Bloodhound SSC: Weltrekordfahrzeug mit technischen Daten vorgestellt

September 26, 2015

Der Bloodhound SSC soll das schnellste Auto der Erde werden

Die geplante Höchstgeschwindigkeit beträgt 1.000 Meilen pro Stunde (1.609 km/h)

Unter der zwei Meter hohen Heckfinne ragen die Triebwerke ins Freie

London, 25. September 2015
Manchen Menschen ist “unglaublich schnell” einfach noch nicht schnell genug. Zu dieser Gruppe gehört auch Andy Green, seines Zeichens Weltrekordhalter für die höchste zu Land gefahrene Geschwindigkeit. 1.227,9 km/h fuhr der Brite in seinem Thrust SSC schon 1997. Vor knapp sieben Jahren stellten er und sein Team das Nachfolgeprojekt vor. Nun ist es fast soweit: 2016 sollen die ersten Testfahrten stattfinden. Das Auto, der Bloodhound SSC, ist jetzt in London zu besichtigen, 8.000 Besucher haben sich angekündigt.

Rekordfahrzeug in Übergröße
Über acht Jahre Entwicklung, Design und Produktion stecken im Bloodhound-Projekt, an dem mehr als 350 Firmen und Universitäten beteiligt sind. Das Fahrzeug ist nicht nur dank seiner Geschwindigkeit beeindruckend: Mit einer Länge von 13,5 Metern und der zwei Meter hohen Heckfinne fällt es schwer, den Bloodhound noch als Auto einzustufen.

Drei Motoren, 135.000 PS
Unter dem Carbon-Kleid des windschnittigen Geschosses stecken drei Triebwerke, die zusammen eine Leistung von 135.000 PS produzieren. Das ist mehr, als neun volle Formel-1-Starterfelder oder 180 einzelne Formel-1-Autos produzieren. Allein um die Treibstoffpumpe anzutreiben, ist ein V8-Motor von Jaguar mit 550 PS verbaut. Diese exorbitant hohen Leistungsdaten machen den Bloodhound zum stärksten Landfahrzeug aller Zeiten. Von null auf 1.609 km/h geht es in 55 Sekunden, zurück zum Stillstand dauert es 65 Sekunden. Die Triebwerke verschlingen in drei Sekunden genug Luft, um ein ganzes Einfamilienhaus leer zu saugen: 64.000 Liter pro Sekunde. Während der Höchstgeschwindigkeits-Phase fährt der Bloodhound rund 500 Meter pro Sekunde.

Hightech-Cockpit
Im einteiligen Carbon-Monocoque befindet sich auch der Arbeitsplatz von Andy Green: Ein Cockpit mit digitalem Dashboard, Zwölf Kameras, 500 Sensoren und Rolex-Instrumenten – falls das digitale System ausfällt. Drei Bremssysteme – inklusive Fallschirm versteht sich – und sieben Feuerlöscher sorgen für aktive und passive Sicherheit an Bord des Weltrekordfahrzeugs. Beim Bremsvorgang muss Andy Green Verzögerungswerte von drei g aushalten. Das ist vergleichbar mit einem Auffahrunfall, bei dem man mit 100 km/h auf ein stehendes Objekt knallt. Manche nennen es Unfall, Andy Green nennt es Weltrekord.

Rekordversuch in Südafrika
2016 soll der Bloodhound seinen Triumphzug starten. Los geht es mit dem Rollout auf einem britischen Flughafen, bei dem erst mal “nur” 200 Meilen pro Stunde – also 321 km/h – angepeilt werden, ein Funktionstest quasi. Dann geht es nach Südafrika, genauer gesagt in das ausgetrocknete Bett des Hakseen-Sees. Dieser bietet mit einer Länge von 19 und einer Breite von drei Kilometern die idealen Bedingungen. Eine Armee von 317 Freiwilligen hat im Vorfeld bereits 15.800 Tonnen an Gestein bewegt, um eine perfekte Ebene zu schaffen. Beim ersten Versuch im Jahr 2016 sind 800 Meilen in der Stunde (1.287 km/h) angepeilt. Dann geht es für die gesamte Truppe zurück ins englische Hauptquartier, um die gesammelten Daten auszuwerten. 2017 soll dann der Weltrekordversuch starten und der Bloodhound SSC den angepeilten Bestwert von 1.000 Meilen pro Stunde (1.609 km/h) erreichen.
(mf)

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