• Das ist die Mercedes E-Klasse 2016 mit technischen Daten und Marktstart

    January 12, 2016

    So sieht es also aus, das "intelligenteste Auto seiner Klasse". Sagen Sie Hallo zur neuen Mercedes E-Klasse

    Die E-Klasse ist 43 Millimeter länger als bisher und bietet 65 Millimeter mehr Radstand

    Über die optische Ähnlichkeit zu C- und S-Klasse wurde schon genug gemosert. Was die neue E-Klasse an Technik mitbringt ist aber mehr als beeindruckend

    Detroit, 11. Januar 2016
    Nur, um das von vornherein klarzustellen: Bei der großen Mercedes-Weltpremiere auf der heute startenden North American International Auto Show (NAIAS 2016) handelt es sich tatsächlich um die neue E-Klasse. Keine Frage, man kann da mittlerweile ganz schön durcheinanderkommen. Hat man jetzt die S-Klasse in den Trockner gesteckt oder die C-Klasse zu gut gefüttert? Aber lassen wir das, denn ganz offensichtlich erfreut sich das aktuelle Mercedes-Design größter Beliebtheit und außerdem zieht die E-Klasse 2016 mit so vielen scharfen Waffen in den Business-Klassen-Kampf gegen BMW 5er und Audi A6, dass sie auch aussehen könnte wie ein vierrädriger Kartoffelsack – Erfolg hätte sie wohl trotzdem.

    Ganz neuer Diesel
    E-Klasse Nummer Zehn ist mit 4,92 Meter ganze 43 Millimeter länger als der Vorgänger. Der Radstand wächst gar um 65 Millimeter. Erwarten Sie im Fond also noch mehr große Freiheit als ohnehin schon. In puncto Effizienz setzt Daimler auf einen cW-Wert von bemerkenswerten 0,23. Nicht ganz unwichtig sind hier natürlich auch die Antriebe. Auf Motorenseite sieht es zum Marktstart im Frühjahr 2016 allerdings noch etwas mau aus. Los geht’s nämlich mit gerade mal zwei Maschinen: Zum 2,0-Liter-Benziner mit 184 PS ( E 200) gesellt sich ein komplett neuer Diesel mit ebenfalls 2,0 Liter Kammervolumen, 195 PS und 400 Newtonmeter (E 220 d). Er löst endlich den etwas “landwirtschaftlichen” 2,1-Liter-Selbstzünder ab, ist Teil einer neuen, modularen Motorenfamilie und soll mit nur 3,9 Liter im Schnitt auskommen. Beide Aggregate verfügen serienmäßig über eine Neungang-Automatik.

    Plug-in-Hybrid folgt in Kürze
    Kurz nach Markteinführung stehen dann der 350 d mit Sechszylinder-Diesel und 258 PS sowie der E 350 e Plug-in-Hybrid mit 279 PS und 600 Newtonmeter zur Verfügung. Der Hybrid setzt auf einen 2,0-Liter-Benziner sowie einen 82-PS-E-Motor und soll 30 Kilometer rein elektrisch fahren können. Es folgen auf Benzinerseite der E 400 4Matic mit 333-PS-Sechszylinder sowie ein weiterer Vierzylinder mit 245 PS. Außerdem wird der neue Diesel auch als 150-PS-Basisvariante kommen (jawohl, auch die neue E-Klasse soll den Status als Taxifahrers Liebling beibehalten). Zu einer heißen AMG-Version äußert sich der Daimler bisher nicht. Gehen Sie aber davon aus, dass es eine geben wird. Vermutlich mit Biturbo-V8, etwa 600 PS und stark rauchenden Hinterreifen. In Sachen Fahrkomfort vertraut die E-Klasse ab Werk übrigens weiterhin auf eine konventionelle Stahlfederung (in drei verschieden sportlichen Ausführungen). Auf Wunsch ist jedoch eine neue Mehrkammer-Luftfederung erhältlich.


