Stuttgart, 27. Januar 2016
Der 911er hat seit Kurzem einen, der Turbo logischerweise schon immer, nun ist auch der Boxster fällig. Die Rede ist vom downgesizten Turbomotor, denn auch der Stuttgarter Hersteller Porsche rüstet langsam aber sicher seine komplette Produkt-Palette auf turbogeladene Motoren um. Aufgepeppt mit einer motorsporthistorischen Zahl – angelehnt an einen Rennwagen aus den Fünfzigerjahren – tritt der Boxster 20 Jahre nach seinem Debüt künftig als “718 Boxster” beziehungsweise “718 Boxster S” und mit zwei neuen Turbomotoren auf.
Viel mehr Drehmoment
Herzstück der beiden Modelle ist der neue Vierzylinder-Boxer-Turbo. Im 718 Boxster kommt das Aggregat auf zwei Liter Hubraum, 300 PS und 380 Newtonmeter Drehmoment. Somit erstarkt der 718 Boxster im Vergleich zum Vorgänger um 35 PS und 100 Newtonmeter. Im 718 Boxster S leistet der Motor aus 2,5 Liter Hubraum 350 PS und stemmt ein Drehmoment von 420 Newtonmeter – ebenfalls 35 PS und immerhin noch 60 Newtonmeter mehr als das Sauger-Modell. Im Motor kommt dabei die variable Turbinen-Geometrie zum Einsatz, die so auch im 911 Turbo verbaut ist.
Beeindruckende Fahrleistungen
Die Fahrleistungen des “kleinen” Porsche stellen eine deutliche Steigerung zum Vorgängermodell dar: Der 718 Boxster sprintet mit 4,7 Sekunden acht Zehntelsekunden schneller auf 100 als der Sauger, der 718 Boxster S kann sich mit einer Sprintzeit von 4,2 Sekunden um sechs Zehntel verbessern. Die Höchstgeschwindigkeit erreichen die Autos erst bei 275 km/h für den 718 Boxster respektive 285 km/h für den 718 Boxster S. Als Getriebevarianten sind weiterhin das Sechsgang-Handschaltgetriebe und das Siebengang-PDK verfügbar.
Erstmals mit PASM-Sportfahrwerk
Allerdings soll der neue Boxster nicht nur längsdynamisch einen Schritt nach vorne machen, auch das Landstraßen- und Rennstreckenpotential soll weiter wachsen. Dazu verbaut Porsche ein neu abgestimmtes Fahrwerk, verstärkte Bremsen und eine um zehn Prozent direktere Lenkung. Erstmals ist im Boxster das PASM-Sportfahrwerk mit einer zwanzig-Millimeter-Tieferlegung verfügbar. Serienmäßig rollen 718 Boxster und Boxster S auf 19-Zöllern, auf Wunsch geht es auch ein Zoll größer.
Neue Frontpartie
Auch optisch hat sich für die neue Modellgeneration einiges getan. Abgesehen von Kofferraumdeckel, Windschutzscheibe und Verdeck wurde kein Stein auf dem anderen gelassen. Die Front fällt breiter und stärker proportioniert aus, größere Lufteinlässe lassen auf den erhöhten Kühlluftbedarf der Turbomotoren schließen. Abgerundet wird die neue Vorderpartie von ebenfalls neuen Bi-Xenon-Scheinwerfern, die serienmäßig mit LED-Tagfahrlicht ausgerüstet sind. Optional sind Voll-LED-Scheinwerfer bestellbar. Neue Rückleuchten, Kotflügel und Schweller tragen ebenfalls zum runderneuerten Erscheinungsbild bei.
Lenkrad aus dem 918
Im Cockpit findet sich ein neues Armaturenbrett, in dem auch das bereits vom 911 bekannte Infotainment-System untergebracht ist. Am – aus dem Porsche 918 entliehenen – Lenkrad kann wie auch im 911 über den sogenannten “Sport Response Button” das Ansprechverhalten von Motor und PDK verstellt werden. Beim handgeschalteten Modell fällt der Knopf weg.
Etwas teurer als der Vorgänger
Die neuen Modelle 718 Boxster und Boxster S rollen am 30. April 2016 zu den Händlern und starten preislich bei 53.646 Euro und bei 66.141 Euro für die S-Version. Damit hebt Porsche die Preise um rund 2.500 respektive 3.500 Euro an.
(mf)
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