Tokio, 28. Oktober 2015
Der ansprechendste Messestand auf der Tokyo Motor Show (28. Oktober bis 8. November 2015) ist nach unserem Eindruck der von Daihatsu. Die vielen kleinen, bunten Autos – vier Studien und zehn Serienautos – sind einfach nett anzusehen.
“Nori Ori” oder “rein und raus”
Die erste Studie heißt Nori Ori und konzentriert sich auf die wirklich wichtige Frage, wie man ins Auto hinein und wieder heraus kommt. Das ist schließlich die erste Hürde bei der Benutzung des Autos, wie Daihatsu bemerkt. Wir würden hinzufügen: Wenn es nicht gerade um Roadster geht, gilt das vor allem für Senioren und Rollstuhlfahrer. An diese Gruppen scheint der japanische Kleinstautospezialist bei seiner Studie gedacht zu haben. Das Pendlerauto kommt im platzsparenden Kastenformat daher. Weit öffnende Schwenktüren an der Seite und eine große Hecktür erleichtern den Zugang. Seitlich gibt es eine elektrisch bediente Rampe, hinten gibt es eine Hebebühne. So kann man auch Kinderwagen oder Rollatoren einfach hineinrollen. Der Innenraum mit seinem flachen Boden bietet Platz für zwei Rollstühle.
Tempo: Für Hähnchen- und Wurstverkäufer
Ähnlich kastenartig wie der Nori Ori kommt die zweite Studie daher. Der Tempo ist jedoch für den Einsatz als Nutzfahrzeug gedacht. Er basiert auf der FF-Plattform, wobei das Kürzel einfach für Frontmotor und Frontantrieb steht. Der Tempo soll als rollender Verkaufsstand genutzt werden. So hat er auf der Bürgersteigseite – in Japan ist das links – eine nach oben aufschwingende Klappe mit integrierten LED-Leuchten. Dahinter kommt die Verkaufstheke zum Vorschein. Auf der anderen Seite besitzt der Tempo zwei Flügeltüren, hinten gibt es eine transparente Tür, die als Schaufenster genutzt werden kann. Ein weiteres Goodie ist eine Fläche an der Fahrzeugflanke, die sich als Display verwenden lässt – vielleicht, um den Preis von Speisen und Getränken anzuzeigen.
D-base: Nicht ganz so exotisch
Nicht ganz so exotisch für westliche Augen wirkt der D-base. Wer an das Datenbankprogramm dBase denkt, ist auf dem falschen Dampfer, der D-base ist ein kantig gestalteter Kleinstwagen im Format eines Cuore mit ganz normalem Verbrennungsmotor unter der Haube. Der Wagen hat vier Seitentüren, wobei die hinteren Türöffner sich – mehr schlecht als recht – in der C-Säule verbergen. Die Heckklappe ist wie etwa beim Toyota Aygo ganz aus Glas, darüber gibt es einen kecken Dachspoiler. Blaue Karosserieeinsätze und Linien sollen offenbar betonen, dass es sich noch um eine Studie handelt – ansonsten sähe der Wagen nämlich recht gewöhnlich aus.
Hinata: Leicht abgerundete Schrankwand aus Rädern
Der Hinata, Designstudie Nummer drei, hat laut Daihatsu ein rundliches Design. Da muss man schon ein wenig schmunzeln, denn der Hinata ist eher eine Schrankwand auf vier Rädern, wenn auch die Ecken etwas abgerundet sind. Der Kleinstwagen im Kei-Car-Format besitzt auf beiden Seiten Portaltüren, die den Zutritt erleichtern. Auf B-Säulen hat Daihatsu verzichtet. Die Sitze sind in vielen Konfigurationen verwendbar. Auf der Messe ist eine zu sehen, bei der zwei Sitze einladend nach außen gerichtet sind, auf den Messebesucher zu. Zu den übrigen Exponaten gehören verschiedene Varianten des Kleinstwagens Cast, eine Custom-Abart des Kleinstvans Move und eine neue Version des Kleinstroadsters Copen, der auch hierzulande zeitweise angeboten wurde, bevor Daihatsu zum 31. Januar 2013 den Verkauf aller Modelle in Deutschland einstellte.
(sl)
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