Vriezenveen (Niederlande), 23. September 2014
Vencer präsentiert eine neue Version seines Supersportwagens Sarthe. Das Serienmodell des Modelljahres 2015 erhält einen noch stärkeren Motor sowie ein modifiziertes Design innen und außen.
Neuer Kompressormotor
Die 2012 vorgestellte Version des Sarthe hatte einen 510 PS starken V8-Saugmotor. Beim neuen Modell wird nun ein neu entwickelter Achtzylinder mit Kompressor eingesetzt. Vencer hat sich für die Aufladung entschieden, um die Leistung zu erhöhen. So besitzt das 6,3-Liter-Aggregat mit 622 PS bei 6.500 U/min deutlich mehr Power als der alte Sauger. Auch das Drehmoment steigt von 650 auf 838 Newtonmeter, die bei 4.000 U/min anliegen. Der Kompressor ermöglicht aber auch eine schnellere Gasannahme und ein hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen – schon ab 1.500 Touren stehen 650 Newtonmeter bereit. Für die Kraftübertragung sorgt eine Sechsgang-Schaltung. An Bord sind auch ein Torsen-Sperrdifferenzial sowie optional ein hydraulisches System zur Anhebung an beiden Achsen. Um ein “analoges Gefühl” zu erzeugen, verzichtet Vencer auf alle Fahrassistenzsysteme außer ABS.
Besseres Leistungsgewicht als beim Huracán
Die Architektur des Fahrzeugs basiert auf einem Stahl-Spaceframe mit Wabenstruktur. Darauf sitzt eine Carbon-Karosserie. Die Gewichtsverteilung erreicht durch den Mittelmotor mit 45 zu 55 nahezu ideale Werte. Der V8 wird außerdem besonders tief eingebaut, um den Schwerpunkt zu senken. Bei einem Gewicht von unverändert 1.390 Kilo ergibt sich ein Leistungsgewicht von 2,2 Kilo pro PS. Zum Vergleich: ein Lamborghini Huracán kommt auf 2,3, ein McLaren P1 hat 1,6 Kilo pro PS, während der Koenigsegg Agera One:1 mit einer glatten Eins abschneidet. Aber auch wenn der Sarthe nicht zu den Besten beim Leistungsgewicht zählt, die Fahrleistungen sind beeindruckend: Für den Standardsprint auf Tempo 100 braucht er nur 3,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 338 km/h.
Nun mit Spoiler und LED-Tagfahrleuchten
Der Vencer Sarthe hat seinen Namen von dem Circuit de la Sarthe, auf dem die 24 Stunden von Le Mans ausgetragen werden. Auch die Optik lehnt sich an die Le-Mans-Renner der 80er-Jahre an. Bei der neuen Version fallen die schärfer geschnittenen Scheinwerfer, senkrecht angeordnete LED-Tagfahrleuchten und die modifizierte Frontschürze auf. Außerdem hat der neue Sarthe einen automatisch ausfahrenden Heckspoiler – bei der alten Version war das lange “Kamm Tail”-Hinterteil noch nackt. Darüber hinaus verbessern eine neue Motorabdeckung und größere Seitenlufteinlässe die Belüftung des leistungsstärkeren Motors.
Leichtbau-Interieur mit speziellem Display
Im Cockpit hat der Hersteller versucht, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Um Ablenkungen von der “Fahraufgabe” zu minimieren, wie Ingenieure das nennen, hat Vencer ein spezielles Display namens CIS (Central Information System) entwickelt, das alle wichtigen Informationen auf einen Blick darstellt. Alle Interieurteile werden aus Carbonfasern produziert, um Gewicht zu sparen. Eine zweifarbige Lederausstattung mit Alcantara-Einsätzen ist Serie. Die Lederfarbe kann frei gewählt werden, genauso wie diverse andere Materialien.
Über 300.000 Euro
Vencer wurde 2010 gegründet, der spanische Firmenname bedeutet schlicht und einfach “siegen”. In der neuen Manufaktur im holländischen Vriezenveen wird jeder Sarthe in Handarbeit hergestellt. Zurzeit entstehen die ersten Kundenfahrzeuge, wobei jeden Monat ein Auto fertig werden soll. Die Preise für den neuen Sarthe beginnen bei 322.350 Euro.
(sl)
- Zur Bildergalerie (18 Bilder)
- Immer informiert mit AutoNEWS: Mit einem Klick zum Newsletter
Leave a Reply