Boston 25. Juni 2014
Lust auf Extravaganz? Lust auf gewaltige Feuerkraft? Falls die Antwort auf eine der beiden Fragen ja ist, sollte man bis zum 26. Juni 2014 auf der Internetseite von RR-Auctions in Boston vorbeigeschaut haben. Hier steht ein ganz besonderer Gebrauchtwagen zum Verkauf. Ein Chrysler Imperial, der trotz seines stattlichen Alters von 49 Jahren nur schlappe 115.000 Kilometer auf der Uhr hat. Dazu kaum Vorbesitzer und jede Menge Bewaffnung.
Sonderausstattung
Bewaffnung? Unübersehbar thronen zwei Maschinengewehre auf der Motorhaube des Gebrauchten. Ein Raketenwerfer in der Frontschürze und ein Flammenwerfer im Kühlergrill sind selbstverständlich auch Grundausstattung und nicht nur im Großstadtverkehr von Vorteil.
Vorbesitzer im Fahrzeugbrief
Der letzte Inhaber war nicht etwa ein verrückter Waffennarr oder die amerikanische Armee, sondern “The Green Hornet” aus dem gleichnamigen Film von 2011. Auch wenn das nur die halbe Wahrheit darstellt und der eigentliche Vorbesitzer Sony-Pictures halb so spannend klingt, ein einmaliges Angebot bleibt es. Denn wann kommt man schon einmal dazu, sich einen Panzer in die heimische Garage zu stellen?
The Black Beauty
Der schwarze Imperial, “The Black Beauty”, wurde als Filmauto von Dennis McCarthy konzipiert und von Vehicle Effects in Kalifornien gebaut. Ein Einzelstück mit der grünen Beleuchtung war die Schöne dabei keineswegs. Ganze 29 Chrysler gab es für den Film. 27 Fahrzeuge fielen bereits den Dreharbeiten zum Opfer, aber Zweien blieb das Schicksal der Zerstörung erspart. Ein Imperial, der vor der innerfilmischen Modifizierung seinen Auftritt hatte und dadurch weitestgehend dem Serienstandard treu geblieben ist und das besagte Modell, welches jetzt unter den Hammer kommt.
Nichts für den VW Golf Fahrer
Wer sich so einen Wagen kauft? Der Geldbeutel des zukünftigen Besitzers sollte in jedem Fall eine gewisse Flexibilität besitzen. Außerdem braucht der potenzielle Inhaber eine gehörige Portion Selbstvertrauen, denn die schwarze Schönheit fällt auf. Sie schreit geradezu nach Aufmerksamkeit im Straßenverkehr.
TÜV? Nein danke!
Bei einem hochgezüchteten Sportwagen witzelt man noch, man bräuchte einen Waffenschein, um das Auto fahren zu dürfen. Hier wird aus der Metapher bitterer Ernst. Zwar mag sich der deutsche TÜV über den ungewöhnlichen Anblick freuen, den bitteren Beigeschmack gibt es dann aber dennoch schriftlich: TÜV? Nicht in Deutschland.
(ml)
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