• Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé Waterspeed Collection: Blau gemacht

    May 15, 2014

    Nobler Blaumann: Das Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé Waterspeed Collection

    Statt aus Teakholz besteht die Abdeckung des Verdeckkastens aus gebürstetem Stahl

    Dunkles Holz und viele blaue Elemente schmücken das Cockpit

    Goodwood (Großbritannien), 15. Mai 2014
    Sie glauben, einen Rolls-Royce kann man nicht mehr exklusiver gestalten? Weit gefehlt. Selbst in dieser Königsklasse suchen die Kunden nach mehr Individualität. Dafür zuständig ist bei Rolls-Royce die so genannte Bespoke-Abteilung. Sie zeigt jetzt, was alles möglich ist und zieht den Vorhang vom Phantom Drophead Coupé Waterspeed Collection. Der Wagen ist auf 35 Exemplare limitiert, jedes kostet 435.000 Pfund, umgerechnet rund 533.000 Euro. Zum Vergleich: Die Normalausführung liegt bei 458.507 Euro.

    Im Zeichen des Vogels
    Langer Name, kurzer Sinn: Die besondere Cabrioausführung des Phantom soll an den britischen Auto- und Bootsrennfahrer Malcolm Campbell erinnern. In den 1920er- und 1930er-Jahren holte sich Campbell mehrmals den absoluten Geschwindigkeitsrekord auf dem Wasser. Hier kommt Rolls-Royce ins Spiel, denn Campbells Boote namens “Bluebird” (benannt nach dem Hüttensänger, einer blau gefärbten Sperlingsart) wurden von einem Motor der Firma angetrieben. Der Rolls-Royce R war ein 37 Liter großer Kompressor-V12 mit 2.800 PS Leistung. Genug, um Mister Campbell im Jahr 1939 zu einem Topspeed von 228 km/h auf dem Wasser zu verhelfen.

    Farblicher Hingucker
    Zurück zum Phantom Drophead Coupé Waterspeed Collection: Lackiert ist der Wagen in der Farbe “Maggiore Blue”, welche an Campbells Boote erinnern soll. Erstmals in der Geschichte von Rolls-Royce wurde auch der Motor in Wagenfarbe gestrichen, er glänzt ebenfalls blau. Abgerundet wird die äußere Erscheinung durch spezielle Elf-Speichen-Felgen und eine von Hand angebrachte Zierlinie an der Seite.

    Nautisches Gefühl
    Beim normalen Phantom Drophead Coupé besteht die Abdeckung des Verdeckkastens aus Teakholz. Nicht so bei der Waterspeed Collection. Dort gibt es aufwendig gebürsteten Stahl, an dem ein Mitarbeiter über zehn Stunden per Hand arbeitet. Im Innenraum blicken die Insassen auf Leder im Farbton “Windchill Grey”. An den Enden der Armauflagen in den Türen befindet sich jeweils das Bluebird-Logo von Campbell. Ein Hingucker ist das zweifarbige Lenkrad, eine Premiere bei Rolls-Royce. Abgerundet wird das yachtähnliche Ambiente von matt-dunklem Abachi-Holz.

    In der blauen Zone
    Als Hommage an Malcolm Campbell befinden sich nicht nur die Daten seiner wichtigsten Weltrekorde im Deckel des Handschuhfachs. Auch die so genannte “Power Reserve”-Anzeige, die bei Rolls-Royce anstelle des Drehzahlmessers eingebaut wird, soll an Campbells Boote erinnern. Wie damals gibt es eine gelbe und eine blaue Zone. Bei maximalen Leistungsabruf befindet sich die Nadel im blauen Bereich. Allerdings brachte die Hausfarbe der Familie Campbell nicht jedem Glück: Malcolms Sohn Donald verunglückte 1967 bei einem Weltrekordversuch auf dem Wasser tödlich.
    (rh)

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  • Mitsubishi Plug-in-Hybrid Outlander 2.0 MIVEC 4WD

    May 15, 2014

    Mitsubishi Plug-in-Hybrid Outlander: Elektrisch über 50 Kilometer weit

    Besonders für Fahrten in der Stadt ist der Hybrid damit interessant

    Die Karosserie teilt sich das rollende Technik-Wunder mit dem konventionell angetriebenen Outlander

