• Pkw-Maut nun vom Bundeskabinett beschlossen

    December 18, 2014

    Die Pkw-Maut wurde nun vom Bundeskabinett beschlossen

    Die Maut gilt für Autobahnen, aber auch für Bundesstraßen

    Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) geht von Mehreinnahmen von einer halben Milliarde Euro aus

    München, 17. Dezember 2014
    Jetzt kommt sie wohl wirklich, Horst Seehofers Pkw-Maut. Das Bundeskabinett hat die Gesetzesvorlagen von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nun beschlossen. Auch wenn das Gesetz noch durch den Bundestag muss, darf man annehmen, dass die “Infrastrukturabgabe” ab 2016 Wirklichkeit wird. Bleibt nur die Frage, ob die EU das Vorhaben nicht kippt, denn dort herrscht die Befürchtung vor, dass Ausländer durch die neue Abgabe schlechter gestellt werden. Verkehrskommissarin Violeta Bulc hatte kürzlich dementsprechende Bedenken geäußert.

    Maximal 130 Euro pro Jahr
    Die Pkw-Maut soll von allen bezahlt werden, also In- wie Ausländern. Bei Inländern hängen die Kosten von Hubraum und Umweltfreundlichkeit des Autos ab, maximal werden 130 Euro pro Jahr fällig. Die Bundesbürger sollen im Gegenzug bei der Kfz-Steuer entlastet werden, sodass sie im Endeffekt nicht mehr zahlen müssen. Ausländer zahlen 130 Euro pro Jahr, darüber hinaus gibt es eine Maut für zwei Monate (22 Euro) und eine für zehn Tage (zehn Euro), Inländer zahlen stets 130 Euro. Vignetten im Wortsinn erhält man dafür nicht, sondern registriert sich nur in einem elektronischen System. Kontrolliert wird über die Videokameras, die für die LKW-Maut installiert wurden, sowie über mobile Kontrollkameras.

    Auch in Zukunft keine Mehrbelastung?
    Dobrindt verspricht sich Mehreinnahmen nach Abzug der Kosten von rund einer halben Milliarde Euro. Das Geld soll in das deutsche Straßennetz investiert werden. Kritiker gehen von wesentlich niedrigeren Beträgen aus. Dazu zitiert zum Beispiel der ADAC den Verkehrswissenschaftler Ralf Ratzenberger. Außerdem fordert der Automobilclub, dass die Zusage, dass deutsche Autofahrer nicht zusätzlich belastet würden, auch für die Zukunft gelten müsse. Das hieße, bei künftigen Mauterhöhungen müsste die Kfz-Steuer wieder gesenkt werden. Ähnlich äußert sich der Automobilclub Kraftfahrer-Schutz (KS). Der KS fürchtet auch um das Image Deutschlands im Ausland. Der Verband der Internationalen Kfz-Hersteller (VDIK) kritisiert die Entscheidung ebenfalls. Der Verband hält sie für “ungerecht, ein bürokratisches Monstrum und ökologisch unsinnig”.
    (sl)

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  • Jaguar Land Rover erfindet die transparente Dachsäule

    December 18, 2014

    Die transparente Dachsäule ist eine Auto-Idee, die Jaguar Land Rover nun vorstellt

    Fußgänger in gefährlicher Position können rot hervorgehoben werden

    Beim Schulterblick hilft die transparente B-Säule

    Schwalbach, 17. Dezember 2014
    Einen 360-Grad-Rundumblick ohne störende Unterbrechung durch die Dachsäulen will Jaguar Land Rover dem Autofahrer künftig ermöglichen. Dazu sollen Digitalkameras Bilder von den normalerweise verdeckten Bereichen liefern, die dann von Bildschirmen angezeigt werden, die innen in die Dachsäulen integriert sind. So könnte der Fahrer Fußgänger, Radfahrer oder andere Autos quasi durch die Säulen hindurch sehen und zum Beispiel auf ihrem Weg von links nach rechts verfolgen – ein Plus für die Sicherheit. Beim traditionellen Schulterblick würde automatisch ein entsprechendes System an der B-Säule aktiviert werden.

