ADAC-Werkstatttest: Freie Werkstätten erkennen viele Mängel nicht

August 29, 2013

Kostendruck oder schlicht Schlamperei? In Auto-Werkstätten wird oft nicht sauber genug gearbeitet. Das ist das Ergebnis des aktuellen ADAC-Werkstatttests

Besonders freie Werkstätten erkennen Fahrzeugmängel nicht immer

Testgewinner bei den Werkstattketten ist A.T. U: Sechs von neun Werkstätten fanden alle Mängel

München, 29. August 2013
Schockierende Ergebnisse beim aktuellen ADAC-Werkstatttest: 78 Prozent der getesteten freien Werkstätten sind glatt durchgefallen. 28 von 36 untersuchten Betrieben haben die Bewertung “mangelhaft” erhalten. Bei den Werkstatt-Ketten (A.T.U, Bosch, Meisterhaft und 1a Autoservice) sieht das Bild nur unwesentlich besser aus. Hier fielen 17 von 36 Betrieben durch, das sind 47 Prozent. Des Weiteren zeigt der Test deutlich, dass die Freien bei der Inspektion nicht günstiger sind als die Ketten.

Nur wenige sind sehr gut
Insgesamt enttäuschend bei der Stichprobe des Automobilclubs: Von den getesteten 72 Betrieben – Freie und Werkstatt-Ketten – erhielten gerade einmal sechs die Wertung “sehr gut” (8 Prozent). Testgewinner bei den Ketten ist ein A.T.U-Betrieb in Hamburg (Heidhorst 3). Positiv: Keine einzige Werkstatt dieser Kette erhielt die Note mangelhaft. Den Testern fiel zudem auf, dass bei der Inspektionsannahme offen und realistisch über die voraussichtlichen Kosten gesprochen wird. Sechs der neun getesteten A.T.U-Serviceunternehmen fanden alle vorbereiteten Mängel. Bei den Bosch-Werkstätten fielen drei Betriebe durch, bei “1a” sechs und bei Meisterhaft acht. Von den freien Werkstätten hat Riegelhof Karosseriebau in Frankfurt am besten abgeschnitten.

Versteckte Mängel
Der Automobilclub hat die Werkstätten mit Fahrzeugen der Modelle Audi A3, Renault Megane und VW Golf 5 getestet. Vor der Prüfung wurden die Autos mit Mängeln präpariert: ein verstelltes Scheinwerferlicht, eine defekte Kofferraumleuchte, ein ausgehängtes ABS-Kabel, ein zu niedriger Kühlmittelstand, ein Ersatzrad mit zu wenig Reifendruck sowie ein fehlendes oder abgelaufenes Pannenset. Die Arbeitsleistung wurde mit höchstens 60 Punkten, der Service mit maximal 40 Punkten bewertet. Punktabzug gab es, wenn wesentliche Serviceleistungen fehlten oder Zusatzarbeiten ohne vorherigen Auftrag ausgeführt wurden.

Inspektionsliste wird nicht abgearbeitet
Fazit der Werkstatttester: Auch 2013 arbeiteten viele Betriebe die Inspektionsliste nicht sorgfältig ab. Nachholbedarf gibt es auch beim Kundenservice. Deshalb rät der Automobilclub den Verbrauchern, den Wagen zusammen mit dem Serviceberater anzuschauen und den Wartungsauftrag schriftlich zu erteilen. So werden Missverständnisse weitgehend ausgeschlossen.
(sl)

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