Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé Waterspeed Collection: Blau gemacht

May 15, 2014

Nobler Blaumann: Das Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé Waterspeed Collection

Statt aus Teakholz besteht die Abdeckung des Verdeckkastens aus gebürstetem Stahl

Dunkles Holz und viele blaue Elemente schmücken das Cockpit

Goodwood (Großbritannien), 15. Mai 2014
Sie glauben, einen Rolls-Royce kann man nicht mehr exklusiver gestalten? Weit gefehlt. Selbst in dieser Königsklasse suchen die Kunden nach mehr Individualität. Dafür zuständig ist bei Rolls-Royce die so genannte Bespoke-Abteilung. Sie zeigt jetzt, was alles möglich ist und zieht den Vorhang vom Phantom Drophead Coupé Waterspeed Collection. Der Wagen ist auf 35 Exemplare limitiert, jedes kostet 435.000 Pfund, umgerechnet rund 533.000 Euro. Zum Vergleich: Die Normalausführung liegt bei 458.507 Euro.

Im Zeichen des Vogels
Langer Name, kurzer Sinn: Die besondere Cabrioausführung des Phantom soll an den britischen Auto- und Bootsrennfahrer Malcolm Campbell erinnern. In den 1920er- und 1930er-Jahren holte sich Campbell mehrmals den absoluten Geschwindigkeitsrekord auf dem Wasser. Hier kommt Rolls-Royce ins Spiel, denn Campbells Boote namens “Bluebird” (benannt nach dem Hüttensänger, einer blau gefärbten Sperlingsart) wurden von einem Motor der Firma angetrieben. Der Rolls-Royce R war ein 37 Liter großer Kompressor-V12 mit 2.800 PS Leistung. Genug, um Mister Campbell im Jahr 1939 zu einem Topspeed von 228 km/h auf dem Wasser zu verhelfen.

Farblicher Hingucker
Zurück zum Phantom Drophead Coupé Waterspeed Collection: Lackiert ist der Wagen in der Farbe “Maggiore Blue”, welche an Campbells Boote erinnern soll. Erstmals in der Geschichte von Rolls-Royce wurde auch der Motor in Wagenfarbe gestrichen, er glänzt ebenfalls blau. Abgerundet wird die äußere Erscheinung durch spezielle Elf-Speichen-Felgen und eine von Hand angebrachte Zierlinie an der Seite.

Nautisches Gefühl
Beim normalen Phantom Drophead Coupé besteht die Abdeckung des Verdeckkastens aus Teakholz. Nicht so bei der Waterspeed Collection. Dort gibt es aufwendig gebürsteten Stahl, an dem ein Mitarbeiter über zehn Stunden per Hand arbeitet. Im Innenraum blicken die Insassen auf Leder im Farbton “Windchill Grey”. An den Enden der Armauflagen in den Türen befindet sich jeweils das Bluebird-Logo von Campbell. Ein Hingucker ist das zweifarbige Lenkrad, eine Premiere bei Rolls-Royce. Abgerundet wird das yachtähnliche Ambiente von matt-dunklem Abachi-Holz.

In der blauen Zone
Als Hommage an Malcolm Campbell befinden sich nicht nur die Daten seiner wichtigsten Weltrekorde im Deckel des Handschuhfachs. Auch die so genannte “Power Reserve”-Anzeige, die bei Rolls-Royce anstelle des Drehzahlmessers eingebaut wird, soll an Campbells Boote erinnern. Wie damals gibt es eine gelbe und eine blaue Zone. Bei maximalen Leistungsabruf befindet sich die Nadel im blauen Bereich. Allerdings brachte die Hausfarbe der Familie Campbell nicht jedem Glück: Malcolms Sohn Donald verunglückte 1967 bei einem Weltrekordversuch auf dem Wasser tödlich.
(rh)

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