Stuttgart/Palo Alto (USA), 5. Februar 2015
Wenn Sie vom Unternehmen Nomadic Power aus Stuttgart noch nie etwas gehört haben, dann sind Sie sicher nicht allein. Das mit der mangelnden Bekanntheit könnte sich nun aber schlagartig ändern, denn Tesla-Chef und Elektro-Superstar Elon Musk hat sich positiv zum Angebot von Nomadic Power geäußert. Er denke über das Konzept nach, mobile Batterien als Reichweiten-Verlängerer zu nutzen, heißt es in einer Pressemeldung.
450 Kilometer extra
Dazu muss man wissen: Nomadic Power möchte noch 2016 mit seinem Konzept in Serie gehen, sogenannte “Nomads” (kleine, eiförmige Anhänger, die vor Lithium-Ionen-Batterien nur so strotzen) als mobile Range Extender zu vermieten. Wer mit einem kleinen, eher reichweitenschwachen E-Auto eine längere Reise plant, zum Beispiel von München nach Berlin, der soll künftig an einer Autobahnstation nahe München einen der Nomadic-Power-Anhänger ins Schlepptau nehmen, ihn kurz vor Berlin an einer weiteren Mietstation wieder abgeben und sich anschließend über “die Freiheit und die Leichtigkeit eines kleinen Autos in der Zielstadt” freuen. Nomadic Power rechnet vor, dass ein Nomad mit 85 kWh Batteriekapazität für etwa 450 Kilometer Extra-Reichweite gut ist. Und es soll lediglich zwei Minuten dauern, ihn auszutauschen.
EU und Bundesregierung helfen ebenfalls
Eine vernünftige Infrastruktur vorausgesetzt, könnte man so also quasi ewig fahren und das fast ohne Zeitverzögerung. Ob man allerdings Lust hat, ständig einen Anhänger hinter sich herzuziehen, der das Reisetempo doch ganz schön beeinflussen dürfte, ist eine andere Frage. Zu den Mietpreisen für die mobilen Range Extender ist leider auch noch nichts bekannt. Dafür freut man sich bei Nomadic Power über die prominente Unterstützung: “Wir sind hocherfreut, dass der CEO von Tesla Motors, Elon Musk, über ein Konzept wie das unsere nachdenkt, um die Reichweite der Tesla-Modelle weiter zu erhöhen. Wir arbeiten an dem Konzept mit der Unterstützung der EU und der deutschen Regierung und werden schon sehr bald Serienreife erreichen”, sagt Nomadic-Power-Chef Manfred Baumgärtner. Ein paar Fragen bleiben dennoch. Neben dem Hemmnis mit der Geschwindigkeit, bleibt vorerst unklar, welche Umrüstmaßnahmen am eigenen E-Auto für den Hängerbetrieb notwendig sind. Zudem dürfte auch die Reichweite des Zugfahrzeugs durch den vermutlich recht schweren Anhänger in Mitleidenschaft gezogen werden. Bis zum Serienstart sollten diese Dinge allerdings zu klären sein.
(sw)
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