    Walluf, 14. Mai 2014
    Wer sparsam von A nach B fahren will und alle Instrumente außer dem Tacho in einem Auto überflüssig findet, sollte sich einen Dacia Sandero kaufen. Wer heiß auf Technik ist, Displays interessanter findet als die Beifahrerin und schon immer gern mit Elektronikzeugs gespielt hat, wird dieses Auto mögen. Das heißt, der Begriff “Auto” umfasst den Mitsubishi Plug-in-Hybrid Outlander nicht mehr ganz. Er ist nicht nur ein Allrad-SUV mit Plug-in-Hybridantrieb, sondern auch ein mobiler Energiespeicher fürs Hausstromnetz. Von Mitsubishi wird der mehrmotorige Outlander als das erste Plug-in Hybrid SUV der Welt beworben. Das stimmt soweit, denn Konkurrent BMW wird einen entsprechenden Serien-X5 erst im Jahr 2015 unter Strom setzen.

    In anderen Ländern bereits auf dem Markt

    Der Hybrid-Outlander wird in Japan schon seit Anfang 2013 verkauft, in Europa ist er seit Herbst 2013 in verschiedenen Ländern auf dem Markt, so auch in den Niederlanden. Dort wurden laut Mitsubishi bereits über 10.000 Fahrzeuge unters Volk gebracht. Die Kauflaune liegt dort vor allem an der staatlichen Förderung von Elektromobilität, die bei uns in dieser Form nicht stattfindet. Immerhin lagen laut Werner Frey, dem Mitsubishi-Chef in Deutschland, im Mai 2014 schon 500 Vorbestellungen für den Hybriden vor.

    Hoch sitzen, viel Platz haben

    Von außen unterscheidet sich der besondere Outlander kaum von seinen herkömmlichen Geschwistern. Dass es links und rechts je eine Tankklappe gibt, wird kaum jemandem auffallen. Und auch innen ist der Hybride ein typisches SUV mit den vertrauten praktischen Eigenschaften. Sprich: Man sitzt schön hoch, im Fond gibt’s genügend Platz für Kopf und Knie, der Kofferraum ist geräumig. Die Innenabmessungen haben übrigens kaum gelitten, obwohl unter Fahrer und Beifahrer die Lithium-Ionen-Batterie sitzt und an der Hinterachse einer von zwei Elektromotoren surrt. Eine zweite E-Maschine ist vorn am Zweiliter-Otto angebracht, eine mechanische Verbindung zwischen Vorder- und Hinterachse gibt es nicht.

    Toplinie mit Navi und Soundsystem

    Unser Testwagen der Ausstattungslinie Top ist ab Werk mit Extras vollgepackt und hat daher nicht nur ein Multimedia-System mit großem Display, sondern auch ein Rockford-Fosgate-Sound-System an Bord. Auffällig ist ein niedliches Wahlhebelchen in der Mittelkonsole, das allerdings kein Getriebe bedient, sondern der Motorensteuerung sagt, ob man vorwärts oder rückwärts fahren möchte, parken will oder die Elektromotoren zur Rekuperation und damit zum Bremsen einsetzen möchte.

    Flüsternd losrollen

    Fahren lässt sich der Hybrid-Outlander trotz seiner Technikfülle so simpel wie ein gewöhnliches Auto. Also: Start-Knopf drücken, Fahrstufe einlegen, Fuß von der Bremse nehmen und flüsternd losrollen. Das geht so leise, dass wir beinahe die Fenster runterlassen und die Musik aufdrehen wollen, damit uns die Passanten am Straßenrand auch hören können und nicht plötzlich auf die Straße laufen. Nach dem Start sind immer nur die Elektromotoren aktiv, die ihren Strom aus der Fahrbatterie ziehen. Bei gelassener Fahrweise reicht die Energie für über 50 Kilometer, es sind maximal sogar 120 km/h Spitze drin. Da geht den Hybrid-Varianten von Audi Q5, VW Touareg oder Range Rover mit etwa drei Kilometer Reichweite nicht nur wesentlich früher der Saft aus, sie sind auch mit rein elektrischen 60 km/h deutlich langsamer.

