Rolls Royce Dawn: Vorstellung mit technischen Daten

September 9, 2015

Der Rolls-Royce Dawn ist der erste offene Viersitzer der Marke

Geschlossen erinnert seine Form fast an einen klassischen Hot-Rod

Auf Wunsch gibt es für den Dawn polierte 21-Zoll-Räder

West Sussex, 9. September 2015
Die Philosophie von Rolls-Royce ist es, keinerlei Kompromisse einzugehen. Nichts, was nur annähernd richtig – oder fast gut ist – ist gut genug. Deshalb reichte es den Designern und Entwicklern in England auch nicht, dem Wraith-Coupé einfach das Dach abzuschneiden und ihm eine Stoffmütze aufzusetzen. Nein: Eine zu 80 Prozent neue Karosse und das leiseste Cabrio der Welt waren die Mindestansprüche. Heraus kam dabei: Der Rolls-Royce Dawn. Vorhang auf!

Inspiration aus der Vergangenheit
Inspiriert vom Silver Dawn Drophead aus dem Jahr 1952 sollte der fertige Dawn offen gleichermaßen elegant und edel daherkommen wie im geschlossenen Zustand. Dazu wurden viele Rolls-Royce-typische Merkmale auf das neue Modell angewendet: Zum Beispiel das Verhältnis 2:1 im Bezug auf Karosserie- und Radhöhe, die lange Motorhaube und die sich verjüngende Silhouette mit der hohen Schulterlinie. Der betont kurze Überhang vorne und der lange Überhang hinten sorgen ebenfalls für eine klassische Form. Die von der berühmten Kühlerfigur “Spirit of Ecstasy” ausgehende konische Wölbung der Motorhaube führt zu einer hohen Schulterlinie, die den Dawn in der Seitenansicht fast wie einen klassischen Hot-Rod wirken lässt. An der Front wurde der Grill um 42 Millimeter zurückversetzt, während der Stoßfänger um 53 Millimeter erweitert wurde. Neu sind auch die jetzt horizontalen statt vertikalen Streben des Kühlergrills. Der vordere Stoßfänger verfügt nun über eine Aussparung für ein Nummernschild und neue Luftführungen im unteren Bereich.

Leisestes Cabrio der Welt
Über der Schulterlinie sitzt das harmonisch integrierte Soft-Top, das ohne konkave Flächen oder harte Kanten auskommt. Es verbindet die steile Windschutzscheibe mit dem Heck samt der hochgesetzten Bremsleuchte und dem im offenen Zustand sichtbaren “Deck” – der Abdeckung hinter der Rücksitzbank. Diese legt sich hufeisenförmig um die Rücksitze und ist vom Kunden individuell und nach eigenen (Holz)-Wünschen konfigurierbar. Ein Rolls-Royce-typisches Erkennungsmerkmal sind die “Coach”-Türen, die sich gegenläufig öffnen. Sie gewähren ein stilvolles Ein- und Aussteigen und verleihen dem Dawn außerdem eine höhere Stabilität. Das Textilverdeck – eines der größten für Cabrios – wird von einem eigens entworfenen Mechanismus betrieben: dem “Silent Ballet”. Es öffnet in 22 Sekunden und bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Im geschlossenen Zustand soll es im Inneren des Dawn genauso leise sein wie im Coupé mit festem Dach, was dem Dawn den Titel als leisestes Cabrio der Welt einbringen dürfte. Zusammen mit den kleinen Seitenscheiben im Fond entsteht bei geschlossenem Dach eine intime Privatsphäre im Innenraum.

Luxus pur im Innenraum
Der Dawn ist momentan der einzige moderne offene Viersitzer. Hintergrund ist, dass Rolls-Royce der Meinung war, die üblichen 2+2-Sitzer wären nur ein schlechter Kompromiss für alle Beteiligten. Daher findet man im Dawn vier separate Sitze, die in der Mitte von einer durchgängigen Konsole getrennt werden. Die Zeituhr im Instrumententräger wurde neu gestaltet und trägt jetzt unter anderem auch den Namen des Fahrzeugs. Für Musikfreunde gibt es das Rolls-Royce-Bespoke-Audio-System: Laut Rolls-Royce das umfassendste Hifi-System aller Zeiten mit 16 Lautsprechern. Zwei Basslautsprecher wurden im Kofferraum verbaut und sieben Hochtöner im Innenraum verteilt. Ein hochsensibles Mikrofon misst die Umgebungslautstärke und passt die Musik entsprechend an. Der neue, 10,25-Zoll-große HD-Bildschirm des Navis wird über den “Spirit of Ecstasy”-Controller gesteuert. Er unterstützt Fingereingaben wie bei einem Smartphone und erkennt neben lateinischen und arabischen Zeichen auch Mandarin. Eine automatische Geschwindigkeitsregelung macht das Fahren in der Stadt – genauso wie die neue Software für das Kamerasystem in der Front – angenehmer. Das Highlight im Assistenz-Systeme-Katalog dürfte das Head-up-Display mit Wärmebild sein, das den Fahrer auch bei Dunkelheit vor Menschen oder Tieren auf der Fahrbahn warnt.

Mit V12 unter der langen Haube
Unter der Haube steckt ein 6,6-Liter-Twin-Turbo-V12-Antrieb mit 570 PS und 780 Newtonmeter Drehmoment. Er ist an ein satelitenunterstütztes Getriebe gekoppelt. Diese spezielle Acht-Gang-Automatik von ZF nutzt GPS-Daten um – anhängig von Straßenverlauf und Fahrweise – immer den richtigen Gang parat zu haben. Eine dynamische Gaspedalanpassung soll für ein besseres Ansprechverhalten des Motors sorgen. Die Radaufhängung samt Luftfederung wurde neu konfiguriert und bietet das Rolls-Royce-typische Dahingleiten. Runflat-Reifen geben auch bei einem Reifenschaden noch die Möglichkeit, den Dawn bis in die nächste Werkstatt zu steuern. Insgesamt sollen ein tieferer Schwerpunkt, eine um 24 Millimeter breitere Spur als beim Wraith und ein 180 Millimeter kürzerer Radstand für ein – selbst bei diesem Koloss – sportliches Fahrverhalten sorgen.
(mf)

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