Stuttgart, 3. März 2015
Diesen Moment haben alle Rennstrecken-Freunde mit großer Sehnsucht erwartet. Es ist soweit, das Leben hat wieder einen Sinn! Ja richtig: Porsche enthüllt auf dem Genfer Autosalon (3. bis 15. März 2015) den neuen 911 GT3 RS. Wie nicht anders zu erwarten, ist Porsches Motorsport-Gurus einmal mehr der stärkste und schnellste GT3 RS aller Zeiten gelungen. Und der breiteste obendrein, denn der neue RS gönnt sich die ausladenste der drei verfügbaren 911-Karosserien. Genauer gesagt nimmt er sich die Karosse des 911 Turbo und die ist nochmal 28 Millimeter breiter als beim GT3. Zusammen mit dem weit heruntergezogenen Frontspoiler, dem monumentalen Heckflügel und den neuen, extrem opulenten Radhausentlüftungen sorgt das beim RS für geringe Verwechslungsgefahr.
Neues Magnesiumdach
Dass mehr Spurweite, die breitesten Reifen aller 911-Modelle und das Plus an Abtrieb (Flügel, Radhäuser) noch mehr Kurvenspeed bringen, dürfte klar sein. Zum unangefochtenen Dynamik-König unter den Elfern wird der neue 911 GT3 RS aber auch durch ausgefuchste Leichtbaumaßnahmen. So soll das erstmals verbaute Magnesiumdach den Schwerpunkt absenken. Zusammen mit der Motor- und Kofferraumhaube aus Carbon sowie weiteren, nicht näher benannten Teilen aus alternativen Werkstoffen, bewirkt es eine Gewichtsreduzierung um zehn Kilogramm gegenüber dem 911 GT3. Damit wiegt der neue GT3 RS 1.420 Kilo. Das sind 50 Kilo mehr als beim bis 2011 gebauten Vorgänger.
Noch schneller auf der Nordschleife
Dass er dennoch deutlich besser beschleunigt, verdankt er unter anderem dem stärksten Motor, der jemals in ein Porsche-GT3-Modell verpflanzt wurde. Es handelt sich um einen neuen 4,0-Liter-Sechszylinder-Boxer mit 500 PS und 480 Newtonmeter. Bei gleicher PS-Zahl hat er 20 Newtonmeter mehr als der jetzt schon legendäre 911 GT3 RS 4.0 von 2011. Im Vergleich zum aktuellen GT3 leistet er 25 PS und 40 Newtonmeter mehr. Der 2015er GT3 RS beschleunigt in 3,3 Sekunden von 0-100 km/h, die 200-km/h-Marke fällt nach 10,9 Sekunden. Zum Vergleich: Der Vorgänger brauchte für den Null-auf-100-km/h-Sprint 3,9 Sekunden, der aktuelle GT3 benötigt 3,5 Sekunden. Die Nordschleife umrundet Porsches Spitzen-Rennpferd in 7:20 Minuten. Damit ist der neue GT3 RS sieben Sekunden schneller als der GT3 RS 4.0 und sogar neun Sekunden schneller als die Zuffenhausener Ikone Carrera GT.
Nur mit Doppelkupplung
Ein Wermutstropfen für alle reinrassigen Elfer-Puristen könnte die Wahl des Getriebes sein. Denn wie schon im aktuellen 911 GT3 verzichtet Porsche beim GT3 RS zugunsten eines speziell angepassten PDK-Getriebes auf eine manuelle Variante. Allerdings wurde die Doppelkupplung um eine Auskuppel-Funktion (vergleichbar mit dem Treten der Kupplung) per sogenanntem “Paddle-Neutral” und eine Geschwindigkeitslimitierung per Pit-Speed-Taste erweitert. Nachdem Porsche in seinem ebenfalls neuen Vollblut-Renner Cayman GT4 als einzige Option ein Sechsgang-Schaltgetriebe anbieten wird, hatten Hardcore-Fans auf eine manuelle GT3-RS-Variante gehofft. Ob eine derartige Option folgt, ist bisher nicht bekannt. Wie schon der 911 GT3 verfügt auch der GT3 RS über eine Hinterachslenkung und eine Torque-Vectoring-Funktion mit vollvariabler Hinterachsquersperre.
Ab Mai beim Händler
Im Interieur übertrumpft er seinen “kleinen” Bruder durch Vollschalensitze, die auf den Carbonschalen des 918 Spyder basieren. Außerdem ist ab Werk das Clubsport-Paket an Bord, das aus einem geschraubten Überrollkäfig, einem Feuerlöscher, einem Sechspunktgurt für die Fahrerseite sowie einer Vorrüstung für den Batteriehauptschalter (Not-Aus) besteht. Zum serienmäßigen Sport-Chrono-Paket zählt im GT3 RS überdies eine Smartphone-App, die Rundenzeiten über GPS stoppt oder wichtige Fahrdaten aufnimmt und sie mit denen anderer Fahrer vergleichbar macht. Der neue Porsche 911 GT3 RS ist ab sofort zu Preisen ab 181.690 Euro bestellbar. Die Markteinführung ist im Mai 2015. Zum Vergleich: Der Porsche 911 GT3 kostet mindestens 137.303 Euro, der McLaren 650S ist ab 231.500 Euro zu haben.
(sw)
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