Wolfsburg/Paris, 2. Oktober 2014
Einfache Physik: Der Pluspol zieht den Minuspol an oder umgekehrt. So finden immer wieder Eigenschaften zusammen, die eigentlich nicht so recht zueinanderpassen. So nun auch geschehen bei der VW-Studie XL Sport. Die Wolfsburger stellen ihren Mix aus Öko-Mobil und Sportwagen jetzt auf dem Automobilsalon 2014 in Paris vor.
Designwurzeln
Der XL Sport folgt dem Design des Ein-Liter-Autos XL1. Der XL1 wird dabei von einem 0,8-Liter-TDI mit zwei Zylindern und 48 PS angetrieben. Kombiniert wird der Turbodiesel mit einem 20 kW (entspricht 27 PS) starken Elektromotor, einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe sowie einer Lithium-Ionen-Batterie mit einer Speicherkapazität von 5,5 Kilowattstunden.
Zuwachs in Länge und Breite
In seinen Abmessungen hat die sportliche Version mächtig zugelegt: 40 Zentimeter in der Länge, 18 Zentimeter in der Breite und 20 Zentimeter mehr Radstand trennen die beiden Gegensätze voneinander. Trotz der neuen Außenmaße hält Volkswagen auch beim XL Sport an einer Karosserie fest, die zu großen Teilen aus Kohlefaser besteht. In Verbindung mit dem leichten V2-Ducati-Triebwerk kommt die Sportler-Studie auf gerade einmal 890 Kilogramm Leergewicht.
Kohlefaser-Karosserie und stärkster Zweizylinder
Der kleine Krawallmacher im Heck des XL Sport schöpft aus 1,2 Liter Hubraum satte 200 PS und 134 Newtonmeter maximales Drehmoment. Die sonst in einer Ducati 1199 Superleggera verbaute Maschine geht dabei motorradtypisch bis auf 11.000 Umdrehungen pro Minute. Der Motor wurde mit einem Siebengang-DSG-Getriebe verbunden. In 5,7 Sekunden geht’s von null auf 100 km/h. Schluss macht die Symbiose aus Kohlefaser-Karosserie und stärkstem Zweizylinder-Motor der Welt erst bei 270 km/h.
Aerodynamische Details
Zu den Fahrleistungen tragen auch die besonderen aerodynamischen Details bei: Air Curtains, Radhaus-Entlüftungen, ein optimierter Unterboden, ein auftriebsreduzierender Diffusor und in die Heckklappe integrierte adaptive Abwärmeöffnungen machen optisch und technisch einen Supersportler aus der Sparstrumpf-Basis.
Technologieträger oder Serienreife?
Ob, wann und zu welchem Preis es mit dem XL Sport weitergeht, bleibt abzuwarten. Vorerst wird der effiziente Supersportler eine Studie bleiben. Die Hightech-Entwicklung zeigt aber, wie innerhalb des VW-Konzerns markenübergreifende Synergien entstehen. So könnten einzelne technische Elemente in naher Zukunft Einzug in Serienfahrzeuge von VW halten. Erreicht der XL Sport doch die Serienreife, wird er aber sicher nicht billig: Der XL1 kostet bereits rund 110.000 Euro.
(ml)
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