Audi Prologue: Concept Car auf der Los Angeles Auto Show 2014 zeigt neues Design von Marc Lichte

November 19, 2014

Audi Prologue: Das Concept Car zeigt das künftige Design der Marke. Auffällig ist vor allem der große und breite Kühlergrill

Das 5,10 Meter lange Auto ist ein zweitüriges Coupé. Ob es als A9 in die Serie gehen wird, wurde noch nicht mitgeteilt

Interessant ist vor allem der Vorderteil der Armaturentafel. Er dient als Anzeigefläche und Bedienfeld

Ingolstadt/Los Angeles (USA), 19. November 2014
Dass die Studie “Prologue” als Coupé namens A9 in die Serienproduktion geht, hat Audi noch nicht bestätigt. Dennoch gibt das Concept Car, das auf der LA Auto Show (21. bis 30. November 2014) enthüllt wird, einen konkreten Ausblick auf das künftige Design von Audi. Der große Zweitürer stammt aus der Feder von Marc Lichte, der im Februar 2014 von VW zu Audi wechselte. In Wolfsburg war Lichte unter anderem für den Golf VII verantwortlich.

Kürzer und flacher als ein A8

Mit dem “Prologue” will der Chefdesigner die künftige Marschrichtung in Ingolstadt zeigen. Eine extreme Abweichung vom bekannten Kurs gibt es nicht, der Prologue ist auf den ersten Blick als Audi erkennbar. Der vertraute Singleframe-Grill wirkt plastischer, ist in die Breite gegangen und wurde tiefer platziert als bei den derzeitigen Audi-Modellen. Die Abmessungen: Das Concept Car ist 5,10 Meter lang, 1,95 Meter breit und 1,39 Meter hoch, der Radstand misst 2,94 Meter. Damit ist das Concept Car etwas kürzer und flacher als ein aktueller A8.

Nach wie vor ein Single

Die Karosserie besteht hauptsächlich aus Aluminium und ultrahochfestem Stahl. Das Auto rollt auf mächtigen 22-Zöllern, die Räder sind mit 285er Reifen bezogen. Die Scheinwerfer strahlen mit der Matrix-Laser-Technolgie, die Audi bereits im Supersportler R8 LMX vorgestellt hatte. Bei dieser Technik wird die Pupille des Scheinwerfers von einer Projektionslinse mit Laser-Lichtquelle gebildet, dadurch kann die komplette Straße hell ausleuchtet werden. Die neue Technik ermöglicht die flache und augenartige Form der Scheinwerfer.

Sensoren öffnen die Türen
Praktisch: Die grifflosen Türen öffnen nach Berührung beleuchteter Sensorflächen elektromechanisch. Schon beim Einsteigen empfängt das viersitzige Coupé seine Passagiere mit dezenter Höflichkeit: Eine intelligente Software identifiziert die Gäste anhand ihrer Smartphones und stellt die Sitze und die Klimaanlage nach ihren Vorlieben ein. Auch bei der Musik und der Routenplanung macht das System Vorschläge. Ein spezieller Mechanismus unter Klappen in der Mittelkonsole vernetzt die Smartphones mit dem Bord-Infotainment und lädt sie auf.

Instrumententafel als großes Display

Das Beste dürfte das Anzeige- und Bedienkonzept sein. Die Instrumententafel bildet in voller Breite eine Anzeigefläche und verfügt über drei Touchscreen. So lassen sich an einem Display links vom Lenkrad Licht und Assistenzsysteme einstellen. Rechts vom Volant sitzt die Mediensteuerung. Der Beifahrer hat ein Widescreen-Display vor sich, auf dem er beispielsweise Videos schauen kann. Machbar ist auch, dass der Nebenmann per Navi eine Route auswählt und dem Fahrer per Wischbewegung auf das Display hinter dem Lenkrad schiebt. Ein vierter, flexibler Touchscreen für Klimatisierung, Schrifteingabe und weitere Fahrzeugeinstellungen findet sich in der Mittelkonsole hinter dem Getriebehebel. Er besteht im Wesentlichen aus einer hauchdünnen, biegsamen OLED-Folie (OLED: organic light emitting diodes, organische Leuchtdioden) und ist im Ruhezustand flach in die Mittelkonsole integriert. Erst beim Starten des Autos richtet sich das Display auf.

Mit Tiefenwirkung

Auch die Anzeige hinter dem Lenkrad wagt einen Blick in die Zukunft des digitalen Cockpits: Drei Spiegel erzeugen eine Ansicht mit Tiefenwirkung und verschiedenen Ebenen. Dadurch soll der Fahrer Informationen leichter erfassen können. Und je nach Fahrweise ändern sich Inhalte und Farben – bei sportlicher Gangart wechselt die Anzeige in den Sportmodus und zeigt relevante Informationen wie Drehzahl, Temperaturen, Ladedruck.

4.0 TFSI mit 605 PS

Angetrieben wird die Studie von einem Vierliter-TFSI mit 605 PS und 700 Newtonmeter Drehmoment – im Overboost-Betrieb liegen sogar für 15 Sekunden 750 Newtonmeter an. Der Biturbo-V8 bringt den knapp zwei Tonnen schweren Zweitürer in 3,7 Sekunden von null auf 100 km/h. Das Showcar nimmt sich laut Audi 8,6 Liter Sprit pro 100 Kilometer aus dem Tank, der CO2-Ausstoß beträgt 199 Gramm pro Kilometer. Um diesen Wert zu erreichen, setzt Audi – wie bald auch in Serienautos – ein neues Teil-Bordnetz mit 48 Volt ein. Das Netz speist einen Riemenstartergenerator, der den Antriebsstrang zum Mild-Hybriden macht und beim Bremsen und im Schubbetrieb bis zu zwölf Kilowatt Rekuperationsleistung erzielen soll.

Tiptronic und quattro-Antrieb

Die Kraft wird per Achtstufen-Tiptronic auf den Allradantrieb quattro geleitet. Der Wagen besitzt eine Luftfederung mit regelbarer Dämpfung, die auch die Bodenfreiheit in mehreren Stufen variiert. Die Vorder- und die Hinterachse sind als leichte Fünflenker-Konstruktionen aufgebaut. Gebremst wird mit Scheiben aus Kohlefaser-Keramik, die an der Vorderachse von Sechskolben-Festsätteln in die Zange genommen werden.

Dynamik-Allradlenkung

Als Technik-Highlight des Prologue nennt der Hersteller eine Dynamik-Allradlenkung, die das Handling optimieren soll: Bei langsamer Fahrt ist das Auto agil und wendig, Lenkwinkel von bis zu fünf Grad an der Hinterachse erleichtern das Manövrieren beim Parken. Bei hohem Speed soll die Lenkung ein präzises und sportliches Fahrverhalten auf Landstraßen ermöglichen. Welche der neuen Features in Zukunft in Audi-Modellen zu finden sein werden, ist jetzt noch nicht bekannt. Und um auf den A9 zurückzukommen: Ob das Auto in dieser Form gebaut wird, könnte auch von den Reaktionen des Messepublikums abhängen. Wir sind dafür.
(hd)

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