    Augmented Reality und Car-to-Infrastructure
    Die durch die Windschutzscheibe sichtbare Welt soll außerdem mit Informationen angereichert werden – das passende Schlagwort heißt Augmented Reality. Dazu müsste das Auto ein Head-up-Display besitzen, das die ganze Frontscheibe umfasst. Dann kann das System den Fahrer auf Verkehrsteilnehmer aufmerksam machen, deren Bewegungsrichtung potenziell gefährlich ist. So könnte zum Beispiel ein vor dem Auto die Straße querender Fußgänger durch ein überlagertes, rotes Rechteck markiert werden. Ihr volles Potenzial entfaltet die Technik bei einer Verknüpfung mit einer Cloud und mit Car-to-Infrastructure-Kommunikation (C2I). So würde der Fahrer etwa beim Ampelstopp an einem Wartebalken sehen, wie lange die Ampel noch auf Rot steht. Außerdem könnten Gebäude wie Geschäfte, Gaststätten und Ähnliches im Gesichtsfeld mit Schriften erkennbar gemacht werden. Bei Parkhäusern würden auch die Zahl der freien Plätze und die Parkkosten eingeblendet werden. Ähnlich würde das Aufspüren der preisgünstigsten Tankstelle in der Nähe funktionieren.

    Das Follow-me-Prinzip
    Am einfachsten erreicht man ein Ziel in einer unbekannten Stadt, indem man einem ortskundigen Fahrer hinterherfährt. Das jedenfalls sagten sich die Experten von Jaguar und Land Rover. Sie erdachten die “Follow-Me Ghost Car Navigation”. Das System projiziert ein Auto auf die Windschutzscheibe, das sich aus Sicht des Fahrers nahtlos ins aktuelle Verkehrsgeschehen einfügt. Diesem virtuellen Auto muss man dann nur noch hinterherfahren.
    (sl)

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  • Citroën DS3 und DS4 mit drei neuen Motoren im Test

    December 18, 2014

    Seit dem 1. Juni 2014 ist die DS-Linie eine eigenständige Luxusmarke von Citroën

    Der DS3 bekam jetzt einen neuen Vierzylinder-Turbobenziner namens THP 165 unter die Haube

    Das 1,6-Liter-Aggregat leistet 165 PS und 240 Newtonmeter maximales Drehmoment

    Paris (Frankreich), 17. Dezember 2014
    Paris, kurz vor dem Arc de Triomphe in Richtung Champs-Élysées, und das kurz vor Weihnachten! Wer schon einmal am Straßenverkehr in Paris teilnehmen “durfte” – “musste” würde eigentlich besser passen –, der weiß, worauf ich hinaus will: Dieser wahnsinnige Kreisverkehr, ein gesetzloser Ort inmitten der französischen Hauptstadt, der zweifelsohne daran erinnert, wer die wahren Revoluzzer in Europa sind, liegt vor mir und ich sitze in einem Neuwagen, der bisher ohne Pariser Serienausstattung (damit meine ich Dellen, Kratzer, fehlende Anbauteile und, und, und …) auskommt. Na dann, auf in die Schlacht, die ich an diesem Tag drei Mal kämpfen sollte.

    Zwei Modelle, drei neue Motoren
    Meine Waffen dafür kommen von der seit dem 1. Juni 2014 eigenständigen Citroën-Luxusmarke DS: ein DS3 mit dem neuen Turbobenziner THP 165 (vollausgestattet, ab 24.490 Euro), ein DS4 mit dem neuen Dreizylinder-Benziner PureTech 130 (Basis ab 23.140 Euro) und ein weiterer DS4 mit dem neuen Diesel BlueHDi 120 (Basis ab 24.950 Euro) unter der Haube. Ich bin gespannt, wie sich die neuen Euro-6-Aggregate schlagen.

