Mazda CX-5 mit Facelift im Test mit technischen Daten und Preis zur Markteinführung

March 5, 2015

Nach knapp drei Jahren hat der Mazda CX-5 eine Modellpflege bekommen

In den großen Radhäusern wirken sogar die 19-Zöller des Fotowagens verloren

Angesichts des gelungenen CX-5-Designs fiel das Lifting relativ dezent aus

Barcelona, 27. Februar 2015
Es gibt zwei Arten von Modellpflege, gemeinhin “Facelift” genannt: Bei der einen bleibt kaum ein Stein auf dem anderen, viele denken: Das wurde aber auch dringend Zeit. Im anderen Fall muss man die Änderungen mit der Lupe suchen, getreu dem Motto: Das wäre eigentlich nicht nötig gewesen. Zu jener Kategorie gehört zweifelsfrei der Mazda CX-5. Mit weit über 18.000 verkauften Fahrzeugen war das Kompakt-SUV im Jahr 2014 das beliebteste Modell der Marke in Deutschland. Dennoch gibt es jetzt leichte Retuschen und einen neuen Motor. Wir haben den überarbeiteten CX-5 getestet.

Dioden fürs Dunkel
Der Erfolg des Mazda CX-5 liest sich beeindruckend: Seit dem Start im Frühjahr 2012 wurden weltweit mehr als 850.000 Fahrzeuge an den Mann und die Frau gebracht. Trotzdem ruhen sich die Japaner nicht auf diesen Lorbeeren aus. Was hat sich außen beim CX-5 geändert? Nicht viel, schließlich ist das Design die Schokoladenseite des 4,55 Meter langen Wagens. Und so gibt es einen geänderten Frontstoßfänger, Querlamellen im Grill und modifizierte Scheinwerfer. Je nach Ausstattung handelt es sich um adaptive Voll-LED-Scheinwerfer mit intelligenter Leuchtweitenregulierung. Diese Innovation wird seitens Mazda fast nebenbei erwähnt. Deutsche Hersteller würden alleine deswegen dicke Pressemitteilungen herausgeben.

Mehr Qualität
Als weiteres Facelift-Detail entdecke ich die Blinker in den Außenspiegeln, bevor ich mich ins Cockpit begebe. Dort ist alles übersichtlich einsortiert, neu ist jetzt die elektrische Parkbremse für alle Mazda CX-5. Auch dadurch konnte die Mittelkonsole modifiziert werden, um mehr Platz für Fahrer und Beifahrer zu ermöglichen. Eine weitere Neuerung ist das Infotainment-System mit Sieben-Zoll-Touchscreen. Freunde der Marke kennen es aus dem 2 und 3. Früher waren es berührungsempfindliche 5,8 Zoll plus Bedientasten an den Seiten. Sie sind Vergangenheit, alle Funktionen lassen sich für den, der nicht tippen will, auch einfach über den Dreh-Drücksteller auf der Mittelkonsole einstellen. Sehr lobenswert ist die Materialanmutung im Cockpit. Billige Kunststoffe wurden verbannt, das Ambiente mit verchromten Akzenten übertrumpft jetzt locker den VW Tiguan. Noch kurz ein Blick in den hinteren Teil: Sofern man sich nicht zu dritt hineinquetscht, herrscht im Fond keine Platznot. Ein Kofferraumvolumen von 503 bis 1.620 Liter stehen 470 bis 1.510 Liter beim Tiguan gegenüber.

Ein großer Benziner
Was gibt es technisch an Neuigkeiten beim CX-5 zu vermelden? Eine erweiterte Palette an Assistenzsystemen, darunter ein adaptiver Tempomat, ein Spurhalte-Assistent mit Lenkeingriff, aber auch eine Müdigkeitserkennung. Und ein neuer Motor in Gestalt des 192 PS starken 2,5-Liter-Benziners mit Allrad und Automatik. Sein Anteil an den CX-5-Verkäufen in Deutschland wird nicht sehr hoch sein, das meint auch Mazda. Ich weiß ziemlich schnell, warum: Schon bei geringem Druck aufs Gaspedal jagt die Drehzahl röhrend nach oben, die Sechsgang-Automatik entscheidet sich erst nach quälend langen Sekunden, mal eine höhere Stufe einzulegen. Besonders krass ist der an ein stufenloses CVT-Getriebe erinnernde Eindruck unter Volllast. Kurios mutet vor diesem Hintergrund die Sport-Taste auf der Mittelkonsole an. Damit werden die Gänge noch weiter ausgedreht, beim Herunterschalten erfolgt eine Zwischengas-Simulation. Also bitte, Herrschaften: Das hier ist CX-5 und nicht MX-5!

Feines Fahrwerk
Bald wird klar, dass der 2,5er-Big-Block für die US-Kundschaft gemacht wurde. Gleitet man im dortigen Highway-Tempo, also 112 km/h, über die Autobahn, ist der CX-5 so laufruhig, wie es Mazda verspricht. Zum Rasen kommt man eh kaum, weil bei im Verhältnis zur Leistung mageren 194 km/h Feierabend ist. Alle angebotenen Benziner sind Saugmotoren mit hoher Verdichtung. Es muss also gedreht werden, im Fall der 192-PS-Maschine bedeutet das 256 Newtonmeter bei 4.000 Touren. Unabhängig vom Aggregat holen die exakte Lenkung und das überarbeitete Fahrwerk die Kastanien aus dem Feuer. Trotz der am Testwagen montierten 19-Zöller werden nur bei groben Querfugen die Folgen ins Innere weitergereicht.

Mazda fahren und sparen
Dennoch: Wenn Sie den CX-5 mit Automatik und Allrad haben möchten, ist einer der Diesel mit 150 oder 175 PS die bessere Wahl. Ich würde zum kleineren Selbstzünder raten, da das größere Aggregat an die Topausstattung namens Sports-Line gekoppelt ist. Als Folge geht nichts unter 38.690 Euro, der 192-PS-Benziner liegt aufgrund der gleichen Verbindung bei 36.790 Euro. Gewiss, hier kann man durchaus von einer Vollausstattung reden, die den hohen Preis relativiert, Trotzdem ist mein Tipp der 150-PS-Diesel mit Automatik und Allrad in der Exclusive-Line für 34.990 Euro. Inklusive sind hier bereits eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, eine Sitzheizung vorne, ein DAB-Tuner, 17-Zoll-Alus, ein Totwinkelwarner und die Voll-LED-Scheinwerfer. Mit 600 Euro fällt der Aufpreis für das Navigationssystem moderat aus. Leider sind diverse Assistenzsysteme nur für die Topversion lieferbar, die wiederum ausschließlich für die stärksten Motoren im Angebot ist. Natürlich will ich Ihnen nicht vorenthalten, was ein vergleichbarer VW Tiguan kosten würde. 39.345 Euro sind es für die Version mit 140-PS-Diesel, Allrad und DSG, also über 4.000 Euro mehr. Da bleibt eine ordentliche Differenz für das ganz persönliche Facelift übrig.
(rh)

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