Stuttgart, 15. Februar 2016
Der Vierzylinder-Diesel mit der internen Bezeichnung OM 654 markiert den Start einer neue Mercedes-Motorenfamilie. Er soll mit seinem niedrigen Verbrauch die zentrale Rolle betonen, die Mercedes dem Diesel in Zukunft zutraut – dem VW-Skandal zum Trotz. Zum ersten Mal eingebaut wird der Motor ab Frühjahr 2016 in der neuen E-Klasse. Wir erklären, was an dem Aggregat neu ist und zeigen die wichtigsten Schritte der Diesel-Entwicklung bei Mercedes im Bild.
Verbrauch runter, PS rauf
Neben Hybrid- und Elektroantrieb leistet der sparsame Diesel einen wesentlichen Beitrag zur Senkung des Flottenverbrauchs, heißt es bei Mercedes. Den hat Mercedes in den zwei Jahrzehnten seit 1995 von 9,2 auf 5,0 Liter gesenkt. Mit den derzeit erreichten 125 Gramm CO2 je Kilometer ist die Marke aber noch ein gutes Stück entfernt von dem ab 2020 gültigen EU-Grenzwert von 95 Gramm.
Weltpremiere im E 220 d
Seine Weltpremiere erlebt der neue Vierzylinder im E 220 d. Gegenüber dem alten E 220d sank der Verbrauch von 4,7 auf 3,9 Liter, die Leistung stieg von 170 auf 194 PS. Mit 102 Gramm CO2 je Kilometer wird allerdings der EU-Grenzwert auch hier noch nicht erreicht.
Ziel: Hohe Standardisierung
Der neue Motor soll breite Verwendung in der gesamten Modellpalette finden, in mehreren Leistungsstufen, als Längs- und Quermotor sowie in Fahrzeugen mit Front-, Heck- und Allradantrieb. Zielsetzung war auch, die Zahl der Varianten zu reduzieren. Die kompakten Abmessungen des Motors ermöglichen noch mehr Flexibilität in der Anpassung an unterschiedliche Fahrzeugtypen. Baureihenübergreifend wurden die Schnittstellen vereinheitlicht. Alle Elemente der Abgasnachbehandlung sind jetzt direkt am Motor selbst angeordnet, nicht mehr am Fahrzeug.
Leichter und weniger Hubraum
Der neue Motor ist der erste Mercedes-Vierzylinder-Diesel in Vollaluminium-Bauweise. Neu sind auch die Stahlkolben mit Stufenmulden-Brennverfahren, die weiterentwickelte Nanoslide-Zylinderbeschichtung und die Common-Rail-Einspritzung der vierten Generation. Das Aggregat ist mit 168 statt 203 Kilo deutlich leichter, der Hubraum sinkt von 2,2 auf 2,0 Liter. Durch verschiedene Maßnahmen wurden das Geräuschniveau und der Schwingungskomfort verbessert. Der neue Diesel ist auf die Erfüllung der künftigen RDE-Emissionsvorschriften (Real Driving Emissions) ausgelegt. Dabei sollen die Stickoxid-Emissionen nicht mehr nur auf dem Prüfstand, sondern zusätzlich auch im realen Verkehr gemessen werden.
(sl)
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