    Verbrenner als Generator und als Antriebsmotor

    Doch Theorie ist das eine, im täglichen Straßenverkehr muss man natürlich auch mal schnell sein oder Steigungen erklimmen. Beim stärkeren Gasgeben – nennen wir das einfach mal so, auch wenn es technisch nicht mehr ganz stimmt – springt der Zweiliter-Otto an und versorgt mit Hilfe einer Generator-Funktion die jeweils 82 PS starken Elektromotoren zusätzlich mit Saft. Über 120 km/h und beim Kickdown hilft der Ottomotor auch direkt beim Antrieb der Vorderachse. Die Geräuschkulisse dabei bringt uns jedoch dazu, Sprint-Orgien schnell sein zu lassen: Der 121-PS-Benziner wird laut und klingt hörbar gequält, der Sound erinnert an ein Auto mit stufenlosem CVT-Getriebe. Zudem ist das Hybrid-Mobil nicht besonders spaßbringend spritzig, bis Tempo 100 vergehen klebrige elf Sekunden. Überhaupt sollte man Dynamik-Ambitionen stecken lassen: Der Aufbau neigt sich in schnell gefahrenen Kurven spürbar zur Seite. Die Fahrwerksabstimmung ist in Sachen Komfort gerade noch akzeptabel, da Querrillen und kleinere Straßenunebenheiten fühlbar nach innen weitergeleitet werden. Wenn wir bergab rollen, bremsen oder einfach nur Gas wegnehmen, wird der Akku per Rekuperation wieder geladen. Wie stark, können wir mithilfe von zwei Lenkradwippen in sechs Stufen einstellen. In der höchsten Stufe ist dann auch die größte Bremswirkung zu spüren.

    Blitzschnelle Modi-Wechsel

    In der Praxis passiert das Zusammenspiel von Motoren und Batterie in den genannten Modus-Wechseln blitzschnell und völlig automatisch. Es lässt sich aber schön an den Displays zwischen Powermeter und Tacho sowie in der Mittelkonsole erkennen, welche Motoren gerade aktiv sind, ob die Strömlinge zurzeit in den Akku oder von dort raus zu den Motoren rennen und für wie viele Kilometer noch Energie da ist. Für besonders wirtschaftliches Fahren wachsen sogar bis zu fünf grüne Blätter am Monitor – das fördert den Spiel- und Spartrieb ungemein. Die Fülle der ablesbaren Informationen lenkt den Blick jedoch fast über Gebühr von der Straße ab.

    5,8 Liter im reinen Benzinbetrieb

    Die Anzeige verrät jedoch auch, was passiert, wenn der Saft der Batterie alle ist und nur noch der Verbrenner für die Stromerzeugung oder den Achsantrieb verantwortlich ist. Dann nämlich bewegt sich die herkömmliche Tankanzeige ziemlich schnell nach unten. Mitsubishi nennt einen Wert von 5,8 Liter für den reinen Benzinantrieb, der Bordcomputer hat uns jedoch bei leerer Fahrbatterie sieben Liter und bei sehr forcierter Fahrweise über zehn Liter angezeigt. Als kombinierten Verbrauch nennt Mitsubishi 1,9 Liter Benzin und 13,4 Kilowattstunden auf 100 Kilometer – die sind allerdings nach der umstrittenen NEFZ-Methode gemessen, die sich nur sehr wenig an der Realität orientiert.

    Strom für die Umweltzone sichern

    Vor dem Wahlhebel finden sich drei interessante Tasten. Drücken wir auf “Charge”, wird die Batterie auch während langsamer Fahrt vom Verbrenner-Generator aufgeladen. Der Knopf “Save” speichert die elektrische Energie im Akku, bis wir sie brauchen. Das kann beispielsweise die City einer Großstadt sein, wenn dort wegen Smog-Alarms nur noch lokal emissionsfreie Autos fahren dürfen. Die dritte Taste bewirkt, dass die Kraft der Elektromotoren von Vorder- und Hinterachse im festen Verhältnis 50:50 verteilt wird, also quasi wie bei einem Allradauto mit Mitteldifferenzialsperre. Schließlich ist der Hybrid-Outlander ja auch ein SUV mit Allradantrieb und darf Anhänger bis 1.500 Kilogramm ziehen.

    Verschiedene Möglichkeiten zum Aufladen

    Ja, und wie wird der Akku im Outlander geladen? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Zum einen tankt die Batterie durch die genannte Generator-Funktion des Verbrenners während der Fahrt oder im Stand quasi mit dem eigenen Kraftwerk wieder auf. Zum anderen saugt sich die Batterie an einer 230-Volt-Steckdose per Haushaltsstecker in fünf Stunden voll, per Mode-3-Ladekabel in vier Stunden. Ganz fix geht’s per Schnellladung, dann sind innerhalb einer halben Stunde 80 Prozent der Batterieleistung an Bord.

