Tokio (Japan), 22. Juni 2015
Wie bringt man seinen Kindern das Autofahren bei? Gar nicht, werden die einen sagen, während die anderen vielleicht ein Kart vorschlagen. In Japan verfolgt Toyota einen ganz anderen Ansatz: In den Camatte-Modellen sollen Kinder und Eltern gemeinsam an der Lust aufs Auto arbeiten. Bereits Mitte 2012 zeigte Toyota die ersten dieser Winz-Mobile, auf der aktuellen Tokyo Toy Show wurden weitere Fahrzeuge vorgestellt.
Jugend forscht
Die Verquickung von Spielzeug und Auto betreibt Toyota natürlich nicht aus reinem Spaß an der Freude. In Japan verlieren die jungen Menschen zunehmend die Lust am Auto. Aus Kostengründen werden immer weniger Führerscheine gemacht, in den Großstädten kommt die Platzfrage hinzu, zumal man dort mit U-Bahn und Co. besser ans Ziel kommt. Lediglich im Videospiel wird noch tüchtig Gas gegeben. Mit den Camatte-Modellen will Toyota die potenziellen Autokunden von morgen hinters Lenkrad bringt. Wie das geht, zeigt der “Hajime” im Jeep-Stil, seines Zeichens das sechste reelle Mitglied der Camatte-Familie.
Kurz-Ware
Der Hajime ist 3,02 Meter lang, 1,32 Meter breit und 1,24 Meter hoch. Der Radstand beträgt 1,80 Meter, den Antrieb übernimmt ein Elektromotor. Platz ist im Mikro-Toyota für drei Personen: Zentral sitzt der junge Fahrer, links und rechts dahinter nehmen die Eltern Platz. Sowohl die Pedale als auch der Fahrersitz sind verstellbar. Eine weitere Besonderheit sind die austauschbaren Karosserieteile.
Auf virtueller Tour
Leider kann der Hajime auf der Messe nicht gefahren werden, doch Toyota hält eine Lösung dafür bereit. Über eine Augmented-Reality-App auf dem Tablet-PC wird ein Foto der Familie geschossen. Diese kann sich nun in diverse virtuelle Fahrzeuge montieren lassen, etwa eine pinke (!) Würstchenbude, ein violettes Feuerwehrauto oder ein Polizeiauto. Insgesamt stehen 13 Karosserieaufbauten und zwölf Farben zur Auswahl bereit. Wird das Tablet über einen auf dem Messestand aufgemalten Kurs bewegt, sieht sich die Familie fahrend im ausgewählten Camatte-Modell. Also nicht wie einst besungen “Big in Japan”, sondern eher “Small in Japan”.
(rh)
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