht alles neu, für das chinesische Publikum aber schon.

Der nächste Phaeton? Nicht ganz
Weltpremiere hatte das VW C Coupé GTE, 5,07 Meter lang, exklusiv für China entwickelt und später nur dort im Angebot. Es gibt laut VW-Entwicklungschef Heinz-Jakob Neußer einen eindeutigen Ausblick auf die Serie. Beeindruckend: die luxuriösen Doppelsitze im Fond. Beim Antrieb handelt es sich um einen Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 245 PS und einem maximalen Drehmoment von 500 Newtonmeter. Der Verbrauch soll bei weniger als 2,3 Liter Sprit auf 100 Kilometer liegen, die elektrische Reichweite beträgt 50 Kilometer. Wie wir am Rande der Veranstaltung erfahren haben, wird der nächste VW Phaeton eine ähnliche Front bekommen und auch sonst Anleihen bei der Studie machen, aber nicht so coupéhaft wirken. Ende 2016, Anfang 2017 wird der neue Phaeton vorgestellt.

Audi mit reichlich Hybrid-Power
Die weiteren Neuigkeiten können Sie in unserer Bilderstrecke zu diesem Artikel sehen. Hier eine kurze Übersicht: Audi zeigte den bereits bekannten A3 e-tron. Dazu gesellte sich ein langer A6 L e-tron, den es nur in China aus heimischer Produktion gibt. Mit dem Q7 e-tron Turbo FSI brachten die Ingolstädter einen Plug-in-Hybrid mit 367 PS Gesamtleistung mit, der elektrische 50 Kilometer weit fahren kann. Er geht in der zweiten Hälfte 2016 an die chinesischen Händler. Außerdem dabei der Audi Prologue Allroad, ein Kombi-Coupé mit größerer Bodenfreiheit und irrwitzigen 734 PS Systemleistung aus einem V8-TSI und einem Elektromotor. Die dritte Prologue-Studie zeigt, wie der nächste A6 Allroad aussehen könnte.

Superb soll es für Skoda richten
Bentley-Chef Wolfgang Dürheimer zeigte den New GT Speed (331 km/h schnell), den Rennwagen Continental GT3, der in der GTA-Rennserie mit fährt und die Studie EXP 10 Speed 6, die wir schon vom Genfer Autosalon im März 2015 kennen. Skoda-Chef Winfried Vahland brachte nicht ohne Stolz die neue Superb-Limousine nach Shanghai mit. Da die Chinesen Platz auf der Rückbank wie nichts bei einem Auto lieben, ist der Superb natürlich wie gemacht für die chinesische Kundschaft. Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann fuhr im Aventador SV vor, die leichtere und aerodynamisch fein geschliffene Version, die schneller als 350 km/h fahren kann.

Neuer Veyron wird noch stärker
Volkswagens Lastwagen-Marke MAN zeigte den neuen TGX D38, eine Zugmaschine für die Mittel- und Langstrecke. Der LKW schöpft aus einem 15,2-Liter-Sechszylinder bis zu 640 PS und kommt mit modernen Assistenzsystemen wie Spurhaltesystem und Abstandsradar. Außer dem VW C Coupé GTE stellte VW-Entwicklungschef Heinz-Jakob Neußer auch die bei uns schon bekannten Modelle e-Up, e-Golf und Golf GTE vor, bekanntlich reine Elektroautos beziehungsweise ein Plug-in-Hybrid. Der Golf GTE wird ab Sommer 2015 aus chinesischer Produktion angeboten werden. Bugatti-Chef Dürheimer zeigte noch einmal einen Veyron, einen der letzten, da die angepeilte Produktion von 450 Stück nun ausverkauft ist. Doch Dürheimer machte Appetit auf den Nachfolger: “Das Beste kann noch besser werden.” Der Nachfolger soll wieder ein “ikonischer” Sportwagen mit dem W16-Motor als Seele werden.

Seat schielt auch nach Fernost
Seat-Vorstandschef Jürgen Stackmann brachte die SUV-Studie 20V20 mit nach Shanghai. Hier soll ausgelotet werden, wie diese beim chinesischen Publikum ankommt, denn bisher ist die spanische Marke in China noch nicht vertreten. Ducati-Präsident Claudio Domenicali fuhr auf dem noch recht neuen Bike “Hypermotard” vor, das italienischen Stil und italienische Leidenschaft in den chinesischen Markt transportieren soll. Porsche, seit 2001 in China vertreten zeigte ein recht unspektakuläres 911-Sondermodell mit dem Namen “911 Style Edition”.

Mehr als nur Autos
Abgerundet wurde der VW-Konzernabend durch den Auftritt chinesischer Pop-Künstler. Eine chinesische Jugend-Fußballmannschaft zeigte ihr Können, und Roy Präger von der Fußballschule des VFL Wolfsburg kündigte die künftige Unterstützung chinesischer Nachwuchs-Fußballer an. Außerdem war noch der Wolfsburger Neuzugang Zhang auf der Bühne, der seit drei Monaten als vierter Chinese in der Bundesliga beim VFL kickt. Sein Motto: “Gib deinen Traum nie auf.”

Bekenntnis zum chinesischen Markt
Abschließend gab VW-China-Chef Jochem Heizmann ein Bekenntnis zum chinesischen Markt ab. Seit 30 Jahren sei man mit China verbunden und will künftig noch sicherere und sparsamere Autos anbieten als bisher. Dazu werden bis 2019 mit den chinesischen Partnern FAW und SAIC 22 Milliarden Euro investiert und 30.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Volkswagen, mit zirka 3,5 Millionen Verkäufen die Nummer Eins in China, sei eben “the peoples car”.
(ph)

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