München, 10. November 2015
“Wir haben sechs Bentleys bereitstehen, für eine zweitägige Ausfahrt ins Hotel Stock im Zillertal. Wollt ihr dabei sein?” Was für eine Frage! Für eine Ausfahrt mit einem Bentley – egal, welches Modell – müssen wir einfach Zeit finden. Und dann noch in ein Wellness-Hotel vom Feinsten. Also besteht das Leben eines Auto-Journalisten doch nicht immer nur aus Hin- und Herfliegen zu Presseterminen, warten in stickigen Lounges und stundenlangen Busshuttles zu abgelegenen Teststrecken.
Hauptgewinn: Continental GT Speed
Nach einem Check der Wettervorhersage sagen wir zu. Wolfgang Oswald, Chef von Bentley München, drückt meiner Begleitung und mir den Schlüssel eines Continental GT Speed in die Hand – Hauptgewinn! Wir bekommen das zweitürige Coupé mit dem stärksten Motor, den man in einem Bentley kriegen kann. Seine zwölf Zylinder und zwei Turbolader bringen es auf 635 PS. 820 Newtonmeter Drehmoment werden uns mit stets ausreichendem Druck erst über die LKW-arme Garmischer Autobahn und dann am malerischen Sylvensteinstausee vorbei in das idyllische österreichische Zillertal befördern – und das alles bei strahlend-sonnigen Herbstwetter.
Sehr souveräner Sound
Wir lassen die Maschine an und genießen den herrlich blubbernden Sound. Nie aufdringlich, aber immer zur Stelle und sehr souverän. Wir schlängeln uns durch den Münchener Verkehr. Der Bentley ist richtig groß, aber da alles wie von alleine geht, vergisst du das schnell. Endlich erreichen wir die Autobahn, hinter der Abzweigung nach Starnberg verliert sich der Verkehr. Jetzt mal sanft aufs Gaspedal getreten – mühelos schießen wir auf 200 km/h.
Edelstopper aus Keramik
Ein Transporter überholt einen anderen, also wieder runter auf Tempo 110. Wir haben Keramikbremsen in unserem GT Speed, die ihre Sache perfekt verrichten. Als die Strecke wieder frei wird, Kick-down: Die Achtgang-Automatik schaltet zurück, der Ton wird ganz schön rau, der Schub drückt uns in die Rücklehnen und schon sind wir auf 260 km/h.
Spitze: 331 km/h
260 km/h, einfach so. Und es fühlt sich ungefähr so an wie 160 in einem “normalen” Auto. Um das Topspeed von 331 km/h auszufahren, ist dann doch zu viel Verkehr, aber wir sind begeistert, mit welcher Leichtigkeit und Sänftengleichheit wir vorankommen. Wir fahren jetzt einmal bewusst langsam, nicht zuletzt, um die Sinfonie aus Holz und Leder im Innenraum zu genießen und die HiFi-Anlage schön bassig einzustellen.
Mitteilsame hydraulische Lenkung
Das perfekt arbeitenden Navi führt uns von der Autobahn herunter. Wunderbar kurvige Landstraßen warten auf uns. Ob die in diesem Riesen von einem Coupé auch Spaß machen? Die Antwort ist: ja! Die hydraulische Lenkung ist wunderbar mitteilsam, das Fahrwerk, jetzt in den “Sport”-Modus gestellt, lässt sogar ein wenig vom Straßenzustand erahnen und Kurvenräubern geht auch – wenn man will. Aber eigentlich will man das mit so einem Bentley nicht.
Zügig fahren: ja. Rasen: nein
Wir lassen dem drängelnden 911er hinter uns bereitwillig eine Lücke, als sich sein Fahrer beim Überholen von mehreren Autos auf einmal verschätzt und wegen plötzlichen Gegenverkehrs, den wir irgendwie geahnt hatten, knapp vor uns einscheren muss. Genau das ist der Unterschied: Im Bentley fährt man vielleicht zügig, aber man rast nicht.
Der Allradantrieb gibt ordentlich Grip
Das Gewicht von 2,3 Tonnen merkt man dem Continental dabei übrigens nicht an – allenfalls daran, wie satt er auf der Straße liegt. Dank des Allradantriebs (mit einer 40:60-Kraftverteilung eher hecklastig ausgelegt) gibt es ordentlich Grip und massenhaft Vortrieb aus jeder Kurve heraus. Dabei ist interessant, wie wenig sich der Wagen zur Seite neigt. Einfach die Einstellung des Luftfahrwerks auf dem Touchscreen ganz nach rechts schieben (dort wo “Sport” steht) und anfangen, zu staunen. Aber der Speed sitzt auch zehn Millimeter tiefer als der normale Continental, hat optimierte Sturzwerte und ist etwas steifer abgestimmt.
Preis: Ab 216.000 Euro
Natürlich muss man sich so einen Bentley erst einmal leisten können. Er schlägt mit immerhin 216.000 Euro zu Buche, bei unserem Testwagen waren es noch einige Tausender mehr. Dennoch: Schade, schade, die Fahrt von München zum Fünf-Sterne-Hotel STOCK resort in den Zillertaler Alpen dauert gerade mal zwei Stunden. Dort angekommen, werden wir allerdings aufs Beste entschädigt: Das Hotel hat nicht umsonst den Ruf, das beste Luxus-, Wellness- und Sporthotel in Tirol zu sein.
Luxus-, Wellness- und Sport
Familie Stock lässt es sich nicht nehmen, den Bentley-Tross in Finkenberg persönlich zu empfangen. Nach einer interessanten Führung durch den Hotel-Komplex, der aus mehreren Gebäuden besteht, wird uns klar, dass Wellness-Fans, Sportnaturen, Feinschmecker und nicht zuletzt Familien mit Kindern jeden Alters hier bestens aufgehoben sind.
5.000 Quadratmeter großes Spa
So gibt es ein 5.000 Quadratmeter großes Spa und – was uns am meisten beeindruckt hat – auf einem der Gebäudedächer ein stilvolles, beheiztes Schwimmbecken im Freien, das ganzjährig in Betrieb ist. Geschultes Personal kümmert sich um die Kleinen, während die Großen zum Beispiel mit kostenlosen Mountain-Bikes unterwegs sind. Mittags gibt es ein schnelles, aber super leckeres Buffet. Und abends heißt es dann, den Service der aufmerksamen Mitarbeiter zu genießen und Schlemmen, was das Zeug hält.
Focus auf innere Werte
Wolfgang Oswald, der seine Bentleys aus dem schicken Showroom an der Münchener Moosacher Straße losschickte, begleitete die Gruppe ins STOCK resort und resümierte treffend: “Wenn ich mal die Bentley-Qualität mit der des STOCK resorts vergleiche: Beide haben eine tolle Erfolgsgeschichte, beide legen Wert auf innere Werte und beide tun einfach gut!”
Man kommt gerne wieder
Die Hotel-Gründer Barbara und Josef Stock bleiben bei diesem Bild: “Gast oder Fahrgast müssen sich wohl und verwöhnt fühlen. Wir als Hoteliers haben den Wunsch nach Gesundheit und Entspannung, aber auch nach erholsamen Aktivitäten über Jahrzehnte immer weiter entwickelt. Das Wichtigste ist für uns, dass der Gast bei der Abreise sagt: Ich komme gerne wieder. So wie der Bentley-Fahrer wohl immer wieder gerne einsteigt.” Dem bleibt nichts hinzuzufügen …
(ph)
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