Stuttgart, 16. Dezember 2013
Die aktuelle C-Klasse ist bereits seit 2007 auf dem Markt, nun kommt der Nachfolger. Zu den Highlights gehören das um bis zu 100 Kilo geringere Gewicht, die verbesserte Aerodynamik und neue Motoren. Außerdem gibt es eine große Zahl neuer Assistenzsysteme – das Gebotene geht über das Klassenübliche deutlich hinaus. Die C-Klasse wächst auch deutlich gegenüber dem Vorgänger: Die Länge steigt um knapp zehn Zentimeter auf nun 4,69 Meter, die Breite um vier Zentimeter. Der Raumgewinn kommt vor allem den Fondpassagieren zugute, dagegen bleibt das Kofferraumvolumen mit 480 Liter etwa gleich.
Automatik-Wählhebel am Lenkrad
Wie bisher prangt der Mercedes-Stern je nach Version entweder auf der Motorhaube oder im Grill. Neben der Basisversion gibt es nun aber drei statt zwei “Lines”. Die einzige Version mit Stern auf der Haube heißt nicht mehr Elegance, sondern Exclusive. Den Stern im Grill haben die Basisversion, die Avantgarde Line sowie die erstmals angebotene AMG Line – unter diesem Namen tritt das AMG-Sportpaket nun auf. Innen gibt es wie bei der A-Klasse ein Tablett-artiges Display in der Fahrzeugmitte. Es ist jedoch größer und misst sieben Zoll, oder bei der Ausstattung mit Comand Online sogar 8,4 Zoll. Auf der Mittelkonsole gibt es ein Drehrad für die Bedienung des Multimediasystems sowie – und das ist neu – ein Touchpad. Hiermit kann man per Fingergeste das Geschehen auf dem Display dirigieren, zudem lassen sich Buchstaben und Zahlen eingeben. Der Platz auf der Mittelkonsole wurde frei, da die Automatikmodi nicht mehr über einen traditionellen Wählhebel, sondern über einen Lenkradstock aktiviert werden – das ist inzwischen bei allen Mercedes-Modellen außer den AMG-Varianten so. Die Instrumente bestehen aus zwei traditionellen Uhren mit einem recht großen Display dazwischen. Ergänzend dazu ist erstmals ein Head-up-Display erhältlich.
“Leichtbau-Leader im Segment”
Stolz ist Mercedes auf die Erfolge bei der Gewichtsreduktion. Bei der Karosserie stieg der Aluminiumanteil gegenüber dem Vorläufer von unter 10 Prozent auf fast 50 Prozent. Aus dem leichten Material bestehen zum Beispiel auch die Türen, die Motorhaube und das Dach. Dadurch sinkt das Gesamtgewicht des Fahrzeugs um etwa 100 Kilogramm, und das trotz der gestiegenen Außenabmessungen. Hinzu kommt eine verbesserte Aerodynamik. Mit einem cW-Wert von 0,24 für den C 220 BlueTec Eco setzt die neue C-Klasse laut Mercedes einen neuen Bestwert in der Mittelklasse – BMW gibt für den 3er einen cW-Wert von 0,29 an.
1,6-Liter-Diesel kurz nach Marktstart
Zur Markteinführung stehen drei Motorisierungen zur Verfügung, die alle mit Start-Stopp-Funktion ausgerüstet sind. Im C 220 BlueTec arbeitet wie im alten C 220 CDI ein 170-PS-Diesel, die beiden Benziner C 180 und C 200 verfügen wie gehabt über 156 beziehungsweise 184 PS. Bald nach Markteinführung kommt ein neuer 1,6-Liter-Diesel hinzu, der je nach Auslegung 115 oder 136 PS leistet. Auch weitere Varianten des weiterentwickelten 2,1-Liter-Diesels sind zu erwarten, die V6-Diesel im C 300 CDI und C 350 CDI fallen weg, wie uns Mercedes-Sprecher Steffen Schierholz bestätigte. Die Leistungsbandbreite bei den Dieseln wird von 115 bis 204 PS reichen. Alle Diesel sind mit SCR-Katalysatoren ausgerüstet und erfüllen so bereits die Euro-6-Abgasnorm. Letzteres gilt auch für die Benziner. Insgesamt wird es fünf Vierzylinder mit 156 bis 238 PS geben, darunter der besonders sparsame C 180 Eco-Edition. Später folgt ein Sechszylinder-Benziner mit 333 PS. Wie in der S- und E-Klasse wird es künftig auch in der C-Klasse einen Dieselhybrid geben. Der C 300 BlueTec Hybrid kombiniert einen 204 PS starken Vierzylinder-Diesel mit einer kompakten E-Maschine, die 20 Kilowatt oder 27 PS beiträgt. Der Normverbrauch wird bei 3,9 Liter liegen. Auch ein Plug-In-Hybrid ist geplant.