    Auto als mobiler Stromspeicher

    Für Hausbesitzer mit Photovoltaikanlage bieten sich völlig neue Möglichkeiten. Mit dem Strom, den die Anlage auf dem Hausdach erzeugt, kann die Batterie des SUVs gefüllt werden. Im Gegenzug ist es auch möglich, die Energie aus der Fahrzeugbatterie zurück ins Hausstromnetz zu speisen. Der Outlander dient damit als mobiler Stromspeicher. Diese Funktion wird über eine Power-Box ermöglicht, die den Gleichstrom im Auto in den Wechselstrom des Hauses verwandelt. Mitsubishi will diese Box, die in Japan bereits zum Einsatz kommt und dort etwa 1.300 Euro kostet, auch bei uns anbieten.

    Empfohlene Plus-Ausstattung

    Der billigste Plug-in-Hybrid-Outlander kostet 39.990 Euro, das ist etwa so viel, wie der 150-PS-Diesel in Topausstattung kostet. Vom Hybrid-Basismodell raten wir jedoch ab, es hat zwar eine Zweizonen-Klimaautomatik dabei, aber weder Schaltwippen für die Einstellung der Rekuperation, noch eine Energieflussanzeige in der Mittelkonsole. Die ist dafür beim 44.990 Euro teuren “Plus”-Modell ebenso montiert wie das Navigationssystem, Xenon-Scheinwerfer und eine Warmwasser-Standheizung. Die Spitzenlinie “Top” kommt für 49.990 Euro darüber hinaus zusätzlich mit einer Lederausstattung, elektrischer Sitzverstellung, einem Spurhalteassistenten und einem Abstandstempomaten. Leider muss man sich für eine der Linien entscheiden, denn die bei anderen Herstellern übliche Liste mit einzeln zubuchbaren Extras beinhaltet hier nur einen einzigen Punkt: die Metalliclackierung für 580 Euro.
    (hd)

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  • BMW-Modellpflege 2014: Neue Motoren für 2er, 4er und 5er

    May 15, 2014

    Neues von BMW zum Sommer 2014: Der 518d bekommt sieben PS mehr und leistet nun 150 PS

    Auch der 520d bekommt mehr Kraft und bringt es jetzt auf 190 PS. Parallel dazu gibt es ihn nun mit Allradantrieb

    Das BMW 2er Coupé wird um den 228i mit 245 PS ergänzt

    München, 14. Mai 2014
    Es ist schon beinahe eine gute Tradition bei BMW: Pünktlich zum Sommer eines jeden Jahres werden viele Baureihen um neue Motoren ergänzt, hinzu kommt Feinschliff im Detail. Auch 2014 ist es wieder so, im Blickpunkt stehen diesmal 2er, 4er und 5er.

    Allrad im 2er
    Beginnen wir unseren Überblick bei der niedrigsten Nummer. Das BMW 2er Coupé wird um den 228i mit 245 PS ergänzt. Der aufgeladene Vierzylinder steht mit 34.850 Euro in der Preisliste. Als erster Allrad-2er rückt der M235i xDrive ins Programm. Er wird ausschließlich mit Achtgang-Automatik angeboten und kostet 48.000 Euro.

    Offene Basis
    Deutlich mehr tut sich bei der 4er-Reihe, hier speziell beim Cabrio und dem neuen Gran Coupé. Den offenen Einstieg markiert das 420i Cabrio mit 184 PS für 42.900 Euro. Dazu gesellen sich mit dem 425d (218 PS) und dem 430d (258 PS) weitere Dieselvarianten. Der größere Selbstzünder steht mit 55.550 Euro in der Liste. Außerdem sind der 435i und der 435d nun mit Allrad zu haben.

    Schick und stark
    Ganz im Zeichen des Vierradantriebs steht die Erweiterung beim BMW 4er Gran Coupé. Bereits für den 420i ist dieser künftig erhältlich, 38.250 Euro müssen dann investiert werden. Am anderen Ende der Palette rangiert der 435d xDrive mit 313 PS für 54.300 Euro.

    Mehr Kraft im 5er
    Für Flottenkunden und Dienstwagen-Piloten sind die Änderungen bei der 5er-Reihe interessant. Sowohl beim 518d als auch beim 520d gibt es jetzt sieben PS mehr unter der Haube. Damit steigt die Leistung auf 150 PS (518d) respektive 190 PS (520d). Der kleinere Diesel kostet als Limousine 40.100 Euro, der 520d liegt bei 42.600 Euro. Für die Touring-Ausführung sind jeweils 2.500 Euro Aufpreis zu veranschlagen. Neu ist außerdem die Kombination des 520d mit Allradantrieb. Den 520d xDrive gibt es nur mit Achtgang-Automatik, die Preise beginnen bei 47.400 Euro.