    Innen Oberklasse
    Wichtiger als “unter der Haube” ist bei der neuen Mercedes E-Klasse aber definitiv, was sich “in der guten Stube” beziehungsweise “im schlauen Köpfchen” abspielt. Bei Interieur, Vernetzung und Assistenzsystemen spielt der E nun eine bis drei Ligen höher. Das Innenraum-Ambiente riecht extrem nach S-Klasse. Das liegt vor allem an den beiden optionalen 12,3-Zoll-Displays, die oberhalb des Armaturenbretts thronen. Das eine ist ein konfigurierbarer Instrumententräger, das andere kümmert sich um Navi, Infotainment und Co. Die neueste Spielerei befindet sich allerdings am Lenkrad, das nun über berührungssensitive Taster verfügt. Das bedeutet: Das komplette Infotainment kann nun wie das eigene Smartphone mit Wischgesten gesteuert werden und zwar ohne die Hände vom Volant nehmen zu müssen.

    Schlauer als die S-Klasse
    Beim Thema Fahrhilfen und teilautonomes Fahren wird die große, mächtige S-Klasse jetzt ganz stark sein müssen, denn die neue E-Klasse ist hier erstmals deutlich besser. 13 Sensoren, fünf Radarsensoren, fünf Kameras und ein sehr schlauer Rechner bescheren der Stuttgarter Businessklasse gegen Aufpreis den Titel der “intelligentesten Limousine ihrer Klasse”. Neben dem Sicherheits-Standardprogramm um aktiven Bremsassistenten, Müdigkeitswarner und Co. wird die neue E-Klasse wohl autonomer fahren als irgendein Serienauto vor ihr.

    Extrem autonom
    Mit dem sogenannten Drive Pilot ist sie nun in der Lage, vorausfahrenden Fahrzeugen bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h zu folgen. Dabei übernimmt sie das Bremsen, das Beschleunigen und große Teile des Lenkens. Wie bei einer Art Schwarmintelligenz funktioniert das Ganze bis 130 km/h sogar ohne eindeutige Fahrbahnlinien. Das ist aber noch nicht alles, denn der E wird künftig auch selbst Spurwechsel durchführen, sich an Geschwindigkeitsbeschränkungen halten oder in plötzlich auftretenden Gefahrensituationen beim Ausweichen behilflich sein. Der erweiterte Bremsassistent soll zudem in der Lage sein, Unfälle bei Geschwindigkeiten bis hin zu 100 km/h komplett zu vermeiden.Laut Mercedes hat die E-Klasse sogar als erstes Serienauto die Lizenz für autonome Testfahrten im Staat Nevada erhalten.

    Parken mit dem Handy
    Die komfortable Seite des Technik-Overkills demonstriert die 2016er E-Klasse mit Funktionen wie dem komplett selbständigen Einparken (wie beim BMW 7er, aber auch in Längsparklücken) per Handy-App. Außerdem hält die sogenannte Car-to-X-Technologie Einzug, die Informationen mit anderen Fahrzeugen (anfangs wohl vornehmlich andere E-Klassen) austauscht, um vor Gefahren zu warnen. Sollte es tatsächlich zu einem Unfall kommen, bietet die E-Klasse auch hier die neueste Technik, um die Folgen so undramatisch wie möglich zu gestalten. Den Beltbag für die äußeren Fondpassagiere kennen wir bereits aus der S-Klasse. Neu ist jedoch, dass sich die näher zur Tür befindliche Sitzwange bei einem Seitenaufprall pyrotechnisch aufbläst und den Insassen so ein paar Zentimeter von der Gefahrenzone wegbefördert.

    Bessere LED-Ausleuchtung
    Zu guter Letzt sei noch das Licht erwähnt, welches für eine maximale Ausleuchtung künftig mit 84 statt 24 LEDs pro Scheinwerfer agiert. Jedes einzelne davon ist elektronisch ansteuerbar, was eine deutlich komplettere Fahrbahnausleuchtung garantieren soll, ohne den Gegenverkehr zu blenden.

    Zu den Preisen der neuen E-Klasse hat sich Mercedes (wie zum Erscheinen des T-Modells) bisher nicht geäußert. Auch ohne die Kosten zu kennen, dürfen sich BMW 5er, Audi A6 oder Jaguar XF aber wohl recht warm anziehen.
    (sw)

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  • VW Tiguan GTE: Die SUV-Zukunft von VW auf der NAIAS 2016 in Detroit

    January 12, 2016

    VW zeigt auf der NAIAS 2016 in Detroit (11. bis 24. Januar 2016) das Tiguan GTE Active Concept

    Der Offroader in "Dragon Red Metallic" soll die SUV-Zukunft der Marke zeigen

    Auf dem Dach findet sich beispielsweise ein Gepäckträger

    Las Vegas (USA), 11. Januar 2016
    Laut Volkswagen sind die USA der weltweit wichtigste Markt für Fahrzeuge des boomenden SUV-Segments. Kein Wunder also, dass VW auf der North American International Auto Show (11. bis 24. Januar 2016) mit einer Weltpremiere die nächste SUV-Stufe der Marke vorstellt: das Tiguan GTE Active Concept als Plug-in-Hybrid mit drei Motoren, Allradantrieb und einer völlig neuen Generation von Infotainment.

