Köln, 4. September 2014
Im Jahr 1955 kam der erste Citroën DS. Da das Buchstabelkürzel im Französischen “déesse” ausgesprochen wird, was übersetzt “Göttin” heißt, wurde auch der DS von vielen fortan nur noch als “die Göttin” bezeichnet. Der Wagen, der damals wegen seiner avantgardistischen Form polarisierte und wegen seiner Hydropneumatik für Furore sorgte, ging in die Geschichte ein und ist heute ein begehrtes Sammlerstück.
“DS” im Jahr 2010 wiederbelebt
Seit dem Jahr 2010 haucht Citroën dem Kürzel DS mit speziellen Modellen wieder Leben ein und will die beiden Buchstaben noch im Jahr 2014 als eigenständige Marke etablieren. Bereits jetzt gibt es bei europäischen Händlern eigene Schauräume, in denen die aktuellen Modelle DS 3, DS 3 Cabrio, DS 4 und DS 5 präsentiert werden. Ausschließlich in China wird die Limousine DS 5LS angeboten, dort gibt es bereits ein eigenes DS-Vertriebsnetz.
Divine DS in Paris
Auf dem Pariser Autosalon 2014 will der Hersteller das Concept Car “Divine DS” zeigen. Frei interpretiert könnte der Name so viel wie die “bezaubernde Göttin” bedeuten. Der kompakte Viertürer ist 4,21 Meter lang und 1,98 Meter breit. Auffällig sind die vom DS3 inspirierten Scheinwerfer, deren LED-Module Diamanten nachempfunden sind und deren Unterseiten Swarovski-Kristalle tragen. Darüber hinaus arbeiten sie mit einer Lasertechnologie, die ab 60 km/h die LEDs mit hellem Strahl unterstützt. Zwei mächtige, in die Schürze integrierte Auspufföffnungen bilden die Blickfänge am Hinterteil, in der Seitenansicht fallen 20-Zöller auf. Das Dach weist durchsichtige Rauten auf, die an die Schuppen eines Reptils erinnern sollen. Bewegliche Facetten am Heckfenster optimieren die Aerodynamik. Unter einer dieser Facetten findet eine Rückfahrkamera Platz.
Extravaganter Innenraum
Der Innenraum zeigt sich als üppige Spielwiese der Designer. Sowohl die geschwungene Form der Armaturentafel als auch die zerklüftete Mittelkonsole passen in ein Concept Car dieser Art und dürften wenig Chancen auf eine Serienfertigung haben. Die meisten Funktionen werden an einem 10,4-Zoll-Touchscreen am Dachhimmel gesteuert, der zugleich den Rückspiegel ersetzt. Die Navikarte wird holografisch über und hinter dem Lenkrad erzeugt, damit der Blick nicht von der Straße abschweifen muss. Dass jedoch nicht jedes Detail auf Funktionalität ausgelegt ist, weiß man wohl auch beim Mutterkonzern Citroën: “Das rechteckige Lenkrad ist eine wahre Skulptur und verspricht neue Fahrerlebnisse”, heißt es verklärend.
In 15 Minuten ein neues Interieur
Interessant ist eine neue Idee, die der Hersteller “Hypertypisierung” nennt. Dabei kann der Kunde das Interieur je nach Lust und Laune wechseln, da sich die Verkleidung des Cockpits und der Türschweller in nur 15 Minuten austauschen lassen. Zur Verfügung stehen drei Themen: “Mâle” soll mit Carbonapplikationen und rot-schwarz vernähtem Hochglanzleder maskulkin wirken. “Parisienne Chic” spricht mit elfenbeinfarben Vollnarbenleder, plissiertem und besticktem Seidensatin sowie Perlen und Kristallen die Dame von Welt an. Und “Fatale Punk” richtet sich mit tiefschwarzem, gepiercten Leder und schimmernden Swarovski-Kristallen an Liebhaber harter Musik. Bei der Gestaltung wirkte neben dem berühmten Glitzerstein-Hersteller auch Frankreichs bekannteste Stickerei Maison Lesage mit, die seit 1860 mit den großen Modeschöpfern zusammenarbeitet.
1,6-Liter-Maschine mit 270 PS
Der Divine DS wird von einem 1,6-Liter-Turbomotor angetrieben, der 270 PS und 330 Newtonmeter Drehmoment liefert. Die Euro-6-Maschine soll trotz aller Kraft nur 145 Gramm CO2 pro Kilometer emittieren. Ob das Auto ein kommendes DS-Modell vorwegnimmt oder nur eine reine Studie ist, wurde noch nicht gesagt.
(hd)
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