München, 2. August 2013
Denkt man üblicherweise an eine Großraumlimousine mit Platz für bis zu acht Personen, kommt den meisten unter uns eher der Multivan von VW in den Sinn als sein Pendant aus Stuttgart. Dass dies nicht unbegründet ist, zeigen die Verkäufe im Jahr 2012, bei denen die Wolfsburger knapp doppelt soviele T5 absetzen konnten wie Mercedes vom Viano beziehungsweise Vito.
Massig Platz für Gepäck und Passagiere
Als extralange Variante erstreckt sich der Viano auf eine Länge von knapp 5,24 Meter, und bietet dabei mit einer Höhe von 1,87 Meter und einer Breite von 1,90 Meter sowohl Passagieren als auch dem dazugehörigen Gepäck mehr als genug Raumangebot. Gegen einen Aufpreis von 976 Euro lässt sich der Viano statt mit vier Einzelsitzen im Fond, mit zwei 3er-Sitzreihen ausstatten – ausreichend für eine komplette Handball-Mannschaft samt Trainer. Wer mehr Wert auf großes Stauvolumen statt auf Personentransport legt, der kann die Lehnen der Sitze mit einem einfachen Handgriff umlegen oder gar den ganzen Sitz nach vorne wickeln. Ebenfalls möglich ist der komplette Ausbau der zwei Sitzreihen. Hierfür müssen die 2er-Sitzbank und der rechte Einzelsitz jeweils nach vorne gewickelt werden, die Verriegelung unterhalb der Sitze gelöst werden und aus der Schienenführung herausgehoben werden. Klingt einfach, ist es aber nicht – denn mit einem Gewicht von ca. 25 kg für den Einzelsitz und gut und gerne 40 kg für die 2er-Sitzbank überlegt sich jeder zweimal, ob er die Sitze nach gelungenem Ausbau wirklich wieder einbauen möchte. Belässt man es beim Viano-Zweisitzer und parkt die Fondsitze in der Garage, erstreckt sich einem bei dachhoher Beladung ein riesiges Stauvolumen von knapp 4.610 Liter, andernfalls bleiben immerhin 2.700 bzw. 1.140 Liter Gepäckraum übrig.
Übersichtlicher Innenraum
Das Cockpit des Vianos schmücken Dekorleisten in Alu-Optik, praktische Multifunktionstasten am Lenkrad, das Mercedes-typische Navigationssystem und eine separat regelbare Klimaeinstellung für den Fahrgastraum. Die Sitze sind komfortabel gepolstert und verfügen neben einer in drei Stufen regelbaren Sitzheizung auch über eine elektrische Sitzverstellung mit Memoryfunktion. Lediglich der geringe Seitenhalt des Gestühls, vor allem im Fond, und ein fehlender USB-Anschluss lassen Raum für Kritik.
Durchzugsstark und gut gefedert
Für seine Abmessungen liegt der XXL-Van satt auf der Straße und bietet dank der optionalen Luftfederung an der Hinterachse (2.029 Euro Aufpreis) einen ausgezeichneten Abrollkomfort. In Kurven wankt der Viano wegen seiner Karosserieform ein wenig, dafür hat man dank der hohen Sitzposition und der guten Rundumsicht stets einen optimalen Überblick. Der Motor ist kultiviert, durchzugsstark und für den Alltag absolut ausreichend. Die ansonsten positiven Fahreigenschaften werden jedoch von der Fünfgang-Automatik getrübt: Bei Tempo 65 weigert sie sich, in den Fünften zu schalten und die Gangwechsel sind stets spürbar. Dementsprechend hoch ist leider auch der Testverbrauch von 9,4 Litern auf 100 Kilometer, wobei die fehlende Start/Stopp-Automatik ihr Übriges dazu beitrug.
(fg)
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