    Plug-in-Hybrid mit drei Motoren
    Der Antriebsstrang des Plug-in-Hybrids besteht aus einem Benzindirekteinspritzer und zwei Elektromotoren – einer an der Front und einer im Heck. Als Systemleistung gibt VW 225 PS an. Nach Betätigung des Start-Knopfes befindet sich der Tiguan im Elektro-Modus und lediglich die Hinterachse wird angetrieben. Sollten die äußeren Umstände einen Gripverlust verursachen, wird auf Allradantrieb umgeschaltet – der Elektromotor der Vorderachse schaltet sich zu. In diesem rein elektrischen Allradmodus schafft der Tiguan bis zu 32 Kilometer und eine Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h. Alternativ kann der Allradbetrieb auch per Knopfdruck aktiviert werden. Sollte der Füllstand der Batterie zur Neige gehen, schaltet sich der TSI automatisch hinzu und der vordere E-Motor – der im Gehäuse des Sechsgang-DSG sitzt – dient als Generator für den hinteren. In diesem Mischbetrieb sprintet der Tiguan in 6,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 193 km/h und schafft eine Strecke von über 900 Kilometer – ein voller Tank und volle Batterien vorausgesetzt.

    Offroad-Optik
    Beim Exterieur setzt VW für das Tiguan GTE Active Concept voll auf die Offroad-Karte. Das Konzeptfahrzeug basiert auf der neuen, zweiten Generation des Tiguan und ist damit das erste SUV der Marke, das aus dem Modularen Querbaukasten “MQB” hervorgeht. Das Messefahrzeug in Detroit erstrahlt in einem leuchtenden “Dragon Red Metallic” und verfügt über eine sogenannte “Allterrain”-Ausstattung. Diese erhöht die Bodenfreiheit auf 245 Millimeter und verleiht dem Auto einen Unterfahrschutz aus mattem Alu, der an Front und Heck mit austauschbaren Kunststoff-Protektoren versehen ist. Im vorderen Stoßfänger ist außerdem das LED-Tagfahrlicht untergebracht. Vorne und hinten sind darüber hinaus jeweils zwei Metall-Ösen installiert, die zur Bergung von liegengebliebenen Offroadern dienen sollen. Ob es zu diesem Szenario im von VW beworbenen “Großstadtdschungel” jemals kommt, ist jedoch fraglich. Auf dem Dach ist ein Alu-Aufsatz befestigt, der Dachboxen oder Skihalter tragen soll. Über der Windschutzscheibe sitzen außerdem zwei flache LED-Einheiten als Zusatzbeleuchtung. Die mit dunkelgrauen Verbreiterungen versehenen Radläufe werden von schwarzen 16-Zöllern gefüllt.


    Edles Interieur
    Im Innenraum geht es weniger rustikal zu, als das Außenkleid vermuten lässt. Ein Dekorband aus gebürstetem Alu dominiert die Fahrgastzelle und prägt umlaufend Schalttafel und Türverkleidungen. Applikationen aus dunklem Chrom und Streifen in der Außenfarbe “Dragon Red” runden das Bild ab. Die zweifarbige Nappalederausstattung ist mit einer dreidimensionalen Rhombenprägung versehen. Herzstück der fahrerorientierten Instrumententafel ist das “Active Info Display” mit einem 9,2 Zoll großen Touchscreen und Gestensteuerung. Das System entstammt dem Modularen Infotainmentbaukasten “MIB”. Das Display ist in eine klare Oberfläche eingebettet und kann zehn verschiedene Inhaltstypen anzeigen – vom Radio bis zur Navigation. Letztere kann außerdem auch auf den gesamten Bereich des Homescreens ausgebreitet und damit als große Karte genutzt werden. Zu einer möglichen Serienfertigung hat sich VW bisher nicht geäußert, einige Komponenten des Konzepts dürften es aber auf jeden Fall in die Serie schaffen.
    (mf)

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