Los Angeles, 12. November 2013
Jedes Jahr zur L.A. Motor Show treten Designer aus aller Welt zum Wettbewerb der besten Ideen für die Zukunft an. Und wenn die automobilen Modeschöpfer dürfen, wie sie wollen, kommen oft scheinbar verrückte Entwürfe heraus. So standen im Jahr 2011 die Filmautos für 2025 auf dem Plan, im Jahr 2012 waren es Polizeiwagen aus dem Jahr 2025.
Natur antwortet auf Verkehrsprobleme
Auf der diesjährigen Show (22. November bis 1. Dezember 2013) heißt das Motto: “Bionik & Mobilität 2025 – Antworten der Natur auf Herausforderungen für die Menschheit”. Die Designstudios von BMW, Changfeng, JAC Motors, Mazda, Qoros, SAIC Motor, Subaru und Toyota haben Entwürfe für den Wettbewerb eingereicht, die Zukunftsgestalter von Hyundai, Mercedes und Nissan zeigen kreative Ideen außer Konkurrenz. Die Macher ließen sich bei ihren Entwürfen vielfältig von Lebewesen, Strukturen und Vorgängen in der Natur inspirieren. Mit diesen Vorbildern sollen Themen wie Verkehrsstaus, Umweltverschmutzung, Sicherheit und Nachhaltigkeit angegangen werden.
BMW: Vergessene Wasserwege aktivieren
BMW kommt gleich mit zwei Ideen: Um den täglichen Stau in Los Angeles aufzulösen und die Umweltbelastung zu reduzieren, schlagen die BMW-Designer in ihrem Entwurf “L.A. Subways” vergessene Wasserwege als Alternative für den Berufsverkehr vor. Die Vorbilder dafür waren die Effizienz von Schwärmen sowie die kraftvollen Prozesse der Energiegewinnung in biologischen Zellen. Ein zweiter Entwurf befasst sich mit einem Forschungsgerät für die rauesten Zonen der Erde. Es nennt sich “S.E.E.D.” (Sustainable Efficient Exploratory Device; nachhaltig effizientes Erkundungsgerät). Die Grundidee für dieses Fahrzeug liefert der Ahornsamen, der dank seiner Flügel langsam drehend vom Baum zur Erde fällt. So nutzt auch S.E.E.D. ein multifunktional drehbares Heck und Kräfte wie Sonnenenergie, Wind und Schwerkraft als Ressourcen für seine Mobilität.
Changfeng: Angepasster Grashüpfer
Spiralförmig verschlungene Schilfrohre bilden die Grundlage des “LaBrea” (Los Angeles Bio Research Project; Los Angeles Bio-Forschungsprojekt) des chinesischen Automobilherstellers Changfeng. In einem geschlossenen System mit einem Netzwerk aus halbstarren Schilfrohren werden Kraftübertragung und Beweglichkeit verteilt und organisiert. Das Mobil ähnelt einem Grashüpfer, der Laufen, Hüpfen, Klettern sowie Schwimmen kann und sich durch enge Öffnungen zwängt. Von holografisch eingespielten Emoticons, die die aktuelle Verkehrssituation abbilden bis zu Techno-Gelsitzkissen für das Kühlen oder Erwärmen folgt das “LaBrea”-System dem Motto “Anpassen oder Untergehen”.
JAC Motors: Symbiose von Fahrzeugen
Das ebenfalls chinesische Unternehmen JAC Motors präsentiert mit “HEFEI” (Harmonious Eco-Friendly Efficient Infrastructure; harmonische, umweltfreundliche und effiziente Infrastruktur) eine Mobilitätslösung, die ein selbstständiges Ökosystem zum Vorbild hat. Es basiert auf der Symbiose von Fahrzeugen und deren städtischer Umgebung. Ungenutzte Autos tragen mit ihrer Energie zum Antrieb fahrender Autos bei. Ein intelligentes Stromnetz unterstützt das gesamte System, während sich der automatisierte Verkehr von selbst regelt.
Mazda: Fahren oder fahren lassen
Mazda nennt sein Konzept “Auto-Adapt”. Nach dem Vorbild der Adaption – der Anpassung an verschiedene Umweltbedingungen speziell bei Insekten – hat Mazda ein Fahrzeug entwickelt, das autonom fährt oder von Hand gesteuert werden kann. Das soll auch noch im Jahr 2025 die Möglichkeit bieten, Spaß am Selberfahren zu haben.
Qoros Auto: Harmonisches Vorankommen
Qoros stellt eine Mobilitätslösung für Shanghai vor: das “Seidenstraßen-System”. Darin bewegen sich Fahrzeuge auf so harmonische Weise, dass sie aktiv Unfälle vermeiden. Nach dem Beispiel der Seidenraupen werden die Fahrzeuge in enger Abstimmung so koordiniert, dass die Autofahrer in der Metropole ein sicheres, nachhaltiges und emissionsfreies Verkehrssystem nutzen können.
SAIC Motor: Einsitzer für den Nahverkehr
Der einfache, markante Körperaufbau der Ameise und deren symbiotische Beziehung zum Trompetenbaum nahmen sich die Designer von SAIC Motors für den Roewe “Mobiliant” zum Vorbild. Das ist ein Einsitzer, der sowohl den Nahverkehr als auch die Wirtschaftlichkeit des urbanen Ökosystems für die Zukunft verbessern soll.
Subaru: Tragbares Fahrzeug
Mit dem Ziel, die Beziehung zwischen Fahrer und Fahrzeug zu verändern, haben die Designer von Subaru ein Spaßmobil entwickelt. Der “SUBA-ROO” ist ein einspuriges, tragbares Fahrzeug. Sein Antrieb soll sich “an die kraftvollen Sprünge eines Kängurus” anlehnen. Der geländegängige “SUBA-ROO” ist überall einsetzbar und kann das Vorankommen zum Vergnügen machen.
Toyota: Elastisch wie ein Kranich
Der Toyota “e-grus” ist ein Elektrofahrzeug für Berufspendler. Er ist sowohl für lange Strecken als auch für den Stadtverkehr geeignet. Nach dem Vorbild eines Kranichs kann das Mobil autonom bewegt werden. Er nutzt seine aerodynamische Konstruktionsweise aus, um sich ähnlich wie ein fliegender Kranich stabil bei hohen Geschwindigkeiten fortzubewegen.
(hd)
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