Rüsselsheim, 21. November 2014
Ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk für die von Zukunftsängsten geplagten Opel-Mitarbeiter hatte General-Motors-Chefin Mary Barra bei ihrem jüngsten Deutschland-Besuch im Gepäck: Sie gab bekannt, dass am Stammsitz Rüsselsheim zum Ende der Dekade ein neues Modell vom Band laufen wird. Für die Produktion des neuen Modells werden – wie bereits im März 2014 angekündigt – rund 245 Millionen Euro in Rüsselsheim investiert. So freudig das die Mitarbeiter in Rüsselsheim bewegt, den Kollegen im Ruhrgebiet dürfte es wenig helfen: Das Werk Bochum muss Anfang Dezember 2014 schließen.
Zweites Flaggschiff neben dem Insignia
Bei dem neuen Modell wird es sich um ein SUV handeln, das laut Barra als “zweites Flaggschiff der Marke neben dem Insignia” positioniert wird. Im Segment der großen SUVs hat Opel bisher nur den Antara anzubieten, der mit Verkaufszahlen von unter 1.000 Stück pro Jahr in Deutschland ein Ladenhüter ist. Nach Branchengerüchten könnte es sich um einen Wagen auf Basis der Coupéstudie Monza handeln, die Opel 2013 auf der IAA vorstellte. Man spekuliert auch über eine Buick-Plattform – hier käme der 5,13 Meter lange Enclave in Frage. Eingebaut werden wohl Motoren aus dem Insignia.
Neue Motoren und Getriebe
Weitere Investitionen sollen in die Produktion einer neuen Motoren- und Getriebefamilie fließen. In den Werken Rüsselsheim, Kaiserslautern und im polnischen Tichy soll dafür etwa eine halbe Milliarde Euro ausgegeben werden. Damit zündet Opel die nächste Stufe seiner Motoren- und Getriebe-Offensive, die zu niedrigeren CO2-Emissionen führen soll. Opel-Chef Karl-Thomas Neumann gab zudem bekannt, dass im Eisenacher Werk ab Mitte des Jahres 2015 eine dritte Schicht eingeführt wird. Das hilft, die hohe Nachfrage nach dem Adam und dem neuen Corsa zu befriedigen, die in dem thüringischen Werk gebaut werden.
Bekenntnis zu Opel
Von 2014 bis 2018 will Opel 27 neue Modelle und 17 neue Motoren vorstellen. Dazu zählen schon der Ende 2014 startende neue Corsa und der neue Kleinstwagen Opel Karl, der ab Frühjahr 2015 gegen den VW Up antreten wird. Neben neuen Produkten gehört ein besseres Image zu den Prioritäten, wobei technische Innovationen und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis im Vordergrund stehen. So soll der Marktanteil in Deutschland bis 2022 von sieben auf zehn Prozent wachsen. Bei alldem hat Neumann die Rückendeckung des Mutterkonzerns: “Opel ist von hoher strategischer Bedeutung für GM”, erklärt Barra. Die zusätzlichen Investitionen seien ein klares Bekenntnis von GM zu Opel, zu Deutschland und zu Europa. Neumann freute sich: “General Motors und Opel stehen enger zusammen als jemals zuvor.”
(sl)
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