    Mitdenkendes Getriebe
    Ansonsten kommen eher kleinere Änderungen im BMW-Programm zum Tragen. Das Navigationssystem Business und das Radio Professional werden schneller und ermöglichen Audio-Streaming per Bluetooth. Im X5 wird die Achtgang-Automatik optimiert. Beim 5er GT ist eine Lederausstattung immer Serie, die 7er-Reihe wird um eine “Edition Exclusive” ergänzt. Sie bietet unter anderem mehr Leder und spezielle Alufelgen. Neu ist bei den Baureihen vom 1er bis zum 5er eine vorausschauende Schaltstrategie der Achtgang-Automatik, falls sich im Auto ein Navigationssystem befindet.
    (rh)

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  • Der Seat Ibiza wird 30: Wir gehen hinter dem Lenkrad auf Zeitreise

    May 15, 2014

    Schon so lange her? Zwischen diesen beiden Seat Ibiza liegen 30 Jahre

    Zur Feier des Jubiläums holte Seat seine Ibiza-Kollektion aus der hauseigenen Sammlung

    Alle Ibiza-Generationen auf einen Blick: Ab Nummer zwei war VW mit im Boot

    Barcelona, 13. Mai 2014
    Manchmal können Erfolgsgeschichten ganz schön sachlich klingen: 021A. Das ist der interne Code für den Wagen, der vor 30 Jahren Seat aus dem Schlamassel holte: der Ibiza. Grund genug für uns, hinter dem Steuer der Urversion auf Zeitreise zu gehen.

    Zoff mit Italien
    Da wir gerade von Schlamassel reden: Der Ibiza wird in eine turbulente Phase der Firmengeschichte geboren. Seit 1953 baut Seat Autos, die bis Ende der 1970er-Jahre mehr oder minder modifizierte Fiat-Modelle sind. Dann rutscht die italienische Mutter in die Krise und löst die Verbindung. Juan Miguel Antonanzas, damaliger Seat-Boss, sieht düstere Aussichten am Himmel: “Wir sind die Geiseln von Fiat. Es wird schlimm, wenn sie den Hahn zudrehen.” Mitte 1981 ist es soweit, der spanische Staat übernimmt die Anteile von Fiat. Doch Seat steckt in der Klemme: Es gibt kein eigenes Exportnetz und die bestehenden Fiat-Modelle sind nicht nur größtenteils veraltet, sondern müssen auch grundlegend verändert werden. Darauf besteht Fiat, noch heute erinnert ein zweifarbiger Seat Ronda in der Firmensammlung an den Gerichtsprozess: Alle gegenüber dem Fiat Ritmo veränderten Teile wurden gelb lackiert, der Rest schwarz. Der Aufwand lohnt sich, Spanien gewinnt.

    Große Namen an Bord
    Trotzdem wissen die Verantwortlichen, dass mit dieser Modellpalette auf Dauer kein Blumentopf zu gewinnen ist. Ein neues Fahrzeug muss her. Die Bodengruppe des Ronda bildet die Grundlage, den Rest besorgen namhafte Experten. Giugiaro kümmert sich um das Design und verliert als Dank dafür nach der Ibiza-Premiere die meisten seiner Aufträge für Fiat. Das allererste Gipsmodell des Ibiza (damals noch S-1 genannt) wird nach Deutschland zu Karmann gebracht. Dort entstehen die 1:1-Prototypen und die Karosseriewerkzeuge.

    Flotter Wind durch Porsche
    Ursprünglich hätte der Ibiza gar nicht so heißen sollen: Angedacht war Brisa, doch man erinnert sich rechtzeitig an den Citroën Visa. Deshalb lässt man sich 22 bekannte spanische Orte wie Ibiza, Toledo oder Malaga schützen. Apropos wohlklingende Namen: Für die Motoren des Ibiza zeichnet Porsche verantwortlich. Dabei handelt es sich um Benziner mit 1,2 und 1,5 Liter Hubraum. Lediglich der kleine Ottomotor mit 900 Kubik und ein 1,7-Liter-Diesel stammen noch von Fiat. Um den neuen Wagen aufzuwerten, möchte Seat gerne einen Porsche-Schriftzug verwenden. Tatsächlich werden später viele Kunden die Worte “System Porsche” auf dem Motor lesen, was die Spanier immerhin sieben Mark pro verkauftem Fahrzeug kostet.

