Opel Mokka 1.6 CDTI Automatik im Test mit technischen Daten und Preis

February 21, 2015

Erfolgsmodell für Opel: Den Mokka gibt es nun mit einem neuen 1,6-Liter-Diesel

Mit einer Länge von 4,28 Meter übertrifft der Mokka den Skoda Yeti um sechs Zentimeter

Die ansteigende Fensterlinie schränkt die Sichtverhältnisse ein

Dublin (Irland), 20. Februar 2015
Stellt das Nageln ab! Was auf den ersten Blick nach genervten Nachbarn klingt, war in den letzten Monaten die Maßgabe für die Ingenieure von Opel und General Motors. Die gerade für Europa wichtigen Dieselaggregate sollten deutlich leiser als ihre Vorgänger werden. Hat das geklappt? Wir sind mit dem 136 PS starken 1,6-Liter-Diesel im Opel Mokka auf Testfahrt gegangen.

Flüster-Post
Zugegeben, bahnbrechend neu ist der Selbstzünder mit 1.598 Kubikzentimeter Hubraum nicht mehr: Seit 2013 kommt er im Opel Zafira Tourer zum Einsatz, 2014 folgten Meriva und Astra. Jetzt also der Mokka. Man könnte fragen: Wen interessiert es? Im Fall des kompakten SUVs sowohl uns als auch viele Kunden, denn der Mokka rangiert inzwischen auf Platz drei der meistverkauften Opel. Mir wird schnell klar, woran das liegt: Lässig entere ich den Fahrersitz, bei dem es sich um die sehr bequeme AGR-Ausführung handelt. Die hohe, aber nicht zu hohe Sitzposition ermöglicht einen prima Blick nach draußen. Das Cockpit ist funktional eingerichtet: Auf der Mittelkonsole thront ein Monitor für Navigation und Co., darunter befindet sich eine Vielzahl von Tasten. Im Gegensatz zum Astra hat es Opel aber im Mokka nicht übertrieben, die Bedienung wirft hier keine Probleme auf. Einziger Minuspunkt: Je nach Lenkradstellung werden die Instrumente teilweise vom Kranz verdeckt.

Gute Größe
Schnell merke ich: Dieser Wagen hat genau die richtige Größe. 4,28 Meter ist der Mokka lang, im Fond ist trotzdem genügend Platz für zwei Erwachsene. Lediglich die Sicht nach hinten ist aufgrund der ansteigenden Fensterlinie bescheiden. Ganz im Gegensatz zum Kofferraum: 356 bis 1.372 Liter sind ein ordentlicher Wert, hinzu kommt eine niedrige Ladekante. Zur besseren Einordnung: Der deutlich längere Astra Fünftürer bietet ähnlich viel Stauraum. Eine praktische Kleinigkeit beim Mokka ist übrigens die Griffmulde in der Heckklappe zum Öffnen ohne schmutzige Finger.

Motor mit Mehr-Wert
Uns interessiert natürlich mehr der Motorraum und dessen Inhalt, den Opel euphorisch als “Flüsterdiesel” preist. Gut ein Drittel der Mokka-Kunden entscheidet sich bislang für einen Selbstzünder, mit dem neuen Leisetreter sollen es mehr werden. Die 1.600er-Maschine ersetzt den bisherigen 1,7-Liter mit 130 PS. Jetzt gibt es sechs PS mehr, das maximale Drehmoment steigt auf 320 Newtonmeter bei 2.000 Touren. Technisch setzt das Euro-6-Aggregat auf einen Turbolader mit variabler Turbinengeometrie, eine Verdichtung von 16:1 und eine Kurbelwelle mit vier Ausgleichsgewichten. Sehr gut: Die Nockenwelle wird von einer haltbaren Kette angetrieben.

Ein Diesel? Ein Diesel!
Soweit die Theorie, wie schaut die Praxis aus? Für meine Testfahrt wähle ich den Mokka 1.6 CDTI in Verbindung mit Sechsgang-Automatik. Und tatsächlich: Der Motor beeindruckt mit seiner Laufruhe, im Gegensatz zu manch Konkurrenzaggregat aus dem VW-Konzern ist der Opel-Vierzylinder nur nach dem Kaltstart als Diesel erkennbar. Ansonsten bleibt es bei einem leichten Brummen im Hintergrund. Spätestens auf der Autobahn ist die Motorakustik endgültig vergessen, dann dominieren Wind- und Abrollgeräusche.

Gute Schalthilfe
Anders als erwartet, schafft es der Frontantrieb gut, mit dem Drehmoment klarzukommen. Allrad ist zwar erhältlich, aber auch wegen des happigen Aufpreises von 2.000 Euro verzichtbar. Mit 1.300 Euro extra steht das Automatikgetriebe in der Liste. Diese Zusatzausgabe sollte man in Erwägung ziehen. Aus dem Stand kommt der Mokka damit zwar ein wenig träge in die Puschen, ansonsten werden die Gänge unauffällig und passend gewechselt. Das sorgt für ein entspanntes Fahren, zumal ich kaum langsamer als mit Schaltung bin. Einzig beim Sprint auf 100 km/h dauert es eine Sekunde länger. Der Verbrauchsaufschlag von 0,8 Liter lässt sich beim Diesel verkraften, auf der getesteten Route über rund 150 Kilometer mit Landstraßen- und Autobahnanteil standen am Ende 5,8 Liter zu Buche.

Gepflegtes Abrollen
Was gibt es sonst noch zu vermerken? Ein Minus und ein Plus: Die Lenkung könnte noch etwas exakter arbeiten, doch das ist Jammern auf hohem Niveau. Überraschend komfortabel ist das Fahrwerk. Trotz beim Testwagen montierter 18-Zöller werden selbst grobe Fahrbahnunebenheiten gut weggefiltert.

Billig gibt es woanders
Insgesamt also ein gutes Paket, der Opel Mokka mit leisem Diesel. Stimmt auch der Preis? Los geht es bei 24.685 Euro für den handgeschalteten Mokka in der Edition-Ausstattung. Bereits hier ist die Ausstattung mit Klimaanlage, CD-Radio, Multifunktionslenkrad, 17-Zoll-Alus und Radio mit Sieben-Zoll-Monitor respektabel. Trotzdem würde ich zur Topausstattung Innovation raten, die mehr als die Hälfte aller bisherigen Mokka-Kunden nimmt. Sie kostet manuell geschaltet 26.855 Euro, mit Automatik sind es 28.155 Euro. Inklusive sind dann das adaptive Fahrlicht mit Bi-Xenon-Technik, Parkpiepser vorne und hinten, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, 18-Zoll-Felgen sowie eine Stoff-Leder-Polsterung. Ein weiterer Vorteil: Viele Extras, die sonst an Pakete gekoppelt werden, gibt es hier günstiger, weil die entsprechenden Pakete ab Werk dabei sind. Empfehlenswert: Die Frontkamera mit Verkehrszeichen- und Spurassistent (700 Euro), beheizbare Vordersitze und Lenkrad (350 Euro), der AGR-Ergonomiesitz für den Fahrer (390 Euro) und die Rückfahrkamera (295 Euro). Eher verzichtbar, weil nicht immer zuverlässig, ist das Navi für 900 Euro. Macht unter dem Strich 29.890 Euro, gewiss kein Pappenstiel. Aber flüstern Sie doch noch mal mit ihrem Opel-Händler.
(rh)

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