Melle, 10. Februar 2015
Eine Corvette kommt traditionell alles andere als untermotorisiert aus dem Werk. So ist es natürlich auch bei der aktuellen C7, die wieder den Beinamen “Stingray” trägt. Das heißt übersetzt “Stachelrochen” und bezeichnet ein flaches Wassertier mit spitzem, giftigem Schwanz. Entsprechend gefährlich ist auch der gleichnamige Chevy-Bolide bewaffnet: Aus 6,2 Liter Hubraum holt der V8 stolze 466 PS und 630 Newtonmeter maximales Drehmoment. Nach superkurzen 4,2 Sekunden knackt der Bolide den dreistelligen Tachobereich und wird 290 km/h schnell. Das sollte für den Hausgebrauch eigentlich ausreichen.
Großer Motorumbau
Doch einem reicht die Leistung bei weitem nicht: Guido Rüffer. Er betreibt eine eigene Tuning-Firma in Melle und hat gleichzeitig die Europa-Zentrale des US-amerikanischen Veredler Hennessey unter seinen Fittichen. Also lag es auf der Hand, die C7 mit Hennessey-Power ein bisschen vetter zu machen. So wird der Achtender umfassend modifiziert. Er bekommt unter anderem einen Kompressor eingepflanzt, ein Edelstahl-Ladeluftkühlersystem und einen Edelstahl-Wärmetauscher verpasst. Zudem werden die Zylinderköpfe bearbeitet, die Ventilsteuerung geändert und eine Sportnockenwelle eingebaut. Optimiert werden auch die Ansaug- und die Einspritzanlage. Die Motorelektronik wird darüber hinaus komplett neu programmiert. Die Stingray bekommt eine Edelstahl-Sportauspuffanlage, Rennzündkerzen und ein Hochleistungs-Ölkühler. Und: Das Team von Rüffer Performance hat eine eigene Motorsoftware entwickelt, die dem hohen Speed auf deutschen Autobahnen und den hiesigen Kraftstoffqualitäten Rechnung trägt.
Neuer Sportdress
Nach der Kur liefert die Maschine sagenhafte 708 PS und ein maximales Drehmoment von gigantischen 902 Newtonmeter. Die Kraft reicht nun, um die Schalter-Version der Flunder in 2,9 Sekunden auf Tempo 100 zu treiben, die 200er-Marke fällt nach 9,8 Sekunden. Als Spitze sollen 344 km/h drin sein, ein elektronischer Begrenzer regelt jedoch früher ab. Die neue Stärke wird von einem Sportdress eindrucksvoll dokumentiert, zudem wird das Strömungsverhalten gegenüber dem Serienfahrzeug verbessert: Der Anzug besteht aus einer Spoilerstoßstange vorn mit Splitter, Seitenschwellern, einem Heckflügel und einem Heckdiffusor mit zusätzlichen Luftauslässen. Die umgebaute Corvette kostet inklusive diesem Body-Kit, einem speziellen Radsatz, weiteren Modifikationen und einer größeren Bremsanlage 139.000 Euro. Und: Demnächst sollen auch noch Flügeltüren angeboten werden.
(hd)
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