    Neuer Motor und ein winziges Facelift
    Den Anfang macht der Kleinwagen DS3, der neben seiner neuen Motorisierung auch ein winziges Facelift in Form einer neuen Xenon-Full-LED-Lichtsignatur und einem City-Notbremsassistenten spendiert bekommen hat. Vor allem der lasergestützte Rettungsanker, der bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h aktiv ist, beruhigt mich vor der ersten Anfahrt auf den Kreisverkehr aller Kreisverkehre. Aber auch sonst geht es eher ruhig im DS3 zu. Die Dämmung und der Federkomfort sind gelungen und so dringt nur wenig des Lärms und der Hektik, die außerhalb des Fahrzeugs herrschen, in den Innenraum durch. Selbst als der Belag zu Kopfsteinpflaster wechselt und die Hupen der mich umringenden Fahrzeuge beginnen, die Marseillaise zu spielen, bleibe ich entspannt in den weich gepolsterten Ledersitzen versunken.

    Fahrspaß mit fairem Vierzylinder-Verbrauch
    Als der Verkehr abnimmt und die mehrspurigen Kreisverkehre den Autobahnen und Landstraßen weichen, kann der 1,6-Liter-Vierzylinder endlich zeigen, was in ihm steckt. Die Weiterentwicklung des Euro-5-Aggregats THP 155 spricht spontan und agil an und der kleine Turbobenziner mit 165 PS und 240 Newtonmeter maximalem Drehmoment lässt den kleinen 1,2-Tonnen-Franzosen in 8,1 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Voraussetzungen und Folgen für den flotten Fahrspaß gibt es allerdings auch: Man sollte die sechs Gänge der manuellen Schaltung so wählen, dass der Motor stets über 1.400 Touren drehen kann, denn darunter fühlt sich der Turbo merklich unwohl. Außerdem lässt sich der angegebene Verbrauchswert von 5,6 Liter auf 100 Kilometer bei flotter Gangart nur schwer realisieren, weil es einfach zu viel Spaß macht, dem DS3 die Sporen zu geben. So meldet der Bordcomputer nach 90 spaßigen Kilometern 7,4 Liter. Trotzdem, ein Quoten-Nörgler muss sein, denn gerade wenn es stressig im Stadtverkehr wird, würde man sich ein Multifunktions-Lenkrad wünschen, anstatt Knöpfe unsicher in der Mittelkonsole anzusteuern.

    Der neue BlueHDI 120 im DS4
    Mit etwas Wehmut lasse ich den quirligen Dreitürer stehen und steige in das nächstgrößere DS-Modell um, vom 165-PS-Benziner im DS3 geht’s ohne Umschweife in den DS4 mit Einstiegs-Diesel. BlueHDi 120 heißt der neue Selbstzünder, der auf dem e-HDi 115 mit Euro-5-Einstufung basiert und diesen ersetzen wird. Sechs Pferde mehr (der Alte hatte 114, der Neue jetzt 120 PS) und ein Zuwachs von 30 Newtonmeter (jetzt sind es 300 Newtonmeter maximales Drehmoment) machen aus dem 1,6-Liter-Turbodiesel zwar keinen Rennmotor, lassen den DS4 aber zum grundsoliden sowie unaufgeregten Gefährten auf der Langstrecke werden. 6,2 Liter Kraftstoffverbrauch signalisiert die Anzeige zwischen den Rundinstrumenten. Etwas zögerlich wirkende Zwischenspurts (damit man den Motor auch mal zu hören bekommt) waren inklusive.

    PureTech 130: Dreizylinder-Turbobenziner
    Bei dem zweiten Neuzugang unter der DS-4-Haube handelt es sich um den 1,2-Liter-Dreizylinder der PureTech-Motorenfamilie, der in Frankreich von PSA Peugeot Citroën entwickelt wurde. Den Motor kenne ich bereits aus dem Peugeot 308. Wie wird sich der 130-Turbobenziner-PS im DS4 machen? Im kompakten Peugeot hängt der Motor ab etwa 1.800 Umdrehungen pro Minute prächtig am Gas (das maximale Drehmoment von 230 Newtonmeter liegt ab 1.750 Umdrehungen an), läuft Dreizylinder-untypisch ruhig und ist sogar in niederen Touren ohne Zicken bewegbar. Im DS kann der Motor den gleichen Eindruck vermitteln, mit dem kleinen Unterschied, dass der Motor im Peugeot deutlich zu hören ist. Im DS4? Fast nichts! Ein aufdringliches Geräusch wäre in dem französischen Luxus-Salon auch irgendwie fehl am Platz. Ebenso hat man dem Motor das Trinken abgewöhnt. 6,6 Liter Testverbrauch können sich durchaus sehen lassen.

