Barcelona (Spanien), 27. Januar 2015
Als Philips mit der Produktion von Autoscheinwerfern begann, fuhren die Fahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und die vorherrschende Beleuchtungstechnik beruhte auf Karbid – einfach Lampen mit einem Reflektor hinter der Flamme, um das Licht nach vorne zu projizieren, mehr nicht, keine Elektrizität. Das war im Jahr 1914. In den letzten 100 Jahren ist viel passiert. Dieses Jahrhundert der Pionier- und Entwicklungsarbeit im Bereich der Fahrzeugbeleuchtung feiert Philips jetzt.
Vergangenheit
Mitte der 1920er-Jahre trafen sich Henry Ford und Anton Philips zu Gesprächen, die zur Folge hatten, dass die Karbid-Technik aus dem Scheinwerferbau verabschiedet wurde und elektrisches Licht den automobilen Massenmarkt erreichte. So war das Ford T-Modell eines der ersten Fahrzeuge, das mit Philips-Halbwattlampen ausgestattet wurde. In den folgenden Jahrzehnten konnte Philips die Pionierstellung behalten: Es wurden asymmetrische Abstrahlcharakteristiken und damit nicht blendende Fahrzeuglampen mit Halogen-Technologie entwickelt. Anschließend hielten H1-, H4- und H7-Birnen Einzug in die Fahrzeugscheinwerfer, ehe Ende der 1980er Philips die Xenon-Technologie vorantrieb.
Gegenwart
Aktuell ist der Hersteller dabei, eine neue Generation von Halogenlampen auf den Markt zu bringen. Die “X-tremeVision” soll dabei bis zu 130 Prozent mehr Licht als Standard-Halogenbirnen bieten. Dies vergrößere den Erkennungsabstand auf zirka 45 Meter, was bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h einer zusätzlichen Reaktionszeit von zwei Sekunden entspräche. Daneben erzeugt die ebenfalls neue “WhiteVision”-Lampe 40 Prozent weißeres Licht, welches dem Tageslicht sehr nahe kommt.
Nahe Zukunft
Bereits heute sind Scheinwerfer, Blinker und Tagfahrlicht – aber auch die Rückleuchten – Ausdruck individueller Markensprache. Auf technischer Seite wird laut Philips in der Zukunft die LED-Beleuchtung eine wichtige Rolle spielen, bei welcher der Lampen-Hersteller kräftig mitmischen möchte. Die kostspieligen und technikintensiven Designs konnten in der Erstausrüstung bisher jedoch nur in das ebenfalls kostspielige und technikintensive Premiumsegment vordringen. Durch standardisierte Lösungen rechnet Philips aber damit, in naher Zukunft auch das A-, B- und C-Segement mit der Halbleiter-Technik auszurüsten.
Entfernte Zukunft
Neue Möglichkeiten könnten auch Remote-Laser-Scheinwerferanlagen bieten. Bei Audi und BMW bereits im Einsatz, sollen die neuen Lichteinheiten nicht nur leistungsfähiger sein als alle aktuellen Systeme, sie könnten durch ihre sehr kompakte Architektur auch völlig neue Scheinwerfer-Formen und somit neue Fahrzeugfront-Gestaltungen erlauben. Also, auf die nächsten 100 Jahre der Licht-Entwicklung.
(ml)
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