Wettstetten, 8. Juli 2014
SUVs zu Fahrmaschinen umzugestalten, ist bei Audi zu einer Art Tradition geworden. Wir erinnern uns noch gut an den Q7, der mit einem Zwölfzylinder-Selbstzünder auf 500-Serien-PS kam und wahnwitzige 1.000 Newtonmeter an die Antriebsachsen brachte. Aber was ist eigentlich das Erste, was einem zu dem Audi Q3 einfällt? Denkt man an 410 PS, einen Heckdiffusor oder innenbelüftete Bremsscheiben? Der Audi-Tuner MTM knöpft sich jetzt den kleinen Verwandten des Q7 vor und will mit einer noch schärferen Version des RS Q3 den Leuten auf der Straße die Hälse verrenken.
Kratzfestes Plastik und ein bequemer Einstieg
Eigentlich ist der Q3 nichts anderes als ein höhergelegter A3 mit kratzfesten Plastikapplikationen rund herum. Produziert seit 2011 freut sich die gesetzte 60-Plus-Gesellschaft über einen bequemeren Einstieg in das Fahrzeug und eine bessere Rundumsicht durch die höhere Sitzposition. Gepaart wurde der etwas bieder wirkende Schwiegermutter-Liebling mit allen Ingredienzien, die ein moderner Reisebeigleiter auf der Autobahn so bieten muss. Daran ist eigentlich nichts weiter auszusetzen.
Wir verlangen Entertainment
Wie aber reagiert Audi, wenn sich das Klientel der Fahrzeuginteressenten ändert und aus den älteren Herrschaften ein jüngeres Publikum wird, das nach Entertainment lechzt? Man wendet sich an den hauseigenen Tuner und verpasst dem Q3 die Plakette RS. Der 2,5-Liter-Fünfzylinder leistet im RS bereits 310 PS und macht den Transportwagen für Dackel und Herrchen in das nahegelegene Waldstück zu einem Rennsport tauglichen A3 mit Aussicht.
Darf es noch etwas mehr sein?
Der RS Q3 steht ab 54.600 Euro beim Händler. Wer sein Konto um 22.000 Euro mehr belasten will, der kann sich jetzt noch mehr Audi Q3 in die Garage stellen. MTM macht es möglich und verhilft dem Q3 zu einem endgültigen Imagewechsel.
Furiose Fahrleistungen
Eine auf den 2,5-Liter-Fünfzylinder abgestimmte Abgasanlage und Veränderungen im Motormanagement machen es möglich: 410 PS und 570 Newtonmeter Drehmoment ziehen an allen vier Rädern und verpassen dem Ingolstädter mit MTM-Genen Flügel. 4,3 Sekunden vergehen für den Sprint von null auf 100 km/h. Schluss ist erst bei Tempo 270.
Abheben ausgeschlossen
Um der Leistungssteigerung von 100 PS Einhalt zu gebieten, bekommt die neue Käuferschicht gekörnte und innenbelüftete Bremsscheiben an der Vorderachse. Der Abtrieb wird zudem durch einen Heckdiffusor verstärkt. Abheben sollte so ausgeschlossen sein, aber ein bodenständiger Wagen ist der MTM-Q3 trotzdem nicht. Aber waren das sportliche SUVs jemals?
(ml)
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