Schwalbach/Taunus, 13. März 2014
Der Jaguar XK läuft aus. Nach Branchengerüchten ist das Modell nur noch bis Sommer 2014 erhältlich, obwohl dieser Termin von Jaguar weder bestätigt noch dementiert wird. Ein Massenmodell war der 2+2-sitzige Sportwagen nie. Die aktuelle Generation startete im Jahr 2006 und verkaufte sich in Deutschland anfangs rund tausend Mal pro Jahr. Doch peu à peu sanken die Zahlen und erreichten im Jahr 2013 ein Tief von gerade mal 291 Stück. Nun wurde es den Briten oder dem indischen Eigentümer Tata wohl doch zu viel oder zu wenig, und man entschloss sich zur Einstellung – ein Nachfolger ist nicht geplant.
XE und SUV in den Startlöchern
Nach der Einstellung des XK hat die Marke nur noch drei Modellreihen im Angebot: XF mit Limousine und Kombi, F-Type mit Coupé und Cabrio sowie die große Limousine XJ. Mit rund 2.800 Stück verkaufte sich im Jahr 2013 der XF am besten, der F-Type lag mit etwas über 700 Stück auf Platz zwei und der XJ ist mit knapp 350 Stück kein Renner, aber als Oberklassemodell wohl ein margenstarkes Angebot. Nachschub ist allerdings in Sicht: Kürzlich wurde die Einführung einer neuen Mittelklassebaureihe namens XE bekannt gegeben. Außerdem plant Jaguar für 2015 ein SUV, das gegen den Porsche Macan antreten könnte, wie die im Herbst 2013 gezeigte, 4,72 Meter lange Studie C-X17 zeigt. Die Tendenz geht also allgemein eher zu den kleineren, günstigeren Modellen. Mit dem F-Type bleibt ein sportliches Modell im Portfolio. Auch wenn der F-Type rund 20 Zentimeter kürzer und preislich niedriger positioniert ist: Das Topmodell R Coupé mit 550 PS und einem Preis von über 100.000 Euro könnte auch XK-Kunden ansprechen. Den XK gibt es als Coupé und Cabrio zu Preisen ab etwa 90.000 Euro.
Sondermodell als letzte Chance
Um die Verkäufe des alten XK noch ein wenig zu anzukurbeln, bietet Jaguar ein Sondermodell namens XK66 an. Das Modell ist auf 66 Stück für den deutschen Markt limitiert. Es basiert auf dem luxuriös ausgestatteten XK Portfolio mit einem 385 PS starken 5,0-Liter-V8. Es ist in den Traditionsfarben British Racing Green und dem Anthrazit-Ton Stratus sowie als Coupé wie Cabriolet erhältlich. Das elektrisch bedienbare Stoffverdeck des Cabriolets ist in Schwarz (bei Wahl der Außenfarbe Stratus) und Beige (für Modelle in British Racing Green) verfügbar. Das Sondermodell steht auf 20-Zoll-Alufelgen. Außenspiegelkappen in Chrom, schwarze Union-Jack-Embleme an den Rädern sowie einer Kofferraumleiste aus Edelstahl sind weitere Erkennungsmerkmale.
Braunes oder graues Leder
Ein unter dem seitlichen Lufteinlass und am Heck angebrachtes XK66-Emblem verweist auf den Sonderstatus des Modells. Auch im Innenraum findet sich ein Hinweis in Form einer auf der Beifahrerseite angebrachten Plakette mit der Aufschrift “XK66 One of 66″. Das Leder im Innenraum wird in Hellbraun mit grauen Kontrastnähten oder in Grau mit weißen Nähten angeboten. Dazu kommen Paneele in glänzendem Walnusswurzelholz und Details in poliertem Chrom. Zum Technikpaket zählen ein adaptives Kurvenlicht mit schwenkbaren Scheinwerfern und Abbiegelicht, eine Rückfahrkamera, eine Reifenluftdruckkontrolle und eine automatische Umluftfunktion. Geschaltet wird via Schaltwippen aus Aluminium. Das Auto geht im Mai 2014 zu Preisen von 99.380 Euro für das Coupé und 107.580 Euro für das Cabriolet in den Handel. Das sind die gleichen Preise, die auch für den normalen XK 5.0 V8 Portfolio galten. Wie lang es das 510 PS starke Kompressor-Modell noch geben wird, konnte uns Jaguar auf Anfrage nicht sagen.
66-jährige Historie mit langer Pause
Die Zahl 66 im Namen des Sondermodells verweist auf die 66-jährige Tradition der Baureihe. Sie begann 1948 mit der Enthüllung des XK120 auf der London Motor Show. Die Zahl 120 stand für die Höchstgeschwindigkeit in Meilen pro Stunde. Der Nachfolger XK140 kam 1954 mit leicht veränderter Karosserie. 1957 folgte eine weitere Überarbeitung – das Ergebnis hieß XK150. Dann folgte eine lange Pause, die mit dem E-Type und den XJS-Modellen gefüllt wurde. Erst 1996 belebte Jaguar die Modellbezeichnung neu. Jetzt gab es neben der offenen auch eine geschlossene Coupé-Version, beide liefen unter dem Jaguar-internen Kürzel X100. 2005 wurde diese Generation durch die jetzt auslaufende Variante mit dem internen Kürzel X150 ersetzt.
(sl)
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