London, 23. Juni 2014
Die Konkurrenz im Segment der Mittelklassewagen ist groß und die Franzosen wollen jetzt mit dem neuen 508 zeigen, dass sie “Premium” gelernt haben und können. Das Nachfolger-Modell vom 407 und 607, welches jetzt in London vorgestellt wurde, steht dabei sinnbildlich für die neue Strategie des Konzerns PSA: Aus weniger soll mehr werden.
Quo vadis Peugeot
Innerhalb von PSA hat die Marke Peugeot verlustreiche Jahre hinter sich. 2013 waren das satte 2,3 Milliarden Euro minus. Nach dem Einstieg der Chinesen von Dongfeng wurde der neue Kurs vorgestellt. Bei Peugeot heißt das konkret: Von 22 Modellen sollen nur 13 Modelle weitergeführt werden. Das spart Geld. Einer der Verbleibenden soll der 508 sein, verfügbar als Limousine, Kombi oder Cross-Kombi.
Quo vadis 508
Produziert wird der 508 in Rennes/Frankreich für den europäischen und in Wuhan/China für den asiatischen Markt. Seit seiner Einführung in 2011 wurde der Wagen nach Angabe von Peugeot 370.000 mal verkauft, 36 Prozent davon in China. In Deutschland ist der 508 mit gerade einmal 3.599 verkauften Einheiten im Jahr 2013 ein echter Ladenhüter. Im Vergleich: Ein VW Passat kam auf circa 64.000 verkaufte Exemplare. Frisch überarbeitet soll der 508 jetzt dabei helfen, Peugeot in der Markenwahrnehmung höher zu positionieren und erneut schwarze Zahlen auf das Firmenpapier zu bringen.
Ein neues Styling
Der große Löwe wurde durchgekämmt. Motorhaube und Scheinwerfer wurden paralleler, zur Fahrbahn hin, ausgerichtet. Mit LED-Technik erhält der 508 sein charakteristisches Lichtbild. Das Tagfahrlicht ist bei Limousine und Kombi kurvenförmig in der unteren Frontschürze eingefasst. Der Cross-Kombi RXH trägt sein Tagfahrlicht in drei nebeneinander liegenden, senkrechten Leuchteinheiten. Neu an der Front ist außerdem die Position des Markenemblems. Der Löwe wandert von der Motorhaube in die Mitte des Kühlergrills. Dieser steht jetzt in einem steileren Winkel im Fahrtwind.
Fit für die Zukunft
Peugeot reduziert im 508 die Zahl der analogen Schalter und spendiert ihm einen Sieben-Zoll-Touchscreen im zentralen Bedienfeld. Der Touchscreen bietet Informationen in Echtzeit, zum Beispiel über freie Parkplätze in der Nähe, die Kraftstoffpreise der umliegenden Tankstellen, die Verkehrslage, Wetterberichte oder touristische Hinweise. Praktisch während der Fahrt: Alle wichtigen Informationen werden entweder auf die Instrumententafel hinter dem Lenkrad oder auf das ausklappbare Head-up-Display in das Blickfeld des Fahrers projiziert.
Moderner und wirtschaftlicher
Die Euro-6-Norm hält Einzug in die neuen 508-Modelle. Ein neuer 1,6-Liter-Benziner produziert laut Peugeot mit 129 g/km durchschnittlich 15 Gramm weniger CO2 als noch sein Vorgänger. Trotzdem stieg die Leistung von 156 auf 165 PS. Mit 111 g/km macht der Selbstzünder mit zwei Liter Hubraum und 180 PS, der auch neu im Programm sein wird, eine noch bessere Figur.
Nach und nach zu Euro-6
Die bisherigen Motoren werden zu Beginn der Markteinführung des neuen 508 noch verfügbar sein. Hierzu zählen die Diesel von 1,6 bis 2,2 Liter Hubraum mit 115 bis 204 PS. Im Laufe der Zeit werden aber auch diese Motoren eine Überarbeitung erfahren und durch modernere, Euro-6-Aggregate, ersetzt werden. Erhalten bleibt die aus Diesel- und Elektromotor bestehende Hybridvariante der Franzosen.
Neuaufstellung und Markteinführung
Ob der Preis der neuen Großkatze einen Premium-Charakter tragen wird, steht noch nicht fest. Die momentanen Preise rangieren zwischen 28.050 Euro für die kleinste Benziner-Limousine und 41.000 Euro für das Kombi-Topmodell mit 204-Diesel-PS. Bis September 2014 müssen wir uns noch gedulden, dann wird die umgemodelte und fit für die Zukunft gemachte Modellreihe des Peugeot 508 beim Händler stehen. Ob Peugeot damit die Neuaufstellung schafft, bleibt abzuwarten.
(ml)
- Zur Bildergalerie (15 Bilder)
- Immer informiert mit AutoNEWS: Mit einem Klick zum Newsletter
Leave a Reply