    Die letzte Schlacht
    Ein letztes Mal für diesen Tag steuere ich, umringt von französischen Autos mit Beulenpest, den Anarchie-Kreisverkehr um den Triumphbogen an. Tief entspannt vom glattbügelnden und nachfedernden Fahrwerk, das alles nur dumpf an die Ledersessel und das Passagierrückgrat sowie die Ohren weitergibt, ziehe ich in die Schlacht und gewinne: keine Delle, keine Beule, kein fehlender Außenspiegel.
    (ml)

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  • Raminator erzielt neuen Geschwindigkeitsrekord für Monster Trucks

    December 18, 2014

    Tempo 160 reichte aus: Der Raminator brach nun den Geschwindigkeitsrekord für Monster Trucks

    Guinness-Schiedsrichterin Johanna Hessling überreicht dem Fahrer Mark Hall die Rekordurkunde

    Aufgestellt wurde der Rekord auf dem Gran-Prix-Kurs Circuit of the Americas in Austin

    Auburn Hills (Michigan/USA), 17. Dezember 2014
    99,10 Meilen pro Stunde (mph) mögen im vorletzten Jahrhundert noch ein beeindruckendes Tempo gewesen sein. Doch auch heute noch kann man mit diesem Kleinwagen-Tempo einen Geschwindigkeitsrekord aufstellen – wenn es um spezielle Fahrzeuge geht. Fahrer Mark Hall brach nun mit dem Raminator den bisherigen Guinness-Rekord für Monster Trucks, der bei 96,8 mph lag. Und ein Monster Truck spielt aerodynamisch eben nicht gerade in der Formel-1-Liga: Ein solches Fahrzeug hat Räder, die so groß sind wie ein Erwachsener.

    Über 2.000 PS
    Der Raminator gehört dem “Hall Bros Racing”-Team, zu dem neben Fahrer Mark Hall auch sein Bruder Tim als Teamchef zählt. Wie das zweite Auto des Teams, der Rammunition, basiert der Raminator auf einem Ram 1500 von 2013 mit modifiziertem Heavy-Duty-Fahrwerk. Er rollt auf 66-Zoll-Rädern, ist über drei Meter hoch und wiegt rund 4,5 Tonnen. Angetrieben wird er von einem aufgeladenen 9,3-Liter-HEMI-V8 mit über 2.000 PS.

    Vom Donut bis zum Wheelie
    Die Hall-Brüder wählten für ihren Rekord Hall den 3,4 Meilen langen Circuit of The Americas in Austin (Texas). Normalerweise sind Monster Trucks bei speziellen Rennen zu sehen. Typischerweise treten dabei nur zwei Teams in einer Halle auf blankem Betonboden gegeneinander an – aus Sicherheitsgründen auf parallelen Fahrbahnen. Oft schließen sich Freestyle-Vorführungen an, zu denen Donuts, Sprünge und Wheelies gehören, aber auch das Überrollen kleinerer Fahrzeuge. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Auto-Monster gehören das Ur-Monster-Truck, der auf einem Pick-up der Ford F-Serie basierende Bigfoot, und Fahrzeuge wie der Batman, der Airforce Afterburner oder der Grave Digger.

    Auch biedere Transporter
    Mit der US-Automarke Ram hat der Raminator übrigens nur insofern zu tun, als Ram das Team sponsert. Die seit 2009 eigenständige Marke bietet nicht nur die bekannten Pick-ups an, die früher Dodge Ram 1500, Dodge Ram 2500 und so weiter hießen, sondern auch recht biedere Transporter. Dazu zählen der Promaster – eine US-Version des Fiat Ducato –, der Promaster City – ein umgebadgeter Fiat Doblo – sowie der Kleintransporter-Kastenwagen C/V Tradesman, der auf dem Dodge Grand Caravan basiert.
    (sl)

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