Frankfurt, 20. September 2013
Dieser Cactus steht nicht am Fenster und auch nicht in der örtlichen Gärtnerei, sondern auf der IAA (12. bis 22. September 2013). Und statt stachelig ist die Citroën-Studie bemerkenswert glatt. Aber Moment mal, Cactus – war da nicht was? Richtig, schon auf der IAA im Jahr 2007 hatten die Franzosen eine Designstudie mit ganz ähnlichem Namen vorgestellt. Der neue Cactus ist eine Fortführung des C-Cactus von 2007.
Fortführung einer Studie von 2007
Schon der C-Cactus sollte alle bewährten Konzepte über den Haufen werfen und neue Lösungen finden. Im Vergleich mit dem Concept Car von 2007 sieht die neue Studie nicht unbedingt seriennäher aus. Mit 4,21 Meter ist der Neuling etwa so lang wie ein Skoda Yeti, bleibt aber mit 1,53 Meter Höhe auf dem Niveau einer Limousine – und das trotz einer ansehnlichen Bodenfreiheit von 21 Zentimetern. Die Frontpartie lässt laut Citroën die Optik der zukünftigen Modelle der C-Linie erahnen. Die Designer setzen dabei auf glatte Flächen und rundliche Formen. Die Form ohne Ecken und Kanten soll “jede Form von Aggressivität vermissen lassen”, so der Hersteller.
Gut gepolstert Rempler überstehen
Eine Designidee mit integrierter Funktionalität sind die so genannten “Airbumps”. Das sind türkis leuchtende Luftpölsterchen, die bei Parkremplern als Aufpralldämpfer dienen sollen. Im Innenraum wollten die Designer vor allem viel Platz für die Insassen schaffen. Dazu haben sie ein schmales, schwebendes Armaturenbrett eingebaut, das viel Raum darunter lässt. Das Handschuhfach vor dem Beifahrer liegt nicht wie üblich irgendwo unten auf Kniehöhe, sondern oben auf dem Armaturenbrett. Das wird möglich, weil der Beifahrerairbag nicht im Instrumententräger, sondern im Dachhimmel angebracht ist. Ebenfalls ungewöhnlich: Vorne hat der Cactus keine Einzelsitze, sondern eine durchgehende Sitzbank.
Vereinfachtes Design
Der Getriebewahlhebel, der normalerweise zwischen den Sitzen angeordnet ist, wird durch einen Wählknopf im unteren Teil des Armaturenbretts ersetzt – Handschaltung ist also nicht vorgesehen. Klima- und Audioanlage werden statt über Tasten per Acht-Zoll-Touchscreen bedient. Das gleiche Display gewährt auch Zugang zu Citroën Multicity Connect. Das System berücksichtigt Fahrzeugdaten wie Geschwindigkeit, Reichweite und GPS-Koordinaten und bietet die für den Fahrer relevanten Informationen an – vorausliegende Gefahrenzonen, Tankstellen, Sehenswürdigkeiten und mehr. Die Daten dazu kommen aus dem Internet.
Druckluft-Hybridsystem
Für den Antrieb der Designstudie sorgt das Druckluft-Hybridsystem, das kürzlich an einem C3-Prototyp vorgestellt wurde. Als Energiespeicher dient hier nicht wie üblich eine Batterie, sondern zwei Druckbehälter, zwischen denen eine Hydraulikflüssigkeit hin- und hergepumpt wird. Die gespeicherte Energie steckt in komprimiertem Stickstoff. Der Verbrauch des Fahrzeugs soll unter drei Liter Benzin auf 100 Kilometer liegen. Von einem Allradantrieb ist nicht die Rede.
Glatte Front wohl schon ab 2014
Die Schlagworte simple to live, simple to love und simple to share sollen die Stärken des Autos hervorheben: die intuitive Bedienung, das aggressionslose Design und den einladenden Innenraum. Aber auch wenn der Werbe-Claim schon fertig ist: Auf den Markt kommt der Cactus in dieser Form wohl kaum. Die glatte Front dagegen wird man wohl schon 2014 bei einem neuen Modell sehen – der in der Pressemitteilung zu lesende Einschub “Rendezvous 2014″ deutet darauf hin.
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