Frankfurt, 26. Februar 2014
Wer als Autofan das Wort Cross hört, denkt meist gleich: Das sind Blender. Offroader, die keine sind. Plastik-Unterfahrschutz und ein paar Kunststoffleisten. Bodenfreiheit? Naja, anderthalb Zentimeter mehr … Nun stellt Fiat auf dem Genfer Autosalon (6. bis 16. März 2014) Cross-Versionen von Panda und Freemont vor. Auch hier stimmt das Vorurteil – zumindest zum Teil.
Terrain-Control-System und rote Abschleppösen
Beim Panda Cross ist zumindest der Vierradantrieb Serie. Über das neue Terrain-Control-System kann der Fahrer per Schalter in der Mittelkonsole zwischen drei Betriebsarten wählen. Im Auto-Modus regelt das System die Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse automatisch. Außerdem gibt es einen Lock-Modus, bei dem das elektronische Sperrdifferenzial durchdrehende Räder automatisch abbremst, sowie die Betriebsart Hill Descent – eine Fahrhilfe für starkes Gefälle. Der bei Cross-Modellen übliche Unterfahrschutz kommt hier gelocht und sehr massiv daher. Die Änderungen an Front und Heck haben nicht nur optische Funktion, sondern verbessern auch die Offroad-Eigenschaften. So betragen die Böschungswinkel beim Cross 24 Grad vorne (plus drei Grad im Vergleich zum Panda 4×4) und 33 Grad hinten (plus ein Grad). Eine eigenständige Idee sind die beiden roten Abschleppösen – keine selbstironische Anspielung auf das Fiat-Image, sondern Befestigungspunkte für das Seil einer Winde.
Viel Ausstattung
Der Cross ist aber vor allem eine Ausstattungsversion des Panda 4×4 – die dritte neben der Basisversion 4×4 und dem 4×4 Rock. So gibt es innen Stoff-Leder-Sitze, einen Leder-Schaltknauf und ein Leder-Lenkrad. Hinzu kommen eine Klimaautomatik, ein CD-Radio, elektrisch einstellbare Außenspiegel und 15-Zoll-Aluräder mit Ganzjahresreifen. Auf Wunsch gibt es neben der beheizten Windschutzscheibe beispielsweise auch einen City-Notbremsassistenten.
Motoren um fünf PS stärker
Wie bei den anderen Panda-4×4-Versionen stehen ein Turbodiesel und ein Zweizylinder-Turbobenziner zur Wahl. Allerdings haben beide Aggregate fünf PS mehr als sonst – um die Stellung des Panda Cross als Topmodell zu unterstreichen, wie Fiat sagt. So bietet der TwinAir Turbo hier 90 PS. Der Spritverbrauch ist mit 4,9 Liter genauso niedrig wie beim normalen 4×4 – kein anderer Wagen mit Allrad- und konventionellem Ottoantrieb ist so sparsam. Der erste Gang der serienmäßigen Sechsgang-Schaltung ist besonders niedrig übersetzt, sodass man im schwierigen Gelände ohne schleifende Kupplung Schrittgeschwindigkeit fahren kann. Nur fünf Gänge hat die Schaltung der Dieselversion, die hier 80 statt normalerweise 75 PS bietet. Der Durchschnittsverbrauch liegt mit 4,7 Liter kaum niedriger als bei der Ottoversion – da sind andere Allrad-Dieselmodelle sparsamer. Erhältlich ist der Panda Cross ab Spätsommer 2014, die Preise sind noch nicht bekannt. Wir tippen auf 17.790 Euro, das wären 1.000 Euro mehr als der Panda 4×4 Rock mit Benziner kostet. Zu den Konkurrenten des Panda 4×4 Cross zählen der Dacia Duster, der Suzuki Swift 4×4 und das Duo Fiat Sedici 4×4/Suzuki SX4 Classic 4×4. Wer auf Allradantrieb verzichten kann, für den sind der Panda 4×2 Trekking, der CrossPolo oder auch der neue Opel Adam Rocks Alternativen.
Freemont Cross: Noch crosser
Auch der Freemont Cross ist in Genf zu sehen. Doch eine Cross-Version des Freemont – das hört sich zunächst seltsam an. Schließlich liegt auch der normale Freemont schon irgendwo zwischen Van und SUV. Bereits der normale Freemont besitzt einen angedeuteten Schutzbügel, bei der Cross-Version wird er jedoch durch eine Chrom-Optik noch stärker hervorgehoben. Außerdem sind die Haupt- und Nebelscheinwerfer genauso wie der Grill dunkel eingefasst. Auf Kratzschutz an den Kotflügeln verzichtet Fiat – im Gegenteil, eine schmale Chromleiste unter den Seitenschwellern betont die noble Seite des Wagens. Außerdem steht der Freemont Cross auf dunklen 19-Zoll-Alurädern.
Innen viel Multimedia-Zeug
Innen sind die Sitze mit einer Stoff-Leder-Kombination bezogen, grau abgesetzte Nähte sorgen für Farbkontraste. Hinzu kommen ein Leder-Lenkrad mit Bedientasten und ein Leder-Schaltknauf. Serienmäßig sind eine Audioanlage von Alpine und ein Navi an Bord, die beide über einen 8,4-Zoll-Touchscreen gesteuert werden. Auch eine Rückfahr-Kamera und ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem sind Standard. Der Siebensitzer bietet zahlreiche Sitzkonfigurationen. Werden die zweite und dritte Sitzreihe umgeklappt, stehen rund 1,5 Kubikmeter Stauvolumen zur Verfügung. Der Fahrersitz ist zehnfach elektrisch verstellbar, der Beifahrersitz lässt sich komplett umklappen.
Nicht immer mit Allradantrieb
Anders als der Panda Cross hat der Freemont Cross nicht immer Allradantrieb. Drei Versionen gibt es, als Motor dient stets der Zweiliter-Turbodiesel mit 140 oder 170 PS. Während die 140-PS-Version immer mit Frontantrieb und Sechsgang-Schaltung geliefert wird, kann die 170-PS-Variante auch mit Vierradantrieb und Sechsgang-Automatik geordert werden. Der Allradantrieb verteilt nicht nur bei Schlupf Kraft von vorne nach hinten, sondern auch auf trockener Fahrbahn: Bei scharf gefahrenen Kurven wird so ein Untersteuern verhindert. Der neue Fiat Freemont Cross ist ab Spätsommer 2014 erhältlich, die Preise wurden noch nicht verraten. Für den normalen Freemont 2.0 mit 140 PS zahlt man in der Ausstattung My Freemont 28.790 Euro, sodass der Preis für den entsprechenden Cross auch jenseits der 30.000 Euro liegen könnte. Zu den Konkurrenten des Freemont zählen unter anderem die Siebensitzer Opel Zafira Tourer, SsangYong Rexton W und SsangYong Rodius.
(sl)
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