Erstmals mit Luftfederung erhältlich
In puncto Getriebe hat man die Wahl zwischen einer Sechsgang-Schaltung – genauer gesagt sind es zwei neue Getriebe, die je nach Leistung des Autos eingesetzt werden – und einer weiterentwickelten Variante der 7G-Tronic Plus. Optional wird wieder der permanente Allradantrieb 4Matic angeboten. Das Fahrwerk wurde komplett neu entwickelt. Es basiert auf einer Vier-Lenker-Vorderachse und einer Fünf-Lenker-Hinterachse. Serienmäßig hat die C-Klasse eine Stahlfederung und adaptive Dämpfer. Es gibt drei verschiedene Fahrwerksversionen: ein Komfortfahrwerk, ein komfortables Avantgarde-Fahrwerk mit sportlicherem Charakter sowie ein um anderthalb Zentimeter tiefergelegtes Sportfahrwerk. Alternativ wird erstmals eine Luftfederung angeboten, ebenfalls mit elektronisch geregelter Verstelldämpfung. Mit einem Schalter kann der Fahrer hier zwischen den Modi Komfort, Eco, Sport und Sport+ wählen. Mit einer zusätzlichen Individual-Einstellung kann der Fahrer sein Fahrzeug zusätzlich nach eigenen Vorlieben konfigurieren. Überdies bietet die Airmatic eine Niveauregulierung für ausgeglichene Fahreigenschaften unabhängig von der Beladung. Statt einer mechanischen Feststellbremse mit Fußbetätigung erhält die neue C-Klasse eine elektrische Handbremse.
Direktlenkung nun Serie
Während die Lenkung bisher mit elektrohydraulischer Serounterstützung arbeitete, funktioniert diese künftig elektromechanisch. Eine Direktlenkung ist künftig in allen Modellen Serie – bisher war dies nur bei einigen Varianten der Fall. Die Direktlenkung kombiniert die geschwindigkeitsabhängige Parameterlenkung mit einer über den Lenkeinschlag variablen Übersetzung.
Stauassistent und vieles mehr
Optional gibt es nun auch LED-Scheinwerfer, auf Wunsch sogar in einer dynamischen Version. Die Heckleuchten sind stets in LED-Technik ausgeführt. Die Extraliste umfasst beinahe alle neuen Assistenzsysteme, die in der neuen S-Klasse eingeführt wurden. Dazu gehört der Stau-Assistent, der bei Geschwindigkeiten unter 60 km/h Lenken, Gasgeben und Bremsen übernimmt. Der Bremsassistent kann jetzt auch Querverkehr erkennen und eine zu schwache Fahrerbremsung verstärken. Die Pre-Safe-Bremse erkennt außer stehenden Fahrzeugen auch Fußgänger. Der erweiterte aktive Spurhalte-Assistent kann jetzt auch bei unterbrochener Spurmarkierung und Kollisionsgefahr das unbeabsichtigte Verlassen der Spur durch einseitiges Bremsen verhindern. Zu den Assistenzsystemen gehören auch ein Einparkassistent, der nicht nur das Lenken, sondern auch das Bremsen übernimmt, ein Rundumsicht-System, eine Verkehrszeichenerkennung sowie ein Fernlicht-Assistent, der Dauerfernlicht durch gezieltes Ausblenden anderer Fahrzeuge im Fernlichtkegel ermöglicht. Neu sind auch so genannte Pelvisbags, die das Becken von Fahrer und Beifahrer schützen. Das Klimasystem aktiviert bei der Einfahrt in einen Tunnel automatisch die Umlufteinstellung.
Internet bereits in der Basisversion
Mit einem Bluetooth-fähigen Mobiltelefon mit Datenoption ist bereits das serienmäßige Audiosystem internetfähig. Damit ist freies Internetsurfen bei Fahrzeugstillstand möglich. Ein CD-Laufwerk ist nicht mehr serienmäßig in jeder C-Klasse vorhanden. Comand Online bietet nicht nur ein größeres Display, es ermöglicht auch den digitalen TV- und Radio-Empfang, bietet schnelle Festplatten-Navigation, automatische Stauberücksichtigung durch Live-Verkehrsdaten, eine WLAN-Hotspotfunktionalität sowie eine Sprachbedienung. Sowohl das Basis-System Audio 20 als auch das Audio 20 CD und das Comand Online sind serienmäßig mit einer Bluetooth-Freisprechanlage ausgerüstet. Die neue C-Klasse kann ab sofort bestellt werden, ausgeliefert wird ab Mitte März 2014. Der C 180 kostet 33.558 Euro, der C 200 ist ab 36.414 Euro zu haben, der C 220 BlueTEC ab 38.675 Euro.
(sl)
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