    Der Klare aus dem Süden
    Im Juli 1984 wird schließlich der erste Ibiza in Spanien ausgeliefert, zunächst nur als Dreitürer. Solch ein Fahrzeug steht für unsere Probefahrt in der Gegenwart bereit, allerdings als 100 PS (auf anderen Märkten 90 PS) starker SXi. Doch trotz roter Zierstreifen und Alufelgen ist die klare Giugiaro-Linie unverkennbar. Kein Schnickschnack stört die Seitenansicht, die kantigen 1980er-Jahre strömen aus jeder Ecke des Ibiza. Gut so, denn die großen Fenster ermöglichen eine sensationelle Rundumsicht. Im krassen Kontrast dazu stehen die winzigen Außenspiegel. Und noch etwas fällt auf: Obwohl der Ur-Ibiza nur 3,64 Meter lang ist, wirkt er deutlich größer. Sobald man sich hinter das Lenkrad mit dem rauhen Kunstlederbezug geklemmt hat, weiß man, warum das von damaligen Testern oft als zu flach stehende Volant so sein muss. Links und rechts wuchern nämlich eigenartige Bediensatelliten hervor. Per Schiebe- und Drückschalter wird vom Blinker bis zum Scheibenwischer alles bedient. Ganz klar, hier steckt noch nicht VW drin, auch wenn viele den ersten Ibiza mit VW assozieren.

    Gut in Form
    Nur gut, dass wir auf einer alten Rennstrecke nahe Barcelona fahren und an den Blinker keine Gedanken verschwenden müssen. So können wir uns auf den Antrieb konzentrieren. Und der macht unerwartet viel Spaß: Flott zieht der 100-PS-Motor mit 1,5 Liter Hubraum den leichten Ibiza vorwärts, dazu passen die kurzen Wege der Fünfgang-Schaltung. Nur die Lautstärke des Gesamtpakets ist nicht mehr das, was man heute gewohnt ist. Kein Wunder, dass der damalige Porsche-Chef Peter Schutz gemeinsam mit den Spaniern über einen preiswerten Sportwagen nachdachte. Doch das Projekt versandete in der Planungsphase.

    Offen und herrlich
    Dass Seat auch anders konnte, zeigen zwei besondere Autos, die extra für uns aus der Schatzkammer geholt wurden. Nummer eins ist ein recht adrettes Ibiza Cabrio ohne Bügel. Daran probierten sich zwischen 1986 und 1991 diverse Firmen im Auftrag der Spanier, es blieb bei drei offiziellen Prototypen. Sehr schade, aber zu dieser Zeit hatte bereits VW das Sagen und ein Golf Cabrio im Programm. Wer sich in Deutschland dennoch seinen Ibiza aufschneiden lassen wollte, konnte zur Firma Rieger gehen, dort entstanden rund 50 Fahrzeuge.

    Kraft der zwei Herzen
    Sehr viel krasser ist die Nummer zwei, der Ibiza Bimotor. Ihn baute Seat Mitte der 1980er-Jahre für die Schotterpisten der spanischen Rallye-Meisterschaft. Radikaler geht es kaum, was man spätestens im hautengen Beifahrersitz inklusive Fünfpunktgurt spürt. Der ganze Wagen wurde innen fast komplett ausgeräumt, auf dem sprichwörtlichen Armaturenbrett ist alles doppelt vorhanden: zwei Drehzahlmesser, zwei Startknöpfe und so weiter. Behutsam werden die zwei 1,5-Liter-Motoren mit jeweils 140 PS gestartet. Erst erwacht das Triebwerk im Heck zum Leben, dann brüllt es auch von vorne. Schon einigen Metern tobt das Inferno im Innenraum, mangels irgendeiner Dämmung hämmert und kreischt der Ibiza Bimotor seine Kraft zwischen die dünnen Plexiglasscheiben. Kommunikation? Vergessen Sie es. Nur Zeichensprache hilft.

