London, 19. Mai 2014
Dass Aston-Martin-Modelle in Film und Fernsehen neben den eigentlichen Stars Hauptrollen spielen, ist unbestritten. In James-Bond-Streifen kam zunächst der berühmte DB5 mit Sean Connery zum Einsatz, später durften unter anderem Timothy Dalton und Daniel Craig die britischen Sportler verheizen. Ein 007 jedoch hatte nie einen Aston als Dienstwagen: Roger Moore. Dennoch sind der Schauspieler und der englische Luxusrenner untrennbar miteinander verbunden. In der Serie “The Persuaders” (frei übersetzt: Die Verführer) die zu Beginn der 1970er-Jahre gedreht wurde, durfte Moore als adliger Lord Brett Sinclair standesgemäß im DBS V8 vorfahren. Sein bürgerlicher Partner Danny Wilde, gespielt von Tony Curtis, pilotierte einen Ferrari Dino 246 GT. Bei uns wurde die Serie unter dem Titel “Die Zwei” zum Kult. Das lag in erster Linie an der Synchronisation durch das ZDF, die sich nicht immer an die Original-Drehbücher hielt. An Sprüche wie “hübsche Hütte, sieht nicht nach Bausparkasse aus”, “kleiner schottischer Freund in flüssiger Form”, “Euer Merkwürden” oder “auf Wiedertschüss” können sich die etwas Älteren bis heute erinnern.
Umgerechnet 654.761 Euro
Sinclairs Film-DBS kam am 17. Mai 2014 im britischen Auktionhaus Bonhams unter den Hammer und erzielte dort umgerechnet 654.761 Euro. Das ist laut Bonhams der höchste Preis, den ein DBS je in einer Auktion erzielt hat. Der Aston, der in allen 24 Folgen der Serie eine Rolle spielt, weist einige interessante Besonderheiten auf. So sieht der Wagen nur aus wie ein DBS V8, unter der modifizierten Karosserie steckt jedoch ein Sechszylinder, da die Produktion des V8 zum Drehbeginn noch nicht angelaufen war. Als Nummernschild trägt das Auto in der Serie die Kombination “BS 1″ für Brett Sinclair. Im richtigen Leben gehörte dieses Schild aber dem Zirkuskünstler Billy Smart jr., der es nur für die Dreharbeiten zur Verfügung gestellt hat. Als offizielle Straßenzulassung trägt der Sportler die Nummer “PPP 6H”. In der Folge “The Gold Napoleon” ist sie auch kurz zu sehen, weil die Crew vergessen hatte, die Schilder zu wechseln.
Umfassend restauriert
Zum Drehschluss im Jahr 1971 hatte der DBS rund 8.000 Kilometer auf der Uhr und wurde an einen Privatmann verkauft. Mehrere Besitzer später und mit einer Laufleistung von etwa 112.000 Kilometer wurde das adlige Automobil von 1995 bis 1997 bei Aston Martin umfassend restauriert. Fortan kam der feine Brite bei Oldtimer-Events zum Einsatz. Wer ihn ersteigert hat, ist nicht bekannt. Der eingangs erwähnte DB5 aus den Bond-Filmen “Goldfinger” und “Feuerball” schlägt den “Die Zwei”-DBS übrigens um Längen: Er wechselte im Jahr 2010 für immense 3,4 Millionen Euro den Besitzer.
(hd)
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