Berlin/München, 6. November 2014
Erstmals seit Jahren haben Autos wieder weniger Mängel, wenn sie beim TÜV vorgeführt werden: Die Mängelquote sank. Das ist die wichtigste Nachricht des TÜV-Reports 2015. Für die Experten zeigt dies, dass die Neufahrzeuge eine höhere Qualität aufweisen und die Autos besser gewartet werden.
Beleuchtung leicht verbessert
Grundlage für den Mängelreport sind insgesamt 8,5 Millionen Hauptuntersuchungen zwischen Juli 2013 und Juni 2014. Dabei ging die Quote der erheblichen Mängel um 1,4 Punkte auf 23,5 Prozent zurück – und das, obwohl nun intensiver auf sicherheitsrelevante Fehler geprüft wird. Die häufigsten Beanstandungen gibt es nach wie vor beim Licht. Knapp sieben Prozent der dreijährigen Wagen müssen deswegen nochmal in die Werkstatt, bevor es die TÜV-Plakette gibt. Bei den Elfjährigen ist es sogar fast jedes dritte Fahrzeug. Aber auch bei der Beleuchtung bessert sich die Lage, da die modernen Lampen – zum Beispiel von Xenon-Scheinwerfern – eine höhere Lebensdauer bieten. Auch führt die zunehmende Verbreitung der On-Board-Diagnose dazu, dass kaputte Lampen früher bemerkt werden.
Mercedes SLK: Bestes Ergebnis aller Zeiten
Die Mängelquoten werden vom TÜV auf die einzelnen Fahrzeugmodelle und fünf verschiedene Altersklassen heruntergebrochen, sodass sich für Kauf-Interessenten eine Zuverlässigkeitsaufstellung mit wenig pannenanfälligen “Mängelzwergen” und oft defekten “Mängelriesen” ergibt. Ein Ergebnis: Deutsche Marken liegen bei der Qualität vorne. Sie belegen bei den dreijährigen Fahrzeugen die ersten zehn Plätze. Am seltensten hat der Mercedes SLK Mängel: 2,4 Prozent sind die geringste Fehlerquote, die je bei einem Fahrzeug festgestellt wurde. Für die hohe Qualität der Neufahrzeuge spricht, dass viele der Besten mit hohen Laufleistungen zu ihrer ersten Prüfung vorgefahren werden: der Audi A6 mit 62.000 Kilometern, der Audi Q5 mit 64.000 Kilometern und die C-Klasse von Mercedes mit 59.000 Kilometern. Am häufigsten mit Mängeln kommt die Dauerschlussleuchte Dacia Logan zum TÜV, der Alfa Romeo MiTo und der Fiat Panda sind nur wenig besser.
Porsche 911: Pflege wirkt bis ins hohe Alter
Bei den vier und fünf Jahre alten Fahrzeugen haben der Mazda 3, der Porsche 911 und der Toyota IQ besonders wenig Mängel. Bei den Sechs- und Siebenjährigen liegt der Porsche 911 an der Spitze, gefolgt vom Mazda 2 und dem VW Golf Plus. Der 911 liegt dank guter Pflege auch bei den acht und neun Jahre alten Karossen auf Platz eins, gefolgt vom Toyota Corolla Verso, der dann allerdings fast doppelt so viele Kilometer auf der Uhr hat. Der Van hat auch nach neun Jahren noch eine bessere Mängelquote als der Dacia Logan bei der ersten Hauptuntersuchung. Der nun schon oft gelobte 911 hat auch bei zehn- und elfjährigen Senioren die Nase vorn, gefolgt vom Subaru Forester. In dieser Altersklasse gibt es eine Überraschung am Ende der Tabelle: Die rote Laterne trägt hier die M-Klasse von Mercedes (W163) – fast die Hälfte muss in die Werkstatt. Ähnlich schlecht sieht es bei Fiat Stilo, VW Sharan und Ford Galaxy nach elf Jahren aus.
(sl)
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