Las Vegas (USA), 7. Januar 2014
Mehrere Autohersteller auf einer Messe für Unterhaltungselektronik? Vor noch nicht allzu langer Zeit wäre das undenkbar gewesen. Doch die Themen Computer, Smartphones und Vernetzung spielen bei der Mobilität von morgen eine immer wichtigere Rolle. Und so nutzen Hersteller wie Audi, BMW oder Mercedes die Consumer Electronics Show, kurz CES, in Las Vegas (7. bis 10. Januar 2014) für ihren Blick in die Zukunft.
Mega-Reichweite per Laser
Audi lässt sich nicht lumpen und bringt gleich eine aufregende Studie zur CES 2014 mit: den Sport quattro laserlight. Neu sind hier weniger das Design oder der 700-PS-Plug-in-Hybrid, sondern die Scheinwerfer. Sie kombinieren LED-Lampen mit Laserlicht. Letzteres ist dreimal stärker als LEDs, der Lichtstrahl reicht laut Audi-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg über die Länge von fünf Football-Feldern, was etwa 550 Meter wären. Besagtes Laserlicht wird im 2014er-Le-Mans-Auto von Audi zum Einsatz kommen, eine Serienfertigung ist geplant.
Liebesgrüße von Google
Das nächste Highlight des Concept Car betrifft dessen Fähigkeit zum autonomen Fahren, Topthema der Autohersteller auf der CES 2014. Bei der Audi-Studie ermöglicht das “zFAS” genannte “Gehirn” des Wagens eine selbstständige Fortbewgung. Im “zFAS” sind diverse Radarsysteme, mehrere Kameras, ein Laserscanner oder auch Navigationsdaten zusammengefasst. Apropos Computer im Auto: Im Rahmen der CES hat Google gemeinsam mit General Motors, Audi, Honda und Hyundai eine Allianz geschmidet, um das Betriebsystem Android ins Auto zu integrieren.
Die virtuelle C-Klasse
Mercedes erweckt die neue C-Klasse in Las Vegas noch vor der eigentlichen Weltpremiere auf der eine Woche später startenden Automesse in Detroit per “Augmented Reality App” zum Leben. Ein weiterer Punkt ist die Intergration von so genannten “Smartwatches” und der Datenbrille “Google Glass” in das Telematiksystem neuer Autos, um Fahrzeugdaten abzurufen. Ebenfalls möglich werden soll die Steuerung der Temperatur daheim oder im Büro vom Auto aus. Künftig soll das eigene Fahrzeug auch die Wünsche, Stimmungen und Vorlieben der Insassen erkennen, um so die nächsten Bedienschritte vorherzusehen und zu vereinfachen. Als Weltpremiere bringt Mercedes das soziale Netzwerk “Google+” ins Auto, ab Frühjahr 2014 soll dies möglich sein.
Steuerung per Uhr
Auch BMW setzt auf Smartwatches, im konkreten Fall auf die Samsung Galaxy Gear in Verbindung mit dem Elektroauto i3. Der Mix aus Handy und Armbanduhr informiert über Ladezustand und Restreichweite, per Spracheingabe kann der Uhrenträger zudem ein Navigationsziel ans Auto senden oder die Klimatisierung vorbereiten. Als einen Schritt zum komplett automatisierten Fahren (der in Las Vegas anhand eines umgebauten 2er Coupé demonstriert wird), sieht BMW das weitgehend selbständige Einparksystem des i3. Es findet nicht nur eigenständig passende Lücken, sondern wechselt auch automatisch zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang. Während des selbständigen Lenkvorgangs erfolgt auch das Anfahren und Bremsen automatisch.
Üppige Ansicht vor der Nase
Auch die Koreaner von Kia sind in Sachen Vernetzung nicht untätig. Sie zeigen in Las Vegas zwei Demonstrations-Cockpits namens “UCD” und “IVI”. Zentrale UCD-Komponente ist ein 18 Zoll (!) großes Head-up-Display, auf dem Infos zu Tempo oder Verkehrslage per Augmented Reality dargestellt werden. Darüber hinaus liefert ein 12,3-Zoll-TFT-Bildschirm hinter dem Lenkrad weitere Fahrdaten in einer 3D-Darstellung, die sich dank Eye-Tracking-Technologie automatisch dem Blickwinkel des Fahrers anpasst. Zusätzlich lässt sich das UCD-Konzept auch durch Gesten steuern, Smartphones werden überdies drahtlos per Induktion aufgeladen.
Was ihr wollt
Beim IVI-Konzept dreht sich alles um einen 20-Zoll-Multi-Touchscreen in der Mittelkonsole. Zur Steuerung werden mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablet-PCs verwendet. Aus dem Angebot des Kia-eigenen Musikdienstes kann sich der Fahrer eine persönliche Wiedergabeliste zusammenstellen oder eines von fünf vorgegebenen Angeboten für bestimmte Fahrsituationen wählen.
(rh)
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