Ford Focus: Geliftete Nase und endlich ein aufgeräumter Innenraum

February 25, 2014

Frisch geliftet bringt Ford den Focus zum Autosalon nach Genf mit

Die meisten Änderungen betreffen die Frontpartie

Die Rückleuchten wurden etwas gestrafft und wirken beim Fünftürer künftig harmonischer

Hanau, 24. Februar 2014
Golf hier, Golf da, Golf überall: In Deutschland könnte man oft meinen, der Kompaktwagen von VW sei das Maß aller Dinge. Dabei hat sich einer seiner schärfsten Konkurrenten zum echten Welterfolg gemausert: der Ford Focus. Aktuell ist er in 140 Ländern auf dem Markt und wurde allein im Jahr 2013 1,1 Millionen mal neu zugelassen. Unter anderem ist der Focus in China sehr stark nachgefragt. Doch so schön der globale Erfolg sein mag, bei jeder optischen Änderung muss der international verschiedene Geschmack berücksichtigt werden. Hat das beim jetzt vorgestellten großen Lifting geklappt? Wir haben es uns bereits live ansehen können und verraten, ob sich der Aufwand gelohnt hat.

Hübsche Nase
Am markantesten ist ohne Frage die veränderte Frontpartie. Sie weist deutliche Parallelen zum aktuellen Fiesta und dem kommenden Mondeo auf. Die Scheinwerfer wurden schlanker und erhalten ein neues Tagfahrlicht, hinzu gesellt sich ein großer trapezförmiger Kühlergrill. Er ist stets üppig verchromt, ein Zugeständnis an China, trotzdem wirkt die neue Frontpartie stimmig. Sie erinnert ein wenig an Modelle von Aston Martin und Kia, was sicherlich keine schlechten Assoziationen sind. Besonders gut gefällt uns, dass der vordere Bereich jetzt wie aus einem Guss wirkt. Bislang wirkte es durch die Unterkante der Motorhaube über dem Ford-Logo, als läge die Haube nicht richtig auf. Am Heck des Focus sind die Änderungen geringer, hier wurden die Leuchten geringfügig schlanker. Besonders beim Fünfftürer wirken die Lampen nicht mehr wie ein dicker Klecks.

Touchscreen statt Knopfflut
Harmonie liefert auch ein gutes Stichwort für den Innenraum des überarbeiteten Ford Focus. Hier haben sich die Ingenieure die Wünsche der Kunden zu Herzen genommen und das Cockpit deutlich entrümpelt. Hauptmerkmal ist das “Sync 2″ genannte, sprachgesteuerte Bediensystem mit Acht-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole. Statt der Flut an Knöpfen im bisherigen Focus werden hierüber nun Funktionen wie Audio und Klima gesteuert. Optimiert hat man die Sprachsteuerung. Sagt man dem Auto “Ich habe Hunger”, sucht das Navi das nächstgelegene Restaurant. So weit, so schön, allerdings müssen Käufer der Basisversion mit einem einfachen Radio vorlieb nehmen. Durch den Einsatz höherwertigerer Kunststoffe, die zudem einfarbig sind, wirkt der Innenraum viel edler und wie aus einem Guss. Sehr gut: Das bisherige, etwas wurstige Lenkrad mit viel zu vielen Tasten weicht einer eleganteren Lösung im Stil des VW Golf.

Helferlein ohne Ende
Das ist aber auch die einzige Parallele zum ewigen Rivalen aus Wolfsburg, denn unter dem Blech geht der Ford Focus eigene Wege. Schon bislang wurde das Fahrwerk des Focus gelobt, jetzt wurden die Stoßdämpfer neu abgestimmt und die Fahrwerksgeometrie modifiziert. Bis zu 18 Assistenzsysteme soll es im Focus geben: Ganz neu ist ein Parkassistent, der nicht nur quer zur Fahrtrichtung einparken kann, sondern auch wieder ausparkt. Dabei warnt ein weiteres System vor kreuzenden Fahrzeugen, die sich in einem Bereich von 40 Metern dem Fahrzeug nähern. Schon bislang gab es das “Active City Stop”-System, welches nun aus zu bis zu 50 km/h den Wagen abbremsen kann. In höheren Temporegionen wird ein Pre-Collision-Assistenzsystem tätig. Neu ist ein Abstandswarner, der auch ohne aktivierten Tempomat agiert und den Fahrer durch verschiedene Farben im Display auf zu geringen Abstand hinweist. Was ist noch im Angebot? Eine Verkehrszeichenerkennung, sich der Umgebung anpassende Scheinwerferkegel oder der so genannte MyKey, mit dem diverse Autofunktionen für junge Nutzer eingeschränkt werden können. Nicht zu vergessen ist auch der clevere Türkantenschutz, bei dem sich beim Ein- und Aussteigen kleine Gummilippen um die Türkanten wickeln. Erstmals gibt es ein beheizbares Lenkrad im Focus.

Volle Ladung
Basismotor bleibt auch zukünftig der 1,6-Liter-Benziner mit 85 PS, das Zauberwort bei der Motorenpalette heißt aber EcoBoost. Die kleinen Turbo-Dreizylinder mit 100 und 125 PS sind alte Bekannte, jetzt gesellen sich neue Brüder mit vier Zylindern dazu. Sie weisen einen Hubraum von 1,5 Liter auf und leisten 150 respektive 180 PS. Mit dem gleichen Hubraum lösen neue Diesel die bisherigen 1,6er-Aggregate ab. Leistungsmäßig bleiben sie mit 95, 105 und 120 PS auf dem bisherigen Niveau. Allerdings kommt der 120-PS-Diesel erst im Frühjahr 2015 mit Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Wer das nicht mag, bekommt weiterhin den 1,6-Liter-Selbstzünder mit 115 PS. Stärkster Diesel bleibt der 2.0 TDCi mit 150 PS.

Start gegen Ende 2014
Überhaupt das Thema Automatik: Wer nicht schalten mag, muss sich noch bis zum Frühjahr 2015 gedulden. Dann wird für die EcoBoost-Benziner mit 125, 150 und 180 PS eine Sechsgang-Automatik bereitstehen. Klingt nach langem Warten, allerdings wird der geliftete Focus ohnehin erst im vierten Quartal 2014 zu den Händlern kommen. Zu den Preisen hält sich Ford noch bedeckt, ausstattungsbereinigt soll der Focus aber auf dem aktuellen Niveau bleiben. Derzeit startet der Focus mit 85 PS bei 16.450 Euro.
(rh)

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