Stuttgart, 6. November 2014
Ginge es nach uns Deutschen, würde die ganze Welt schön sparsame Diesel um die 150 PS fahren. Bloß: Den Gefallen tut uns der Rest der Welt nicht. Mal ist es die pure Gewohnheit, mal sind es strenge Tempolimits oder andere Steuergesetze. Oder es ist der Bedarf an einfacher Technik, die Chinesen, Amerikaner und Co. zu anderen Motorarten greifen lässt. Der weltweit agierenden Automobilzulieferer Bosch hat jetzt einmal erforscht, was wo unter der Haube am besten ankommt.
König Otto
Global betrachtet sind nach wie vor Ottomotoren die beliebteste Antriebsart. So greifen in China fast alle Neuwagenkäufer zum Benziner. In den USA und Japan sind es rund 75 Prozent. Ein weiterer Fakt deutet darauf hin, dass Benziner offenbar gerne für die Grundmobilität hergenommen werden: Aktuell hat noch jeder zweite Otto-Neuwagen eine klassische Saugrohreinspritzung an Bord. In Europa und Indien ist aktuell jeder zweite Neuwagen ein Diesel. Immer beliebter werden Selbstzünder in Südkorea und auch die USA legen langsam zu. Laut Bosch erhöht sich hier bis 2018 der Pkw-Diesel-Anteil auf zehn Prozent.
Brasilianische Besonderheit
Eine Spezilität in Brasilien sind so genannte Flex-Fuel-Autos, die sowohl mit Benzin als auch mit Alkohol (meist aus Zuckerrohr) fahren können. Zweitgrößter Markt hierfür sind übrigens die USA.
Nicht jeder gibt Gas
Trotz des Kostenvorteils gehen die Zulassungen von Erdgasfahrzeugen in Deutschland zurück. Weltweit legen die Verkäufe aber um 25 Prozent jährlich zu. In Südkorea etwa hat Erdgas im Auto schon einen Marktanteil von elf Prozent. Vom Bestand her führen übrigens Pakistan, Iran und Argentinien mit jeweils gut zwei Millionen Fahrzeugen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der CNG-Bestand bei knapp 100.000 Autos.
Japan stromert
Wie ist die Lage bei den vielgepriesenen Hybrid- und Elektroautos? In Japan hat schon jeder fünfte Neuwagen einen Hybridantrieb. Die Bosch-Prognose für 2020 sieht einen weltweiten Absatz von 6,5 Millionen klassischen Hybrid-Mobilen, drei Millionen Plug-in-Hybridautos und 2,5 Millionen E-Fahrzeugen. Das macht zusammen 12 Millionen, was angesichts einer Gesamtzahl von 113 Millionen Verkäufen im Jahr 2020 aber auch nur rund zehn Prozent sind.
(rh)
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