Woking (Großbritannien), 24. Februar 2016
Sagen Sie Hallo zum neuen McLaren 570GT. Nach dem 570S und dem 540C ist er das dritte Glied in McLarens “Einstiegs-Kette” namens Sports Series. Obendrein zeigt er die zweite von drei Karosserieformen, “die letztendlich die Sports Series vervollständigt” (gehen Sie davon aus, dass 2017 ein Spider für die Vervollständigung sorgen wird). Debütieren wird der 570GT auf dem Genfer Autosalon 2016 (3. bis 13. März) und sein Auftrag ist relativ klar: Er soll eher das Luxus- und Komfort-Supercar mimen. Sprich: Reisen dürfen jetzt auch länger sein und müssen nicht zwangsläufig an der nächsten Rennstrecke enden.
Etwas entspannter
Der 570GT teilt sich die Basisabstimmung mit dem 570S. Das heißt, es gibt adaptive Dämpfer mit Normal-, Sport- oder Track-Modus. Allerdings geht die Auslegung ein wenig mehr in Richtung Komfort. Die Federraten wurden vorne um 15 und hinten um 10 Prozent abgeschwächt, um lange Autobahnetappen oder das Fahren auf eher schlechten Straßen noch erträglicher zu machen. Außerdem wurde die Lenkübersetzung für mehr Entspannung beim Cruisen um bahnbrechende zwei Prozent (ja, zwei) reduziert. Leiser als der 570S soll der 570GT dank einer optimierten Kapselung und einem weniger exaltierten Auspuffsystem ebenfalls sein. Innen gibt es dazu mehr Luxus mit Tonnen an geschmeidigem Leder, elektrischen Sitzen, Parksensoren, Türen mit Soft-Close-Mechanismus und einem riesigen Glasdach mit 18-prozentiger Tönung. Letzteres sorgte bereits beim McLaren P1 für mehr Luftigkeit in der Kanzel.
Mehr Kofferraum, nicht mehr Sitze
Das größte Alleinstellungsmerkmal des 570GT dürfte jedoch der neu geschaffene Kofferraum zwischen Sitzen und Motor sein. McLaren nennt das Ganze “ledergepolstertes Touringdeck” und verspricht, dass man darauf 220 Liter Gepäck unterbringt. Vorausgesetzt, man verzichtet auf jegliche Form der Sicht nach hinten. Der Zugang erfolgt über eine seitlich öffnende Glasklappe. Nimmt man das unverändert große, vordere Gepäckabteil dazu, kommt man insgesamt auf 370 Liter Stauvolumen. Da kann der Wochenendtrip auch mal ein wenig umfangreicher ausfallen. Es bleibt allerdings bei nur einem Beifahrer. Wer sich einen 2+2-Sitzer wie den Porsche 911 Turbo erhofft hat, wird enttäuscht.
Aber nach wie vor sauschnell
Dafür ist auch der entspanntere McLaren 570GT noch immer aberwitzig schnell. Der 3,8-Liter-Biturbo-V8 aus dem 570S bleibt nämlich unangetastet. Nach wie vor produziert er 570 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment. Und nach wie vor gibt es eine irre schnelle Siebengang-Doppelkupplung. Der Spurt von 0-100 km/h dauert 3,4 Sekunden (0,2 Sekunden langsamer als im 570S; 0,1 Sekunden schneller als im 540C), auf 200 km/h geht es in 9,8 Sekunden, die Viertelmeile dauert 11,1 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 328 km/h. Die leichte Verschlechterung beim 0-100-km/h-Wert resultiert aus dem Mehr an Luxus und der damit einhergehenden Gewichtserhöhung. Aber was heißt hier eigentlich Gewichtserhöhung? Der 570GT kommt trocken auf sehnige 1.350 Kilo, 37 Kilo mehr als beim 570S.
Ab 195.350 Euro
Neu am “luxuriösesten und praktischsten McLaren, den es je gab” sind Stahl- statt Carbon-Keramik-Bremsen und ein um gut zehn Zentimeter höherer Heckspoiler. Außerdem sitzt der 570GT auf neugeformten 15-Speichen-Alus, die vorne 19 und hinten 20 Zoll messen. Ganz der Entspannung gewidmet sind auch die speziell entworfenen Pirelli-PZero-Gummis, die den Geräuschpegel im Innenraum um bis zu drei Dezibel senken sollen. Es gilt also, die Ohren zu spitzen, nachdem Sie Ihr Bankkonto in ausreichendem Maße geplündert haben. Mindestens 195.350 Euro möchte McLaren nämlich für seinen 570GT sehen. Das sind immerhin 13.600 Euro mehr als für den 570S. Zum Vergleich: Der 580 PS starke Porsche 911 Turbo S ist ab 202.872 Euro zu haben. Marktstart für den 570GT ist Ende 2016.
(sw)
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