Köln, 24. September 2013
Fragt man einen Auto-Fan nach Marken mit umfassendem Angebot an Hybridfahrzeugen, so wird man höchstwahrscheinlich Toyota und vielleicht Lexus als Antwort erhalten. In Europa ist dagegen kaum bekannt, dass Ford der zweitgrößte Anbieter von Hybridfahrzeugen ist. Seit 2004 brachte das Unternehmen mehr als 270.000 Hybridfahrzeuge auf die Straße. Dies allerdings hauptsächlich in den USA. Nun bringt Ford drei elektrifizierte Modelle, die in den USA bereits auf dem Markt sind, nach Europa. Nach dem Ford Focus Electric, der bereits seit Sommer 2013 in Saarlouis vom Serienband läuft, folgt 2014 der C-Max Energi mit Plug-in-Hybrid-Technik sowie eine Hybrid-Variante der nächsten Mondeo-Generation.
Focus Electric mit 145 PS
Bereits seit Juli 2013 ist der Focus Electric zu Preisen ab 39.990 Euro auf dem Markt. Das Elektrofahrzeug bietet eine Leistung von 107 Kilowatt oder 145 PS und ein Drehmoment von 250 Newtonmeter. Die Lithium-Ionen-Batterien haben eine Speicherkapazität von 23 Kilowattstunden und werden je nach Außentemperatur entweder per Flüssigkeit gekühlt oder auch beheizt. Die Reichweite wird mit 160 Kilometer angegeben. Ein integriertes 6,6-Kilowatt-Ladegerät reduziert die Ladezeit an einer geeigneten 32-Ampere-Station auf drei bis vier Stunden.
Plug-in-C-Max
Der C-Max Energi ist ein Plug-in-Hybridfahrzeug. Das entsprechende US-Fahrzeug besitzt einen 2,0-Liter-Benziner mit 143 PS und Atkinson-Ventiltechnik. Hinzu kommt ein Elektromotor, dessen Leistung nicht angegeben wird. Die Gesamtleistung liegt bei 190 PS, wenn die Ladung erhalten bleiben soll, oder 197 PS im “Charge-Depletion”-Modus. Die Lithium-Ionen-Akkus fassen hier nur 7,6 Kilowattstunden, was für etwa 30 Kilometer elektrische Fahrt reicht. An einer geeigneten Station können die Batterien in weniger als drei Stunden wieder aufgeladen werden. In puncto CO2-Emissionen peilt Ford einen Wert von weniger als 50 Gramm pro Kilometer an.
Mondeo mit Hybridtechnik
Der in den USA als Fusion Hybrid angebotene Wagen läuft in Europa ab 2014 als Mondeo vom Band. Das US-Modell besitzt wie der Plug-in-C-Max einen 143 PS starken Benziner. Hinzu kommt ein Elektromotor mit 88 kW oder 120 PS. Die Gesamtleistung beträgt auch hier 190 PS. Der Verbrauch nach europäischer Norm soll weniger als 4,5 Liter je 100 Kilometer ausmachen. In den USA gibt es übrigens auch eine Plug-in-Version des Fusion sowie eine Hybridversion des C-Max.
Interesse für elektrifizierte Mobilität steigt
Eine von Ford in Auftrag gegebene Umfrage in sechs europäischen Ländern zeigt, dass es durchaus Interesse an elektrifizierten Fahrzeugen gibt. 72 Prozent der befragten Personen halten Fahrzeuge mit Hybrid- oder reinem Elektroantrieb für umweltverträglicher. Und immerhin 28 Prozent würden einen Wagen mit elektrifiziertem Antrieb beim nächsten Kauf in die engere Wahl ziehen. Bisher entscheiden sich jedoch nur wenige Käufer für Hybrid- oder gar Elektromodelle. So bleibt die Zukunft der elektrifizierten Antriebe unklar. Begonnen hat ihre Geschichte bereits früh: Schon vor exakt 100 Jahren hat Ford in Form einer T-Modell-Studie erstmals ein E-Mobil auf die Räder gestellt. Das Gemeinschaftsprojekt des Unternehmensgründers Henry Ford und des befreundeten Glühbirnen-Erfinders Thomas Alva Edison hatte die Entwicklung eines “preisgünstigen und praktischen Elektrofahrzeugs” zum Ziel, führte angesichts der wenig entwickelten Batterien jedoch zu keinem Ergebnis.
(sl)
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