Stuttgart, 29. März 2016
Die Ostertage sind vorüber, jetzt wird es langsam Zeit für den Wechsel von Winter- auf Sommerreifen. Dabei gibt es einiges zu beachten, wie die Prüforganisation GTÜ mitteilt.
Welche Reifen wählen?
Falls ein komplett neuer Satz Sommerreifen gekauft wird, empfiehlt sich der Blick auf entsprechende Tests. Wichtige Kriterien sind unter anderem Handling, Bremsweg, Rollwiderstand, Geräusch und Verschleiß. Fast immer gilt: Bei extrem billigen No-Name-Produkten spart man am falschen Ende, schon für wenige Euro mehr gibt es Reifen aus dem guten Mittelfeld. Entgegen der landläufigen Meinung weisen Breitreifen übrigens keine Nachteile gegenüber ihren normalen Brüdern auf. Das gilt sowohl für das Aquaplaning als auch den Rollwiderstand, der sogar niedriger liegt.
Wann ist ein Reifen neu?
Apropos neue Pneus: So gekennzeichnete Angebote sollten keinesfalls älter als drei Jahre sein. Auch durch bloße Lagerung können Reifen altern, so der GTÜ. An der sogenannten DOT-Nummer ist das Alter ermittelbar. Sie befindet sich an der Reifenflanke, die letzten vier Ziffern verraten das Produktionsdatum. 5015 steht beispielsweise für die 50. Kalenderwoche des Jahres 2015. Falls Ihnen der Händler etwas von einer Altersgrenze erzählt: Das ist falsch. Moderne Reifen enthalten Alterungsschutzmittel, damit sich die Materialeigenschaften nicht verändern. Laut Herstellern wie Michelin sind bis zu zehn Jahre kein Problem, dann ist ohnehin meist das Profil abgefahren.
Eine Frage der Tiefe
Sind bereits Sommerreifen vorhanden, muss deren Profil ausreichen. Der Gesetzgeber schreibt mindestens 1,6 Millimeter vor, empfohlen werden aber drei Millimeter und mehr. Bei der Montage sollte man darauf achten, dass die Pneus mit dem besseren Profil aus Sicherheitsgründen stets auf der Hinterachse montiert werden. So wird eine gleichmäßige Abnutzung erzielt. Bei einem Tausch der Paare zwischen den Achsen darf man die Reifen aber niemals von links nach rechts wechseln, oft sind sie nämlich laufrichtungsgebunden. Wichtig bei Neureifen: Auf den ersten 300 Kilometer sollten Kavalierstarts und sportliche Manöver vermieden werden. Die Montagepaste, durch die man die Reifen ohne Beschädigung auf die Felge bekommt, muss erst trocknen. Andernfalls kann sich der Reifen auf der Felge leicht verdrehen und muss nachgewuchtet werden.
Auswuchten macht Sinn
Neue Reifen werden in der Werkstatt nie ohne Auswuchten montiert. Auch bei gebrauchten Pneus wird diese Maßnahme vom GTÜ empfohlen. Im Laufe der Zeit können Unwuchten entstehen, etwa durch das Überfahren von Bordsteinkanten. Die Folge sind ein “flatterndes” Lenkrad oder Vibrationen bei höherem Tempo. Auch der Reifenverschleiß steigt. Generell empfiehlt sich vor der Montage von gebrauchten Reifen eine Prüfung auf Abnutzung und Beschädigungen.
Das fünfte Rad nicht vergessen
Wer seine Reifen selbst wechselt, muss auf das richtige Drehmoment achten, mit dem er die Radschrauben festzieht. Dieses sogenannte Anzugsdrehmoment steht in der Betriebsanleitung und kann mit einem Drehmomentschlüssel kontrolliert werden. Zu guter Letzt ist der richtige Reifenfülldruck wichtig: Seine Werte befinden sich in der Betriebsanleitung, meist aber auch im Tankdeckel oder der Fahrertür. Vergessen werden sollte nicht das Reserverad, um es im Fall einer Panne direkt nutzen zu können. Von einem zu hohen Fülldruck wird abgeraten, er nutzt die Reifenmitte stärker ab, gleichzeitig reduzieren sich die Haftung und die Kurvenstabilität.
(rh)
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