    Nachfolger mit VW-Genen
    Zur Beruhigung steigen wir in die zweite Ibiza-Generation ein, die 1993 als VW-Konstruktion auf den Markt kam. Hier atmet im Innenraum der Geist des Polo III und Golf II. Beim Anlassen dringt der typische Klang der VW-Motoren jener Zeit ans Ohr. Schon den ersten Ibiza hatten die Wolfsburger in die Mangel genommen und ihm 1991 eine zeitgeistigere Optik samt neuem Cockpit inklusive richtiger Lenkstockschalter verpasst. Mit Erfolg: Auf seine alten Tage wurde der gut ausgestattete Ibiza I zum Verkaufserfolg in den damals neuen Bundesländern. Erste Kontakte zu VW hatte Seat übrigens im Jahr 1980 geknüpft, ab 1982 wurde (und wird) der Polo in Spanien gefertigt. Endgültig zum VW-Konzern gehört Seat seit Juni 1986, jenem Jahr, in dem Spanien der damaligen EG beitritt. Und der Ibiza? Er rettet auch noch lange danach den Allerwertesten der Marke Seat. Über 1,3 Millionen Fahrzeuge der ersten Ibiza-Generation wurden gebaut, rund fünf Millionen insgesamt. Heute sind frühe Modelle sehr selten geworden. Aber nicht teuer: Günstiger bekommt man nirgendwo die außergewöhnliche Mischung aus Giugiaro-Design und Porsche-Motor. Höchste Zeit für Sunshine Reggae im Ibiza.
    (rh)

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  • Mercedes MLC als Erlkönig erwischt: BMW X6 auf Schwäbisch

    May 15, 2014

    Noch gut getarnt dreht der Mercedes MLC seine Testrunden

    Trotz Tarnung ist die am BMW X6 orientierte Formgebung schon erkennbar

    Gut zu sehen ist die nach hinten absinkende Dachlinie

    Haar, 13. Mai 2014
    Schon bei der Premiere des BMW X6 im Jahr 2008 hatte sich so mancher gefragt: Braucht es das wirklich? Eine wuchtige Mischung aus SUV und Coupé? Doch der Erfolg gab BMW recht, im Sommer 2014 soll die zweite X6-Generation starten. Mercedes hingegen hat noch nichts Vergleichbares zu bieten, was sich auf Märkten wie den USA oder China durchaus bemerkbar macht. Aber die Lücke wird bald geschlossen, wie frische Erlkönigbilder zeigen.

    Ausblick in China
    Bereits im April dieses Jahres hatte Mercedes mit der Studie “Concept Coupé SUV” einen sehr konkreten Ausblick auf den kommenden X6-Rivalen gegeben. Der jetzt erwischte Erlkönig folgt der vorgegebenen Richtung sowohl beim Design als auch den Abmessungen. Es dürfte bei den 4,93 Meter Länge der Studie bleiben, üppige Räder im 21-Zoll-Format unterstreichen die Größe. Die Plattform samt Motoren liefert der ML, wahrscheinlich ist deswegen ein Diesel mit 258 PS. Da auf den Zielmärkten mehrheitlich Benziner nachgefragt sind, wird unter anderem der Motor vom neuen C 400 4matic übernommen. Das bedeutet: 333 PS aus einem doppelt aufgeladenen V6-Benziner mit drei Liter Hubraum. Um die Kraftübertragung kümmert sich eine Neunstufen-Automatik.

    Debüt erst 2015
    Über den finalen Namen der Mercedes-Wuchtbrumme wird noch spekuliert, denkbar wäre MLC. Endgültig werden wir es im Frühjahr 2015 wissen, wenn der Wagen auf der Automesse in Shanghai enthüllt wird. Zuvor wird noch die M-Klasse durch ein Lifting optisch an den MLC angeglichen, diese Maßnahme könnte im Herbst 2014 durchgeführt werden.
    (rh)

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  • BMW, Lexus collaborating on second-gen LFA?

    May 15, 2014
    Lexus has allegedly involved BMW in development work for the next-generation LFA supercar.

    The Japanese company is said to be considering borrowing hybrid technology that BMW has refined for the new i8, according to a report in the Japanese magazine Best Car.

    If true, the LFA could follow the path that is expected to be taken by Acura’s next-generation NSX and the Porsche 918 Spyder. Switching from a rear-wheel-drive to hybrid all-wheel-drive could improve handling and acceleration.

    The current LFA’s V10 engine already produces 552 horsepower and 354 lb-ft of torque. In contrast, the i8 integrates a relatively small 1.5-liter three-cylinder gasoline engine, producing 231 horsepower, and an electric motor that can simultaneously serve up another 129 ponies.

    The latest report surrounding LFA development meshes with years-old spy pictures that showed a camouflage patch covering what may have been a charging port.

    Aside from the alleged help from BMW, additional details surrounding the next-generation LFA remain murky.

  • Tesla brings its own lobbyists to Missouri battle

    May 15, 2014
    Tesla Motors has reportedly hired its own lobbyists to fight the franchise-law battle in Missouri.

    Reacting to a last-minute amendment to House Bill 1124 that would bar the company from selling directly to customers in the state, Tesla hired a group of ten attorneys and former legislators to prevent the proposal from being signed into law, according to PoliticMo.

