Haar, 22. Juni 2015
Wie erneuert man ein Erfolgsmodell? Vor dieser Frage stehen die Fachleute bei VW fast immer. Auch der Tiguan beißt da keinen Faden ab, obwohl er schon seit 2007 auf dem Markt ist. In der Autoindustrie gilt das Kompakt-SUV damit schon beinahe als Methusalem. Dennoch sind immer noch alle scharf auf Opa: Von Januar bis Mai 2015 verkaufte VW in Deutschland fast 24.000 Tiguan. Damit liegt er noch immer weit vor Modellen der Konkurrenz. Nun macht sich aber die zweite Tiguan-Generation bereit, wie neue Erlkönigbilder zeigen.
Mehr Ableger
Trotz dicker Tarnung werden endlich einige Details der neu gestalteten Karosserie sichtbar. Optisch mixt der neue Tiguan Elemente der Golf-Familie und diverser VW-SUV-Studien der letzten zwei Jahre. Das Ergebnis ist ein kantigeres Äußeres. Wenig überraschend ist der Wechsel des Tiguan auf den modularen Querbaukasten (MQB). Die Vorteile liegen auf der Hand: Zum einen sind so Tiguan-Ableger für Skoda und Seat einfacher zu verwirklichen, zum anderen sinkt der Aufwand, dem VW Tiguan weitere Karosserievarianten zur Seite zu stellen. Im Plan stehen ein Coupé als Rivale zum BMW X4 und eine extralange Version mit sieben Sitzen. Sie soll nicht nur die Lücke zum Touareg schließen, sondern auch das SUV-Portfolio in den USA ergänzen.
Blick in beide Richtungen
Während der Radstand beim XL-Tiguan wohl den 2,79 Meter des neuen Touran entsprechen wird, rechnen wir für die Normalversion mit einem Wert zwischen 2,64 und 2,68 Meter. Zum Vergleich: Bislang sind es 2,60 Meter. Das soll dem Raumangebot zugute kommen, die Länge des nächsten Tiguan könnte von bislang 4,43 Meter in Richtung 4,50 Meter steigen. Eine Maßnahme nicht ohne Hintergedanken: So kann der Tiguan seine Fühler in Richtung BMW X3 und Mercedes GLC ausstrecken, gleichzeitig entsteht eine Lücke für ein kleineres SUV mit Stoßrichtung Opel Mokka und Fiat 500X.
Premiere im September 2015
Beim Motorenangebot des neuen Tiguan dürfte der 1.2 TSI mit 110 PS als Basis-Benziner gesetzt sein, darüber geht es mit dem 150 PS starken 1.4 TSI weiter. Wo das Ende der Fahnenstange erreicht wird, bleibt noch offen, aber der Plug-in-Hybrid aus dem VW Golf GTE wird in jedem Fall das Programm erweitern. Wer lieber einen Diesel möchte, kann beim 1.6 TDI mit 110 PS starten. Ebenso wie den 2.0 TDI mit 150 PS wird es ihn optional auch mit Allradantrieb geben. Top-Diesel könnte ein Zweiliter mit 190 PS werden. Deutlich ausgebaut wird das Angebot an Assistenzsystemen. Erstmals öffentlich vorgestellt wird der neue VW Tiguan auf der Frankfurter IAA im September 2015, zum Händler kommt er im März 2016.
(rh)
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