München, 11. Oktober 2013
Die Wurst hält länger, wenn man die Scheiben dünn schneidet: Nach dieser Salamitaktik geht auch Mini bei der Präsentation der im Frühjahr 2014 startenden, neuen Modellgeneration vor. Nachdem kürzlich einige Motoren vorgestellt wurden, folgen nun Novitäten zum Thema Assistenzsysteme.
Head-up-Display
Unter anderem ist im neuen Mini ein Head-up-Display verfügbar. Wie beim Vorreiter Peugeot 5008 stellt es seine Informationen nicht als Projektion auf die Windschutzscheibe dar, sondern auf einer kleinen, ausklappbaren Scheibe. Neben der stets eingeblendeten Fahrgeschwindigkeit können Navigationshinweise, Kollisionswarnungen, Verkehrszeichen sowie Radiosender oder Musiktitel angezeigt werden. Das Bild auf dem Display erscheint in einer gewissen, virtuellen Entfernung. So müssen die Augen des Fahrers beim Wechsel zwischen Blick auf die Fahrbahn und auf das Display nicht neu fokussieren.
Anti-Kollisionssystem mit Teilbremsung
Daten für eine Vielzahl neuer Assistenten im Mini liefert eine nach vorn gerichtete Kamera an der Windschutzscheibe. Für das neue Anti-Kollisionssystem erfasst sie vorausfahrende Fahrzeuge. Unter 60 km/h kann das System auch Fußgänger erkennen. Bei Kollisionsgefahr wird der Fahrer zweistufig alarmiert. Zuerst warnt ein Symbol im Kombiinstrument sowie gegebenenfalls im Head-up-Display. In der zweiten Stufe blinkt das Symbol und es wird eine akustische Warnung ausgegeben. Je nach Tempo wird daneben auch die Bereitschaft des Bremsassistenten und der Bremsen erhöht. Unter 60 km/h wird parallel zu den Warnhinweisen automatisch gebremst, allerdings nur mit mittlerer Kraft.
Abstandstempomat auf Kamerabasis
Auch der neue Abstandstempomat nutzt nicht wie üblich einen Radarsensor, sondern die Frontkamera. Das System ist bei Geschwindigkeiten von 30 bis 140 km/h nutzbar. Außerhalb dieses Bereichs sowie bei zu schlechten Sichtverhältnissen wird der Fahrer durch Signale aufgefordert, wieder selber tätig zu werden. Das System übernimmt das Gasgeben und führt auch Teilbremsungen durch. Wenn stärkeres Bremsen erforderlich ist, wird der Fahrer veranlasst, selbst einzugreifen. Die Abstandsregelung erfolgt bei einer Distanz von bis zu 90 Meter. Ein Vorteil gegenüber der teureren Radartechnik ist laut Mini, dass auch stehende Fahrzeuge sowie ein- und ausscherende Objekte erkannt werden.
Komplexe Verkehrszeichenerkennung
Für die “Speed Limit Info” wird die Frontkamera ebenfalls genutzt. Deren Daten werden mit denen des Navigationssystems abgeglichen, was fehlerhafte Anzeigen des Tempolimits weitgehend ausschließen soll. Die Kamera erfasst nicht nur Verkehrszeichen am Straßenrand, sondern auch an Schilderbrücken über Autobahnen, und zwar selbst bei Dunkelheit. Einschränkungen wie “von 22 bis 8 Uhr” oder “bei Nässe” werden durch Einbeziehung der Uhrzeit und der Scheibenwischer-Aktivität ebenfalls berücksichtigt. Analog werden auch Überholverbote angezeigt. Beide Zeichenarten erscheinen so lange, bis sie aufgehoben werden. Auch nach einer kurzen Rast werden die Zeichen weiter angezeigt.
Fernlicht- und Parkassistent
Der ebenfalls neue Fernlichtassistent schaltet bei Nachtfahrten zwischen Fern- und Abblendlicht hin und her. Dabei registriert die Frontkamera das Scheinwerferlicht entgegenkommender Fahrzeuge und das Rücklicht von vorausfahrenden. Sobald andere nicht mehr geblendet werden können, schaltet das System auf Fernlicht um. Außerdem bietet Mini künftig eine Rückfahrkamera an. Zusätzliche Unterstützung bieten hier interaktive Spurlinien, die Abstand und Wendekreis anzeigen. Eine weitere Hilfe stellt der neue Einparkassistent dar, der beim Einparken parallel zur Fahrbahn hilft. Dabei ist ein Meter Rangierspielraum nötig. Passende Parklücken werden im Vorbeifahren erkannt. Per Tastendruck wird der Einparkvorgang gestartet. Der Fahrer kann dabei die Hände vom Lenkrad nehmen, muss aber Gas- und Bremspedal bedienen.
(sl)
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