München/Pebble Beach (USA), 14. August 2015
Dass BMW einen abgespeckten Rennboliden mit Straßenzulassung auf M4-Basis bringt, überrascht nicht wirklich: Bereits 1988 übernahm der M3 Evolution als erster die Rolle des Star-Athleten unter den M3-Modellen. Es folgten der M3 Sport Evolution (1990), der M3 GT (1995) und der M3 CSL (2003). Die letzten Modelle waren der M3 GTS (2010) und der M3 CRT (2011).
Enthüllt in Pebble Beach
Der jüngste Straßenrenner heißt M4 GTS und basiert auf dem 2014 eingeführten M4. Offiziell gilt er noch als Concept Car. Enthüllt wurde die Studie am 13. August 2015 auf dem Concorso d`Eleganza im kalifornischen Pebble Beach. In Deutschland wird der leichte Bolide zur IAA in Frankfurt (17. bis 27. September 2015) erstmals zu bewundern sein.
Motorhaube aus CFK
Auch wenn der M4 GTS ganz legal auf öffentlichen Straßen fahren darf, wurde er gnadenlos auf die Rennstrecke getrimmt. Dafür hat man ihm einen jeweils manuell einstellbaren Frontsplitter und Heckflügel verpasst. Die Motorhaube besteht aus CFK, große Luftöffnungen in der Schürze sollen den Auftrieb minimieren. An der Vorderachse suchen 19-Zöller mit 265er-Reifen den Kontakt zum Boden, an der Hinterachse messen die Felgen 20 Zoll und sind mit 285er Pneus bezogen.
Dreiliter-Biturbo aus dem M4
Unter der Haube des Concept Cars schlägt das Dreiliter-Biturbo-Herz aus dem M4, die genauen Leistungsdaten im GTS wurden noch nicht mitgeteilt. Im M4 produziert der Motor 431 PS und 550 Newtonmeter, beim GTS rechnen wir mit etwa 500 PS. Mithilfe eines technischen Tricks lassen sich aber im GTS Leistung und Drehmoment laut BMW zusätzlich “spürbar” pushen. Das Geheimnis heißt “Wassereinspritzung” und stammt aus dem M4 MotoGP Safety Car. Das System funktioniert so: Abhängig von Last, Drehzahl und Temperatur wird automatisch Wasser als feiner Sprühnebel in den Sammler des Saugmoduls eingespritzt. Das Wasser verdampft, dadurch kühlt es die Ansaugluft herunter. In der Folge steigt der Wirkungsgrad der Verbrennung – das bedeutet mehr Leistung bei weniger Verbrauch. Insider sprechen von acht bis zehn Prozent mehr Power, das wären bis zu 550 PS und weit über 600 Newtonmeter Drehmoment. Welche Fahrwerte damit möglich wären, hat der Hersteller noch nicht verraten, der Standard-M4 sprintet in 4,3 Sekunden auf Tempo 100.
Wassertank im Kofferraum
Beim M4-Safety-Car ist ein fünf Liter großer Wassertank ebenso im Kofferraum untergebracht wie Wasserpumpe, Sensoren und Ventile. Gesteuert wird der Komplex durch eine Erweiterung der Motorelektronik. Unter normalen Fahrbedingungen muss laut BMW der Vorrat bei etwa jedem fünften Benzin-Tankstopp nachgefüllt werden. Beim GTS dürfte es da keine großen Unterschiede geben, genaueres haben die Münchner im Vorfeld der Weltpremiere nicht gesagt.
OLED-Heckleuchten
Zu den Besonderheiten des GTS-Konzeptautos gehören zudem OLED-Rückleuchten. Das sind Organische Leuchtdioden, die im Unterschied zu LEDs vollflächig und homogen leuchten können. Die OLEDs sind sehr flach und lassen sich dadurch gut zu einzeln ansteuerbaren Modulen zusammenfassen. Damit ist es möglich, die Leuchten anders zu gestalten und auch die Lichtgrafik zu verändern.
Preis und Markteinführung noch nicht verraten
Wann das Serienmodell des M4 GTS auf den Markt kommt, wurde ebensowenig kundgetan wie der Preis. Ebenfalls noch unbekannt ist, auf wie viele Exemplare der Wagen limitiert wird.
(hd)
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