Las Vegas (USA), 7. Januar 2016
Was bringt die Zukunft? Für Mary Barra ist die Sache klar: In den kommenden fünf bis zehn Jahren wird sich die Autoindustrie mehr wandeln als in den 50 Jahren zuvor. Mary muss es wissen, schließlich ist sie die Chefin von General Motors, dem immer noch drittgrößten Autokonzern der Welt. Im Rahmen der Elektronikmesse CES in Las Vegas nutzt Barra die Gelegenheit, um den neuen Chevrolet Bolt EV vorzustellen.
Sprit oder Strom?
Zweifler dürften anmerken, dass der Zeitpunkt für die Premiere des kompakten Elektroautos eher ungünstig ist. Schließlich ist konventioneller Sprit in den USA billig wie nie, der Ölpreis befindet sich im Sinkflug. Aber ob das in Zukunft so bleibt? Und geht es GM auch darum, nicht technologisch ins Abseits zu geraten? Während VW an gleicher Stelle bis 2019 die Serienversion des elektrischen Budd-e verkündet, ist Chevrolet mit dem Bolt schon weiter. Noch 2016 soll seine Produktion starten.
Es geht weiter
Was hat der Chevrolet Bolt EV auf dem Kasten? Mit technischen Daten hält sich GM noch zurück. Die Batterie ist flach unter den Sitzen montiert, wodurch es Platz für fünf Personen und 480 Liter Gepäck gibt. Konzernchefin Barra verspricht mehr als 200 Meilen Reichweite mit einer Ladung, das wären umgerechnet rund 320 Kilometer. Mittels Schnellladung wird der Speicher in einer Stunde wieder zu 80 Prozent gefüllt, an einer “Haushalts-Steckdose” ist für eine komplette Ladung die ganze Nacht nötig. Im Bolt EV gibt es eine “fortgeschrittene Reichweitenvorhersage”, die basierend auf der Topographie, den Temperaturen und den eigenem Fahrstil sagt, wie weit man kommt.
Wird der Bolt zum Opel?
Angesichts der stark an einen Opel erinnernden Form des Chevrolet Bolt EV bleibt natürlich die Frage offen, wann der Wagen auch nach Europa kommt. Zunächst soll er den US-Markt aufmischen. Dort sieht Mary Barra einige Chancen für den Bolt: Bis zu 3.000 Chevrolet-Händler werden ihn verkaufen, in Kalifornien können Bolt-Besitzer auch alleine die Pendlerspuren benutzen und schließlich gibt der amerikanische Staat eine Finanzspritze beim Kauf. Dann sinkt der Preis auf rund 30.000 Dollar, umgerechnet etwa 27.900 Euro. Zum Vergleich: Der reichweitenschwächere VW e-Golf wird in den USA ab 29.000 Dollar angeboten. Nicht nur General Motors steht unter Strom.
(rh)
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