    On the other side, the Missouri Automotive Dealers Association is said to have stepped up pressure by expanding its own list of lobbyists.

    The fight centers around a proposed change to the Missouri dealer franchise laws, which currently only prohibit franchisors from competing with franchisees. Dealers want the language changed to prohibit all manufacturers from selling directly to consumers, including companies that do not already have franchise agreements with dealers.

    Tesla has blasted the proposal as a “sneak attack” that was added to an unrelated bill after its original concept — changes to all-terrain-vehicle classifications — was accepted by the legislature and moved forward toward a final vote.

    The California-based startup appears to have the upper hand at the moment, as House Majority Floor Leader John Diehl suggests the bill will be stalled and unlikely to receive a vote during this session.

    “[Tesla and the dealer group] are going to work on it in the next year and try to find some agreement,” Diehl said. “A lot of it was the two sides needed to communicate a bit better and we got them communicating.”

    Dealer lobbyists in other battleground states have reached compromises that allow Tesla to operate a limited number of retail outlets.

  • Porsche museum dusts off 911 prototype with V8 engine [Video]

    May 15, 2014
    Porsche has dusted off a prototype 911 from the 1980s that was outfitted with a V8 engine.

    The experimental car, known as the 965, was built in the transition period between the original 911 and the second-generation 964 series. The company borrowed a V8 engine from Audi, installed it into a 964 and disguised the prototype as a 959 for road trials.

    The idea was under consideration to serve as a potential successor to the 959, still benefiting from all-wheel-drive and plenty of power — but with a lower price tag for higher sales numbers.

    Porsche would have developed its own V8 engine if the project moved forward, however the company rejected the concept and has stuck with flat-six engines as the hallmark of the series.

    “I think nobody seriously had in mind to bring a [911] into production with an Audi V8,” Porsche Museum archive chief Dieter Landenberger says. “But it was just a test if such a concept could have a future. Luckily they kept on building flat-six engines. I think that’s at the heart of 911s and this was definitely a good decision.”

  • VW-owned Skoda teases CitiJet concept

    May 15, 2014
    Volkswagen’s Czech Republic-based Škoda division has published a teaser sketch that previews a new concept scheduled to debut later this month at the annual Wörthersee show in Austria.

    Dubbed Citijet, the show car is essentially a Škoda Citigo sub-compact hatchback that the automaker’s apprentices have transformed into a two-seater convertible. A slanted roof line gives the car a more aggressive appearance while the B-pillars are reinforced and connected by a sturdy piece of steel to create a roll bar.

    Large multi-spoke alloy wheels, a rear spoiler, twin exhaust pipes and a model-specific metallic blue paint job finish the bespoke look.

    Interior pictures are not available but Škoda says the cockpit has been upgraded with red and white trim accents on the dashboard, semi-leather upholstery, LED ambient lighting and a 300-watt sound system.

    Škoda has not made any modifications under the hood, and the Citijet is powered by a 1.0-liter three-cylinder engine that sends 74 horsepower and 70 lb-ft. of torque to the front wheels via a five-speed manual transmission. The pint-sized city car reaches 62 mph from a stop in 13.2 seconds and maxes out at 106 mph.

    Look for official details about the Škoda Citijet to emerge in the coming weeks. This year’s edition of Wörthersee show will kick off on May 28th.

  • GM redesigns Spark EV battery, saves 86 lbs

    May 15, 2014
    The new Chevrolet Spark EV is not due for a refresh, but that hasn’t stopped General Motors from improving its battery for the 2015 model year.

    The company has worked with battery cell provider LG Chem to reengineer the battery system, reducing overall weight by 86 pounds compared to the pack installed in the 2014 Spark EV.

    The redesigned battery appears to be capable of safely running deeper cycles, allowing the car to maintain its 82-mile range estimate using 19 kWh of storage capacity. The 2014 model utilizes a 21kWh battery pack to drive the same distance, while the rival Nissan Leaf only promises to cruise for 75 miles with its 24kWh system.

    It is unclear if the lighter battery provides a slight acceleration advantage. The 2014 model is claimed to reach 60 mph from a standstill in under eight seconds, with 130 horsepower and 400 lb-ft of torque from its electric motor.

    The new batteries are being produced on a dedicated assembly line at GM’s new facility in Brownstone, Michigan, alongside components for the Chevrolet Volt, Opel Ampera and Cadillac ELR.

    The company promises the redesign will not affect the Spark EV’s $26,685 base price (before federal incentives).